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Zur Modernisierung der Schule Leitideen - Konzepte - Akteure. Ein Überblick


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Rezension von

André Kesper

Zur Modernisierung der Schule Leitideen - Konzepte - Akteure. Ein Überblick Die Schule im deutschsprachigen Raum befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Die Globalisierung und die atemberaubende technologische Entwicklung fĂŒhren zu verĂ€nderten und neuen Bildungsinhalten, und die aktuellen Leistungserhebungen wie PISA zeigen, dass einer Modernisierung unserer Schule oberste PrioritĂ€t eingerĂ€umt werden muss. Der vorliegende Band will einen breiten Zugang zu dieser hochkomplexen Thematik ermöglichen und alle bildungspolitisch Interessierten zu einer vertieften Diskussion anregen. Auf den gut vierhundert Seiten kommen fĂŒhrende europĂ€ische Schul- und Bildungsexperten zu Wort, die ihre BeitrĂ€ge fĂŒr verschiedene Foren und AnlĂ€sse verfasst haben. Auf ihre Kernaussagen hin gekĂŒrzt, finden die Arbeiten, die sich ebenso mit der Herkunft und dem heutigen Entwicklungsstand schulischer Modernisierung, als auch mit einem Ausblick in die Zukunft beschĂ€ftigen, nebeneinander Platz. Zusammengestellt wurden die rund vierzig FachaufsĂ€tze von Klaus-Dieter Eubel, PĂ€dagoge und seit 1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet „Theorie der Schule und des Unterrichts“ an der Fern-UniversitĂ€t Hagen, und Thomas BrĂŒsemeister, Soziologe an derselben UniversitĂ€t. Die Herausgeber haben die BeitrĂ€ge ihrer Autorinnen und Autoren in thematisch klar gegliederte Kapitel unterteilt, und fĂŒhren mit einem einleitenden Kommentar sorgfĂ€ltig in jedes einzelne Fachgebiet ein. Eubel und BrĂŒsemeister deuten in ihrer EinfĂŒhrung zu den „Facetten schulischer Modernisierung“ an, in welche Richtung sich die aktuelle Entwicklung bewegt: Die Methoden des New Public Managements, die Programme eines hochentwickelten QualitĂ€tsmanagements und die VerĂ€nderung vom alten, staatlichen Schulsystem hin zur Einzelschule mit deutlich mehr operativen Kompetenzen und Befugnissen, sind wohl die wesentlichen Bausteine einer „neuen Schule“. Der ehemalige ZĂŒrcher Bildungsdirektor Ernst Buschor geht in seinem Aufsatz unter dem Titel „Schulen in erweiterter Verantwortung“ direkt auf die Merkmale des New Public Managements im Kontext von Bildung und Schule ein. Er stellt das Konzept der ZĂŒrcher teilautonomen Schulen vor, und skizziert dabei „Kriterien fĂŒr gute Schulen“. Im folgenden Artikel von Guy Kempfert (Gymnasialdirektor) und Hans-GĂŒnter Rolff (Leiter eines Instituts fĂŒr Schulentwicklungsforschung) wird die die Ausformulierung einer zĂŒgigen Organisationsentwicklung weitergefĂŒhrt: QualitĂ€tsarbeit beruhe auf Evaluation, heisst ihre These, und die Autoren stellen wirkungsvolle Formen der Unterrichtsevaluation durch SchĂŒler, LehrkrĂ€fte und Eltern vor. Wohltuend, dass, am Rande wenigstens, auch eine Wertediskussion Platz im Buch findet. Die drei BeitrĂ€ge befassen sich in erster Linie mit dem Thema „Chancengleichheit“, und insbesondere die AusfĂŒhrungen unter dem Titel „Chancengleichheit und Individualisierung“, regen zu weiteren Überlegungen und Fragen, die teilweise im letzten Teil des Buches als Fallbeispiele wieder aufgegriffen werden, an. SelbstverstĂ€ndlich ist in einem Buch zur Modernisierung der Schule auch der Unterrichtsentwicklung genĂŒgend Platz einzurĂ€umen! Eubel weist in seiner Einleitung darauf hin, dass ein modernisierter Unterricht nicht mehr allein aus der pĂ€dagogischen Intuition einzelner Lehrpersonen entstehe, sondern zumindest teilweise die Leistung eines teambasierten Kollegiums darstelle. Bemerkenswert der Artikel von Heinz Klippert, Dozent an einem Lehrerfortbildungsinstitut in Rheinland-Pfalz, der „EVA“, das heisst, das eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen der SchĂŒler, ins Zentrum des angestrebten Lehr- und Lerngeschehens stellt. Die skizzierten Ideen des Buches mĂŒssen nicht alle undifferenziert gutgeheissen und ĂŒbernommen werden, sie sind jedoch mit Sicherheit Leitplanken und GrundsĂ€tze einer verĂ€nderten, zeitgemĂ€ssen Schule und deshalb zur ausgiebigen LektĂŒre unbedingt zu empfehlen!

