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Welcome to your brain. Ein respektloser Führer durch die Welt unseres Gehirns.


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Kilian Kneisel

Welcome to your brain. Ein respektloser Führer durch die Welt unseres Gehirns. Sandra Aamodt und Samuel Wang, zwei amerikanische Neurowissenschaftler und Experten auf ihrem Gebiet, haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen „respektlosen Führer durch die Welt unseres Gehirns“ zu verfassen. Dieser Aufgabe versuchen sie auf knapp 300 Seiten gerecht zu werden. Zu Beginn findet sich zunächst ein kleiner Test, in dem der Leser sein Wissen über das Gehirn testen kann, darunter unter anderem die Frage, wie man verhindern kann, von einem anderen gekitzelt zu werden und was das Gehirn stärker anstrengt, Schach spielen oder ein Bild betrachten. Die Auflösungen finden sich am Ende des Buches. Anhand dieser Fragen hangeln sich die beiden Autoren durch das Buch und bringen auf ihre ganz eigene Art das Gehirn näher. In den ersten fünf Kapiteln behandeln sie den allgemeinen Aufbau des Gehirns. Schon hier räumen sie mit manchen Mythen auf, z.B. „Wir nutzen nur 10 Prozent unseres Gehirns“, greifen Beispiele aus dem Alltagsleben und Filmen auf und folgern daraus u.a. Verhaltensweisen beim Jetlag-Problem nach Langstreckenflügen. Scheinbar ganz nebenbei wird auf sehr verständliche und unterhaltsame Weise der Aufbau des Gehirns und dessen Funktionsweise beschrieben. Die nächsten vier Kapitel beschäftigen sich mit den fünf Sinnen und deren Verortung im Gehirn. Nach der Lektüre kann man sich erstens gut informiert darüber schätzen und zweitens kann man mit Wissen auftrumpfen, mit dem man auf jeder Party locker Eindruck schinden kann oder das man praktisch anwenden kann, so z.B. die Frage, warum Ameisen und Mäuse – wie viele Menschen – Cola light nicht mögen oder was man tun kann, wenn man gekitzelt wird und dies selbst nur halb so lustig findet wie das Gegenüber. Im dritten großen Teil behandeln die Kapitel zehn bis 15 die Entwicklung des Gehirns im Lebenslauf, vom Kleinkindalter bis hin zum hohen Alter. Der vierte Teil behandelt in fünf Kapiteln die Emotionen und deren Zusammenhang mit dem Gehirn, danach kommt im fünften Teil in weiteren fünf Kapiteln die Sprache auf das „rationale“ Gehirn als Gegensatz dazu. Im letzten großen Teil wird auf den Einfluss „anderer Zustände“wie Schlaf, Spiritualität, Hirnschlag oder Drogen eingegangen. Das Buch ist flüssig und sehr gut lesbar geschrieben. Die sinnvolle Aufteilung der Themen wird durch die reichliche Illustration der Kapitel verstärkt. In den Fließtext eingefügte Kästen mit kleinen Exkursen sind sehr informativ und spannend, hindern aber leider manchmal den Lesefluss, da sie teilweise über mehrere Seiten reichen können. Dadurch, dass die Autoren immer wieder auf alltägliche, literarische oder filmische Beispiele zurückgreifen, ist das ganze Buch sehr „nahe am Leser“ gehalten. Dank seiner unkomplizierten und „respektlosen“ Art ist das Buch ausnahmslos allen zu empfehlen, die sich etwas näher mit dem eigenen – nach Terry Bisson – „denkenden Fleisch“ beschäftigen wollen, ohne gleich zu wissenschaftlichen Wälzern greifen zu wollen. Ach ja, dass Mäuse Cola light nicht mögen, hängt mit ihren Geschmacksnerven zusammen, die den Süßstoff nicht als süß wahrnehmen. Und wenn man gekitzelt wird: einfach die Bewegungen mitmachen. Wenn das nur mal immer so einfach wäre, wie anscheinend den Überblick über sein Gehirn zu behalten wie nach der Lektüre dieses Buchs.

