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Der Kollaps des Dollars


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Rezension von

Gérard Bökenkamp

Der Kollaps des Dollars Der erste Teil des Buches behandelt die historische Währungsentwicklung und beinhaltet eine harsche Kritik an dem System nicht gedeckter Währungen. Dieser Teil des Buches ist der interessanteste und regt zum Nachdenken über die derzeitige Situation unseres Währungssystems an. Dass der Dollar in Zukunft unter immer stärkeren Druck geraten wird, daran gibt es keinen Zweifel. Geldausweitung, Schulden und Handelsbilanz sprechen eine deutliche Sprache. In der historischen Rückschau, die die Autoren bieten, schneiden nicht gedeckte Papiergeldwährungen insgesamt nicht besonders gut ab, besonders im Vergleich zur Ära des Goldstandards vor dem Ersten Weltkrieg, die von Ökonomen im wahrsten Sinne des Wortes als „goldenes Zeitalter“ der Währungsstabilität gepriesen wird. Die Antwort auf die Gefahren des schwachen Dollar fällt für die Autoren dementsprechend simpel aus. Der Rat der Autoren ist, die persönlichen Bargeldbestände auf ein Minimum zu reduzieren und in den einzigen sicheren Hafen zurückzukehren, den es aus ihrer Sicht gibt: Die Goldanlage. Sie sei der einzige Weg der vorhersehbaren Geldentwertung zu entkommen und sein Erspartes zu retten. Denn Gold sei eine ebenso unveränderliche Maßeinheit wie Zoll oder Meter, eine von der Natur vorgegebene Währung. Mit dieser Annahme steht und fällt die Argumentation. Nur als quasi natürliche Ersatzwährung kann Gold einen Sonderstatus gegenüber anderen Rohstoffinvestments beanspruchen und das große Vertrauen rechtfertigen, das die Autoren in das gelbe Edelmetall setzen. Betrachtet man Gold hingegen nur als Rohstoff, als handelbare Ware wie jede andere auch, verliert das Argument viel von seiner suggestiven Kraft. Wie aus dem Buch hervorgeht sind andere Edelmetalle wie z. B. Silber als nachgefragte Gebrauchswerte von größerer Bedeutung als Gold. Dasselbe gilt für Platin, das nach Schätzungen in 20 Prozent aller hergestellten Produkte enthalten sein soll. Hingegen ist, wie Turk und Rubino selber zugestehen, mit 50 Tonnen pro Jahr die industrielle Nachfrage nach Gold für die Preisentwicklung nahezu bedeutungslos. Gold lebt vor allem von seiner Mystik und der Angst seiner Käufer vor Geldentwertung und ökonomischer Unsicherheit. Nicht umsonst entwickeln die Autoren ihre Wertprognose anhand eines so genannten „Angst-Indexes“. Gerade die Panik amerikanischer Dollarbesitzer kann das Gold in ungeahnte Höhen treiben. So stieg etwa in den 70er Jahren nach dem „Nixon-Schock“ der Goldwert zwischen Mai 1972 und Januar 1980 von 59 Dollar auf 850 Dollar pro Unze. Wer auf den Ernstfall spekulieren oder einfach nur als Rückversicherung einen Teil seiner Ersparnisse in Gold investieren möchte, dem sei das Buch ausdrücklich empfohlen, da es sehr praktische Hinweise gibt, was Erwerb und Lagermöglichkeiten angeht (einschließlich des Hinweises, wenn man sein Gold vergraben wolle, solle man eine Schatzkarte bei einem Notar hinterlegen!). Interessant zu lesen sind auch die sehr plastischen Beschreibungen des Minengeschäfts, die den Leser von der Kapitalanlage in Goldminen überzeugen sollen, wovon der kleine Privatanleger aber wohl lieber die Finger lassen sollte! Turk und Rubino machen deutlich, dass der Kauf von Gold kein Ausdruck von Kauzigkeit und Paranoia sein muss, sondern als eine nachvollziehbare Rückversicherung für wirtschaftliche Verwerfungen gesehen werden kann. Die ausschließliche Konzentration der Autoren auf Edelmetalle als sichere Anlagemöglichkeit ist aber übertrieben.

