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Das antike Theater


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Rezension von

Anna Kneisel

Das antike Theater Die Bretter, die die Welt bedeuten- wo sind ihre (europäischen) Ursprünge, wie sah eine antike Bühne eigentlich aus? Diese und andere Fragen beantwortet Prof. Dr. Bernd Seidensticker in seinem Überblickswerk „Das antike Theater“. Es sind weniger die Inhalte einzelner Dramen, als die Entwicklung des antiken Theaters anhand von Bühnenformen und Dramengattungen, die im Mittelpunkt stehen. Vorab klärt der Autor zunächst einmal in seiner Einleitung seine Leser über die Problematik der Rekonstruktion nach wiederholten Umbaumaßnahmen verschiedener Theater(überreste) auf und darüber, dass auch andere Zeugnisse wie Vasenbilder und Reliefs ebenfalls meist nachklassisch sind. Das gleiche Problem stelle sich auch im Hinblick auf die Überlieferungslage, so Seidensticker. Als wichtige Quellen betrachtet er daher epigraphische Zeugnisse, also Inschriften. Dem griechischen Theater räumt er bei seinen Ausführungen ein wenig mehr Platz ein, da dieses auch für das moderne Theater mehr Bedeutung habe. Es erfolgt eine Beschreibung der Entwicklung des Theaters aus „Formen prädramtischer 'performances'“ in Verbindung mit dem Dionysos-Kult über die allererste Tragödienaufführung, die er als „Gründungsakt des europäischen Theaters“ betrachtet, zur Ausbreitung des Theaters in der griechischsprachigen Welt. Er nimmt Einzelheiten des Theaters in den Blick, wie Bühnenformen, Zuschauer, Akteure und Inszenierung, soweit es halbwegs gesicherte Informationen hierzu gibt. Im Anschluss beleuchtet er ebenso die Geschichte des römischen Theaters, das sich zunächst nach griechischem Vorbild entwickelte und seinen Anfang mit Livius Andronícus nahm - auch wenn es weniger anspruchsvolle Vorformen wie das Mimos mit vier festen Typen und entsprechenden Masken gab, die sogenannten personae Oscae namens Maccus, Bucco, Dossenus und Pappus – und so zu hochliterarischen Dramen aufstieg, um mit dem Ende des römischen Reiches ebenfalls zu enden. Veranschaulicht werden die unterschiedlichen Bühnen und das Geschehen auf ebendiesen durch insgesamt 39 Schwarz-Weiß-Abbildungen mit Vasenbildern von Theaterszenen, Modellen und Skizzen zu Bühnenformen. Wirklich nur am Rande anzumerkender, kleiner Kritikpunkt: Wünschenswert wäre vielleicht noch eine zusammenfassende, tabellarische Gegenüberstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von griechischem und römischem Theater gewesen. Festzuhalten gilt, dass es sich bei Bernd Seidenstickers Überblick über das antike Theater eine sinnvolle und sehr gut strukturierte Einstiegslektüre handelt. Für Studierende ein sehr zu empfehlendes Exemplar aus der Beck’schen Reihe.

Die Bretter, die die Welt bedeuten- wo sind ihre (europäischen) Ursprünge, wie sah eine antike Bühne eigentlich aus? Diese und andere Fragen beantwortet Prof. Dr. Bernd Seidensticker in seinem Überblickswerk „Das antike Theater“. Es sind weniger die Inhalte einzelner Dramen, als die Entwicklung des antiken Theaters anhand von Bühnenformen und Dramengattungen, die im Mittelpunkt stehen.

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Veranschaulicht werden die unterschiedlichen Bühnen und das Geschehen auf ebendiesen durch insgesamt 39 Schwarz-Weiß-Abbildungen mit Vasenbildern von Theaterszenen, Modellen und Skizzen zu Bühnenformen. Wirklich nur am Rande anzumerkender, kleiner Kritikpunkt: Wünschenswert wäre vielleicht noch eine zusammenfassende, tabellarische Gegenüberstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von griechischem und römischem Theater gewesen.

Festzuhalten gilt, dass es sich bei Bernd Seidenstickers Überblick über das antike Theater eine sinnvolle und sehr gut strukturierte Einstiegslektüre handelt. Für Studierende ein sehr zu empfehlendes Exemplar aus der Beck’schen Reihe.

geschrieben am 08.11.2010 | 343 Wörter | 2257 Zeichen

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