Die Schule im deutschsprachigen Raum befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Die Globalisierung und die atemberaubende technologische Entwicklung fĂŒhren zu verĂ€nderten und neuen Bildungsinhalten, und die aktuellen Leistungserhebungen wie PISA zeigen, dass einer Modernisierung unserer Schule oberste PrioritĂ€t eingerĂ€umt werden muss.

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Der vorliegende Band will einen breiten Zugang zu dieser hochkomplexen Thematik ermöglichen und alle bildungspolitisch Interessierten zu einer vertieften Diskussion anregen. Auf den gut vierhundert Seiten kommen fĂŒhrende europĂ€ische Schul- und Bildungsexperten zu Wort, die ihre BeitrĂ€ge fĂŒr verschiedene Foren und AnlĂ€sse verfasst haben. Auf ihre Kernaussagen hin gekĂŒrzt, finden die Arbeiten, die sich ebenso mit der Herkunft und dem heutigen Entwicklungsstand schulischer Modernisierung, als auch mit einem Ausblick in die Zukunft beschĂ€ftigen, nebeneinander Platz.

Zusammengestellt wurden die rund vierzig FachaufsĂ€tze von Klaus-Dieter Eubel, PĂ€dagoge und seit 1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet „Theorie der Schule und des Unterrichts“ an der Fern-UniversitĂ€t Hagen, und Thomas BrĂŒsemeister, Soziologe an derselben UniversitĂ€t. Die Herausgeber haben die BeitrĂ€ge ihrer Autorinnen und Autoren in thematisch klar gegliederte Kapitel unterteilt, und fĂŒhren mit einem einleitenden Kommentar sorgfĂ€ltig in jedes einzelne Fachgebiet ein.

Eubel und BrĂŒsemeister deuten in ihrer EinfĂŒhrung zu den „Facetten schulischer Modernisierung“ an, in welche Richtung sich die aktuelle Entwicklung bewegt: Die Methoden des New Public Managements, die Programme eines hochentwickelten QualitĂ€tsmanagements und die VerĂ€nderung vom alten, staatlichen Schulsystem hin zur Einzelschule mit deutlich mehr operativen Kompetenzen und Befugnissen, sind wohl die wesentlichen Bausteine einer „neuen Schule“.

Der ehemalige ZĂŒrcher Bildungsdirektor Ernst Buschor geht in seinem Aufsatz unter dem Titel „Schulen in erweiterter Verantwortung“ direkt auf die Merkmale des New Public Managements im Kontext von Bildung und Schule ein. Er stellt das Konzept der ZĂŒrcher teilautonomen Schulen vor, und skizziert dabei „Kriterien fĂŒr gute Schulen“.

Im folgenden Artikel von Guy Kempfert (Gymnasialdirektor) und Hans-GĂŒnter Rolff (Leiter eines Instituts fĂŒr Schulentwicklungsforschung) wird die die Ausformulierung einer zĂŒgigen Organisationsentwicklung weitergefĂŒhrt: QualitĂ€tsarbeit beruhe auf Evaluation, heisst ihre These, und die Autoren stellen wirkungsvolle Formen der Unterrichtsevaluation durch SchĂŒler, LehrkrĂ€fte und Eltern vor.

Wohltuend, dass, am Rande wenigstens, auch eine Wertediskussion Platz im Buch findet. Die drei BeitrĂ€ge befassen sich in erster Linie mit dem Thema „Chancengleichheit“, und insbesondere die AusfĂŒhrungen unter dem Titel „Chancengleichheit und Individualisierung“, regen zu weiteren Überlegungen und Fragen, die teilweise im letzten Teil des Buches als Fallbeispiele wieder aufgegriffen werden, an.

SelbstverstĂ€ndlich ist in einem Buch zur Modernisierung der Schule auch der Unterrichtsentwicklung genĂŒgend Platz einzurĂ€umen! Eubel weist in seiner Einleitung darauf hin, dass ein modernisierter Unterricht nicht mehr allein aus der pĂ€dagogischen Intuition einzelner Lehrpersonen entstehe, sondern zumindest teilweise die Leistung eines teambasierten Kollegiums darstelle.

Bemerkenswert der Artikel von Heinz Klippert, Dozent an einem Lehrerfortbildungsinstitut in Rheinland-Pfalz, der „EVA“, das heisst, das eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen der SchĂŒler, ins Zentrum des angestrebten Lehr- und Lerngeschehens stellt.

Die skizzierten Ideen des Buches mĂŒssen nicht alle undifferenziert gutgeheissen und ĂŒbernommen werden, sie sind jedoch mit Sicherheit Leitplanken und GrundsĂ€tze einer verĂ€nderten, zeitgemĂ€ssen Schule und deshalb zur ausgiebigen LektĂŒre unbedingt zu empfehlen!

geschrieben am 10.05.2004 | 488 Wörter | 3433 Zeichen

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