Der erste Teil des Buches behandelt die historische Währungsentwicklung und beinhaltet eine harsche Kritik an dem System nicht gedeckter Währungen. Dieser Teil des Buches ist der interessanteste und regt zum Nachdenken über die derzeitige Situation unseres Währungssystems an. Dass der Dollar in Zukunft unter immer stärkeren Druck geraten wird, daran gibt es keinen Zweifel. Geldausweitung, Schulden und Handelsbilanz sprechen eine deutliche Sprache. In der historischen Rückschau, die die Autoren bieten, schneiden nicht gedeckte Papiergeldwährungen insgesamt nicht besonders gut ab, besonders im Vergleich zur Ära des Goldstandards vor dem Ersten Weltkrieg, die von Ökonomen im wahrsten Sinne des Wortes als „goldenes Zeitalter“ der Währungsstabilität gepriesen wird. Die Antwort auf die Gefahren des schwachen Dollar fällt für die Autoren dementsprechend simpel aus. Der Rat der Autoren ist, die persönlichen Bargeldbestände auf ein Minimum zu reduzieren und in den einzigen sicheren Hafen zurückzukehren, den es aus ihrer Sicht gibt: Die Goldanlage. Sie sei der einzige Weg der vorhersehbaren Geldentwertung zu entkommen und sein Erspartes zu retten.

Denn Gold sei eine ebenso unveränderliche Maßeinheit wie Zoll oder Meter, eine von der Natur vorgegebene Währung. Mit dieser Annahme steht und fällt die Argumentation. Nur als quasi natürliche Ersatzwährung kann Gold einen Sonderstatus gegenüber anderen Rohstoffinvestments beanspruchen und das große Vertrauen rechtfertigen, das die Autoren in das gelbe Edelmetall setzen. Betrachtet man Gold hingegen nur als Rohstoff, als handelbare Ware wie jede andere auch, verliert das Argument viel von seiner suggestiven Kraft. Wie aus dem Buch hervorgeht sind andere Edelmetalle wie z. B. Silber als nachgefragte Gebrauchswerte von größerer Bedeutung als Gold. Dasselbe gilt für Platin, das nach Schätzungen in 20 Prozent aller hergestellten Produkte enthalten sein soll. Hingegen ist, wie Turk und Rubino selber zugestehen, mit 50 Tonnen pro Jahr die industrielle Nachfrage nach Gold für die Preisentwicklung nahezu bedeutungslos.

Gold lebt vor allem von seiner Mystik und der Angst seiner Käufer vor Geldentwertung und ökonomischer Unsicherheit. Nicht umsonst entwickeln die Autoren ihre Wertprognose anhand eines so genannten „Angst-Indexes“. Gerade die Panik amerikanischer Dollarbesitzer kann das Gold in ungeahnte Höhen treiben. So stieg etwa in den 70er Jahren nach dem „Nixon-Schock“ der Goldwert zwischen Mai 1972 und Januar 1980 von 59 Dollar auf 850 Dollar pro Unze.

Wer auf den Ernstfall spekulieren oder einfach nur als Rückversicherung einen Teil seiner Ersparnisse in Gold investieren möchte, dem sei das Buch ausdrücklich empfohlen, da es sehr praktische Hinweise gibt, was Erwerb und Lagermöglichkeiten angeht (einschließlich des Hinweises, wenn man sein Gold vergraben wolle, solle man eine Schatzkarte bei einem Notar hinterlegen!). Interessant zu lesen sind auch die sehr plastischen Beschreibungen des Minengeschäfts, die den Leser von der Kapitalanlage in Goldminen überzeugen sollen, wovon der kleine Privatanleger aber wohl lieber die Finger lassen sollte!

Turk und Rubino machen deutlich, dass der Kauf von Gold kein Ausdruck von Kauzigkeit und Paranoia sein muss, sondern als eine nachvollziehbare Rückversicherung für wirtschaftliche Verwerfungen gesehen werden kann. Die ausschließliche Konzentration der Autoren auf Edelmetalle als sichere Anlagemöglichkeit ist aber übertrieben.

geschrieben am 12.12.2005 | 488 Wörter | 2970 Zeichen

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