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Nichts Neues von Gurb


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Kilian Kneisel

Nichts Neues von Gurb Man nehme Milch, Wasser, Butter und Salz, Zucker, Weizenmehl und zwei Eier, vermenge dies zu einem Teig, fülle es in einen Spritzbeutel mit Sterntülle und Presse den Teig in heißes Fett. Nun müssen die Sternstäbe goldgelb ausbacken und anschließend auf Küchenkrepp abtropfen. Fertig ist eine typische spanische Süßspeise, die unter dem Namen Churros bekannt ist Punkt scheinbar unendliche mengen dieses kalorienreichen Essens kann der Protagonist aus Eduardo Mendozas Roman „Nichts neues von Gurb“ verdrücken. Zwei Außerirdische sind auf einer Forschungsmission und landen nach einigem Hin und Her im Barcelona des Jahres 1992. Der eine, Gurb, ist der Techniker des Raumschiffs und eigentlich für alle handwerklichen Aufgaben zuständig. Er macht sich aber ohne Abstimmung mit seinem Kapitän auf den Weg und erkundet seine neue Umgebung. Der Kapitän, der als Ich-Erzähler auftritt, nimmt nun auch mit den „Lebensformen der Zone“ Kontakt auf und begibt sich aktiv auf die Suche nach seinem Freund. Das Konzept Mensch ist ihm völlig fremd und zuwider. Er kommt weder nächste Erscheinungsform der Spezies klar, noch mit deren Körperfunktionen. Er wechselt munter sein Aussehen und kommt so in allerlei missverständliche Situationen. Er lernt ein altes Ehepaar kennen Komma das eine Kneipe besitzt, die er spontan übernehmen will. Als er als Vertretung aushilft, misslingt dies natürlich völlig. Er verliebt sich in seine Nachbarin, kann mit den ganzen Handbüchern für Liebesbriefe und Konversation allerdings nichts anfangen und scheitert bei der Kontaktaufnahme. Er manipuliert durch seine geistigen Fähigkeiten sein neueröffnetes Bankkonto, dass er im Geld schwimmt. Und gibt dieses für eine schäbige Eigentumswohnung aus, die er mit allerlei Statussymbolen zumüllen lässt und investiert ferner sein Geld in die von ihm heiß geliebten Churros. Dabei protokolliert er Tagebuch mäßig minutiös und penibel sein Vorgehen. Am Ende finden sich die beiden Freunde wieder und es kommt zu einer überraschenden Wendung. Das Konzept ist echt einfach wie lustig: Außerirdischer kommt in unterschiedlichen Situationen nicht klar, versucht das menschliche Verhalten logisch zu erfassen und scheitert daran. So weit so gut. Dieses Prinzip nutzt sich aber recht schnell ab, was zum einen daran liegt, dass es viele andere Beispiele aus der Popkultur gibt, die ebenso funktionieren. Und zum anderen daran, dass man ein Kenner des Spaniens und Barcelonas der frühen 1990er-Jahre sein muss, die spanische Kultur kennen und verstehen sowie ein gutes Allgemeinwissen mitbringen sollte. Das am Ende angefügte Glossar erleichtert zwar manches Verstehen, es ist aber müßig nachzuschlagen. Das alles ist keine schlimme Kritik am Buch, nein. Man sollte sich nur dessen bewusst sein, dass mancher Witz nicht recht zündet. Und es zeigt auch, dass manche Kultklassiker nur in ihrer Originalform recht Sinn ergeben. Dennoch ein kurzweiliges Buch, das mit seinen knapp 150 Seiten Text leicht und schnell zu lesen ist.

Man nehme Milch, Wasser, Butter und Salz, Zucker, Weizenmehl und zwei Eier, vermenge dies zu einem Teig, fülle es in einen Spritzbeutel mit Sterntülle und Presse den Teig in heißes Fett. Nun müssen die Sternstäbe goldgelb ausbacken und anschließend auf Küchenkrepp abtropfen. Fertig ist eine typische spanische Süßspeise, die unter dem Namen Churros bekannt ist Punkt scheinbar unendliche mengen dieses kalorienreichen Essens kann der Protagonist aus Eduardo Mendozas Roman „Nichts neues von Gurb“ verdrücken.

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Das Konzept Mensch ist ihm völlig fremd und zuwider. Er kommt weder nächste Erscheinungsform der Spezies klar, noch mit deren Körperfunktionen. Er wechselt munter sein Aussehen und kommt so in allerlei missverständliche Situationen. Er lernt ein altes Ehepaar kennen Komma das eine Kneipe besitzt, die er spontan übernehmen will. Als er als Vertretung aushilft, misslingt dies natürlich völlig. Er verliebt sich in seine Nachbarin, kann mit den ganzen Handbüchern für Liebesbriefe und Konversation allerdings nichts anfangen und scheitert bei der Kontaktaufnahme. Er manipuliert durch seine geistigen Fähigkeiten sein neueröffnetes Bankkonto, dass er im Geld schwimmt. Und gibt dieses für eine schäbige Eigentumswohnung aus, die er mit allerlei Statussymbolen zumüllen lässt und investiert ferner sein Geld in die von ihm heiß geliebten Churros. Dabei protokolliert er Tagebuch mäßig minutiös und penibel sein Vorgehen. Am Ende finden sich die beiden Freunde wieder und es kommt zu einer überraschenden Wendung.

Das Konzept ist echt einfach wie lustig: Außerirdischer kommt in unterschiedlichen Situationen nicht klar, versucht das menschliche Verhalten logisch zu erfassen und scheitert daran. So weit so gut. Dieses Prinzip nutzt sich aber recht schnell ab, was zum einen daran liegt, dass es viele andere Beispiele aus der Popkultur gibt, die ebenso funktionieren. Und zum anderen daran, dass man ein Kenner des Spaniens und Barcelonas der frühen 1990er-Jahre sein muss, die spanische Kultur kennen und verstehen sowie ein gutes Allgemeinwissen mitbringen sollte. Das am Ende angefügte Glossar erleichtert zwar manches Verstehen, es ist aber müßig nachzuschlagen. Das alles ist keine schlimme Kritik am Buch, nein. Man sollte sich nur dessen bewusst sein, dass mancher Witz nicht recht zündet. Und es zeigt auch, dass manche Kultklassiker nur in ihrer Originalform recht Sinn ergeben.

Dennoch ein kurzweiliges Buch, das mit seinen knapp 150 Seiten Text leicht und schnell zu lesen ist.

geschrieben am 06.03.2024 | 446 Wörter | 2539 Zeichen

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