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Commodore – Aufstieg und Fall eines Computerriesen


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Rezension von

Hiram Kümper

Commodore – Aufstieg und Fall eines Computerriesen Kretzingers Buch ist ein Hybrid. Einerseits liegt mit dem schmalen Band eine zwar kursorische, aber doch auf breiter Basis gedruckter Quellen konzise erarbeitete Firmengeschichte des ehemaligen Computergiganten Commodore vor. Andererseits wird manch ein Leser das reich bebilderte und flott geschrieben Buch lesen mit leuchtenden Augen und wehmütigen Erinnerungen an jene Nächte, damals in den frühen 90er Jahren, als 8 Bit noch eine Welt bedeuteten. Die Erfolgsgeschichte einer der großen Pioniere im weltweiten Computergeschäft vermag zu faszinieren und wird vom Verfasser auf souveräne und eingängige Weise vermittelt. Manche stilistische Ausrutscher – beispielsweise, wenn die Jugend einschließlich Deportation des Firmengründers Jack Tramiel nach Auschwitz als „turbulent“ (S. 9) umschrieben wird – sind da umso rascher und umso freimütiger überlesen. Zentrale Grundlage von Kretzingers Arbeit ist der leider nie in Deutschland erschienene ‚Home Computer Wars’ von 1984 aus der Feder des ehemaligen Commodore-Mitarbeiters Michael Tomczyk, eine eindrückliche Schilderung aus der Innenperspektive des Computergiganten. Neben diesem grundlegenden Werk nutzt der Verfasser in der Hauptsache die laufende Fachpresse, was in einer erfrischenden Nähe zu den ge-schilderten Ereignissen seinen Niederschlag findet. Der Band hat also, das ist im Be-ginn schon angedeutet worden, durchaus auch für die wissenschaftlich betriebene Technik- und Unternehmensgeschichte bei allen notwendigen Einschränkungen mit Blick auf die anvisierte Leserschaft dennoch eine gewisse Relevanz. Oft flüchtet sich der Verfasser leider in unpräzise Formulierungen, wie doppelte Verneinungen (‚nicht unbedeutend’), sodass im Detail manches noch immer ungeklärt bleibt. Die Nachweise hingegen sind sorgfältig geführt, die Bibliographie ausführlich und ein nützliches Hilfsmittel für weitere Recherche. So sieht denn auch Kretzinger sein Buch vor allem als „Grundlage weiterer Arbeiten“ (S. 7). Das ist sie zweifelsohne, hat er doch mit diesem Band bei aller marginalen Kritik im Detail bereits eine umfassende Kenntnis auf seinem Gebiet unter Beweis gestellt. Als vorbildlich muss in diesem Fall auch einmal die Ausstattung und das Druckbild des Bandes betont werden, die keinesfalls selbstverständlich sind. Hier hat ein junger Verlag ein ausgesprochen ambitio-niertes Buch in überzeugender Qualität und ansprechendem Layout vorgelegt. Es bleibt zu hoffen, nicht nur vom Verfasser, sondern auch von diesem Verlag in Zukunft mehr zu sehen.

Kretzingers Buch ist ein Hybrid. Einerseits liegt mit dem schmalen Band eine zwar kursorische, aber doch auf breiter Basis gedruckter Quellen konzise erarbeitete Firmengeschichte des ehemaligen Computergiganten Commodore vor. Andererseits wird manch ein Leser das reich bebilderte und flott geschrieben Buch lesen mit leuchtenden Augen und wehmütigen Erinnerungen an jene Nächte, damals in den frühen 90er Jahren, als 8 Bit noch eine Welt bedeuteten.

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Die Erfolgsgeschichte einer der großen Pioniere im weltweiten Computergeschäft vermag zu faszinieren und wird vom Verfasser auf souveräne und eingängige Weise vermittelt. Manche stilistische Ausrutscher – beispielsweise, wenn die Jugend einschließlich Deportation des Firmengründers Jack Tramiel nach Auschwitz als „turbulent“ (S. 9) umschrieben wird – sind da umso rascher und umso freimütiger überlesen. Zentrale Grundlage von Kretzingers Arbeit ist der leider nie in Deutschland erschienene ‚Home Computer Wars’ von 1984 aus der Feder des ehemaligen Commodore-Mitarbeiters Michael Tomczyk, eine eindrückliche Schilderung aus der Innenperspektive des Computergiganten.

Neben diesem grundlegenden Werk nutzt der Verfasser in der Hauptsache die laufende Fachpresse, was in einer erfrischenden Nähe zu den ge-schilderten Ereignissen seinen Niederschlag findet. Der Band hat also, das ist im Be-ginn schon angedeutet worden, durchaus auch für die wissenschaftlich betriebene Technik- und Unternehmensgeschichte bei allen notwendigen Einschränkungen mit Blick auf die anvisierte Leserschaft dennoch eine gewisse Relevanz. Oft flüchtet sich der Verfasser leider in unpräzise Formulierungen, wie doppelte Verneinungen (‚nicht unbedeutend’), sodass im Detail manches noch immer ungeklärt bleibt. Die Nachweise hingegen sind sorgfältig geführt, die Bibliographie ausführlich und ein nützliches Hilfsmittel für weitere Recherche. So sieht denn auch Kretzinger sein Buch vor allem als „Grundlage weiterer Arbeiten“ (S. 7). Das ist sie zweifelsohne, hat er doch mit diesem Band bei aller marginalen Kritik im Detail bereits eine umfassende Kenntnis auf seinem Gebiet unter Beweis gestellt. Als vorbildlich muss in diesem Fall auch einmal die Ausstattung und das Druckbild des Bandes betont werden, die keinesfalls selbstverständlich sind. Hier hat ein junger Verlag ein ausgesprochen ambitio-niertes Buch in überzeugender Qualität und ansprechendem Layout vorgelegt. Es bleibt zu hoffen, nicht nur vom Verfasser, sondern auch von diesem Verlag in Zukunft mehr zu sehen.

geschrieben am 01.02.2006 | 343 Wörter | 2168 Zeichen

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