Sandra Aamodt und Samuel Wang, zwei amerikanische Neurowissenschaftler und Experten auf ihrem Gebiet, haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen „respektlosen Führer durch die Welt unseres Gehirns“ zu verfassen. Dieser Aufgabe versuchen sie auf knapp 300 Seiten gerecht zu werden.

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Zu Beginn findet sich zunächst ein kleiner Test, in dem der Leser sein Wissen über das Gehirn testen kann, darunter unter anderem die Frage, wie man verhindern kann, von einem anderen gekitzelt zu werden und was das Gehirn stärker anstrengt, Schach spielen oder ein Bild betrachten. Die Auflösungen finden sich am Ende des Buches. Anhand dieser Fragen hangeln sich die beiden Autoren durch das Buch und bringen auf ihre ganz eigene Art das Gehirn näher.

In den ersten fünf Kapiteln behandeln sie den allgemeinen Aufbau des Gehirns. Schon hier räumen sie mit manchen Mythen auf, z.B. „Wir nutzen nur 10 Prozent unseres Gehirns“, greifen Beispiele aus dem Alltagsleben und Filmen auf und folgern daraus u.a. Verhaltensweisen beim Jetlag-Problem nach Langstreckenflügen. Scheinbar ganz nebenbei wird auf sehr verständliche und unterhaltsame Weise der Aufbau des Gehirns und dessen Funktionsweise beschrieben.

Die nächsten vier Kapitel beschäftigen sich mit den fünf Sinnen und deren Verortung im Gehirn. Nach der Lektüre kann man sich erstens gut informiert darüber schätzen und zweitens kann man mit Wissen auftrumpfen, mit dem man auf jeder Party locker Eindruck schinden kann oder das man praktisch anwenden kann, so z.B. die Frage, warum Ameisen und Mäuse – wie viele Menschen – Cola light nicht mögen oder was man tun kann, wenn man gekitzelt wird und dies selbst nur halb so lustig findet wie das Gegenüber.

Im dritten großen Teil behandeln die Kapitel zehn bis 15 die Entwicklung des Gehirns im Lebenslauf, vom Kleinkindalter bis hin zum hohen Alter. Der vierte Teil behandelt in fünf Kapiteln die Emotionen und deren Zusammenhang mit dem Gehirn, danach kommt im fünften Teil in weiteren fünf Kapiteln die Sprache auf das „rationale“ Gehirn als Gegensatz dazu. Im letzten großen Teil wird auf den Einfluss „anderer Zustände“wie Schlaf, Spiritualität, Hirnschlag oder Drogen eingegangen.

Das Buch ist flüssig und sehr gut lesbar geschrieben. Die sinnvolle Aufteilung der Themen wird durch die reichliche Illustration der Kapitel verstärkt. In den Fließtext eingefügte Kästen mit kleinen Exkursen sind sehr informativ und spannend, hindern aber leider manchmal den Lesefluss, da sie teilweise über mehrere Seiten reichen können. Dadurch, dass die Autoren immer wieder auf alltägliche, literarische oder filmische Beispiele zurückgreifen, ist das ganze Buch sehr „nahe am Leser“ gehalten.

Dank seiner unkomplizierten und „respektlosen“ Art ist das Buch ausnahmslos allen zu empfehlen, die sich etwas näher mit dem eigenen – nach Terry Bisson – „denkenden Fleisch“ beschäftigen wollen, ohne gleich zu wissenschaftlichen Wälzern greifen zu wollen.

Ach ja, dass Mäuse Cola light nicht mögen, hängt mit ihren Geschmacksnerven zusammen, die den Süßstoff nicht als süß wahrnehmen. Und wenn man gekitzelt wird: einfach die Bewegungen mitmachen. Wenn das nur mal immer so einfach wäre, wie anscheinend den Überblick über sein Gehirn zu behalten wie nach der Lektüre dieses Buchs.

geschrieben am 21.02.2009 | 496 Wörter | 2756 Zeichen

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