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Duden – So schreibt man jetzt!


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Rezension von

Lesefreund

Duden – So schreibt man jetzt! „Wie schreibt man jetzt?“, so hatte der Titel des Rechtschreibbandes von 2005 noch vorsichtig fragend gelautet. Die neue Ausgabe von 2006 kommt wesentlich lauter daher: 'So schreibt man jetzt!“ Beinahe ist man versucht, mit einem "Jawohl!" auf diesen Imperativ zu parieren. Und so ist denn auch der Sprachduktus dieses Ratgebers eher belehrend als gewinnend. Der Leser wird - wie könnte es bei einem Regelwerk anders sein - vor vollendete Tatsachen gestellt: XY ist jetzt so und so zu schreiben. Da hat man als Leser leider kein Wörtchen mehr mitzureden. Trotzdem gibt sich der von Christian Stang überarbeitete Band Mühe, seine Leser so umfassend wie möglich einzubeziehen. Inhaltlich ist das Buch in sechs Abschnitte unterteilt, die Informationen zur Getrennt- und Zusammenschreibung, zur Groß- und Kleinschreibung zur Schreibung mit Bindestrich, zur Worttrennung oder etwa zur Zeichensetzung so eingehend wie möglich darzustellen versuchen. Jedes Kapitel ist mit Frageteilen zu den erklärten Regeln durchsetzt, und am Ende eines Abschnitts fragt ein übergreifender Test noch einmal das Wissen der gesamten Lektion ab. Ehrlicherweise muss erwähnt werden, dass der Lösungsteil am Ende des Bandes zum Lernen und Nachvollziehen der Regeln besser geeignet scheint als die Bearbeitung so mancher Einzelübung. Der Regelabriss auf den letzten Seiten ist hilfreich: Dort erfährt man, dass es fortan Schifffahrt heißen muss, die man allerdings besser als Schiff-Fahrt mit Bindestrich wiedergibt - dies ebenfalls eine der Neuerungen, welche die Handhabung der deutschen Rechtschreibung künftig vereinfachen soll. Warum allerdings die Wendung 'schwarz auf weiß' klein zu schreiben ist, hingegen der Ausdruck 'aus Schwarz Weiß machen' groß, leuchtet nicht unmittelbar ein. An Stellen wie dieser zeigt sich eine der Hauptschwierigkeiten des Ratgebers: Es mag mit der Neuordnung der deutschen Rechtschreibung ein sprachwissenschaftlich fundiertes Regelwerk vorliegen; der Benutzer braucht jedoch Beispiele und vor allem immer wieder Erklärungen gepaart mit einer großzügigen Portion Geduld, um Neues verstehen zu können. Hier greift der Band im Ganzen etwas zu kurz und verlässt sich zu sehr auf die (theoretische) Stimmigkeit seines Regelwerks, dessen Vermittler er doch zunächst einmal sein will und sollte. Nach dem reformerischen - und bisweilen reformatorischen - Auf und Ab der letzten Jahre hätte man eine etwas zuvorkommendere Annäherung an diese neueste Stufe der deutschen Rechtschreibung erwartet. Schließlich war es nicht der Leser, der die Regeln immer wieder verändert hat. Und der Umstand, dass man sich nun schon den annähernd dritten Duden-Band innerhalb weniger Jahre zulegt, ist nicht allein der Liebe zum Verlag geschuldet. Eine 'Einladung zur Rechtschreibung', die dem Leser mehr Zeit und Raum für das Verstehen der einzelnen Fälle gelassen hätte, wäre schön gewesen. Vielleicht legt die Duden-Redaktion ein solches Werk im neuen Jahr noch nach? Begrüßenswert wäre dies allemal, da man sich bei der Leser des jetzigen Bandes häufig eher in die Rolle des Schülers und nicht in die des willkommenen Gastes, dem man zuvorkommend etwas Neues zeigt, versetzt fühlt. Alles in allem ist dieser Ratgeber jedoch gut gelungen und ein Schritt in die richtige Richtung - ein Wegweiser hin zu mehr Klarheit im Umgang mit der deutschen (Schrift-)Sprache. Was die neue deutsche Rechtschreibung allerdings noch dringend braucht, ist eine überzeugte Schar von Anwendern und Benutzern ihrer reformierten Regeln. Diese gewinnt man wohl am besten, indem man sich klarer auf ihre Bedürfnisse einstellt: Wer lernen will, braucht keine Ermahnungen, sondern Erklärungen. Also: 'Bitte recht freundlich!' beim nächsten Band.

„Wie schreibt man jetzt?“, so hatte der Titel des Rechtschreibbandes von 2005 noch vorsichtig fragend gelautet. Die neue Ausgabe von 2006 kommt wesentlich lauter daher: 'So schreibt man jetzt!“ Beinahe ist man versucht, mit einem "Jawohl!" auf diesen Imperativ zu parieren.

Und so ist denn auch der Sprachduktus dieses Ratgebers eher belehrend als gewinnend. Der Leser wird - wie könnte es bei einem Regelwerk anders sein - vor vollendete Tatsachen gestellt: XY ist jetzt so und so zu schreiben. Da hat man als Leser leider kein Wörtchen mehr mitzureden.

Trotzdem gibt sich der von Christian Stang überarbeitete Band Mühe, seine Leser so umfassend wie möglich einzubeziehen. Inhaltlich ist das Buch in sechs Abschnitte unterteilt, die Informationen zur Getrennt- und Zusammenschreibung, zur Groß- und Kleinschreibung zur Schreibung mit Bindestrich, zur Worttrennung oder etwa zur Zeichensetzung so eingehend wie möglich darzustellen versuchen.

Jedes Kapitel ist mit Frageteilen zu den erklärten Regeln durchsetzt, und am Ende eines Abschnitts fragt ein übergreifender Test noch einmal das Wissen der gesamten Lektion ab. Ehrlicherweise muss erwähnt werden, dass der Lösungsteil am Ende des Bandes zum Lernen und Nachvollziehen der Regeln besser geeignet scheint als die Bearbeitung so mancher Einzelübung.

Der Regelabriss auf den letzten Seiten ist hilfreich: Dort erfährt man, dass es fortan Schifffahrt heißen muss, die man allerdings besser als Schiff-Fahrt mit Bindestrich wiedergibt - dies ebenfalls eine der Neuerungen, welche die Handhabung der deutschen Rechtschreibung künftig vereinfachen soll.

Warum allerdings die Wendung 'schwarz auf weiß' klein zu schreiben ist, hingegen der Ausdruck 'aus Schwarz Weiß machen' groß, leuchtet nicht unmittelbar ein. An Stellen wie dieser zeigt sich eine der Hauptschwierigkeiten des Ratgebers: Es mag mit der Neuordnung der deutschen Rechtschreibung ein sprachwissenschaftlich fundiertes Regelwerk vorliegen; der Benutzer braucht jedoch Beispiele und vor allem immer wieder Erklärungen gepaart mit einer großzügigen Portion Geduld, um Neues verstehen zu können.

Hier greift der Band im Ganzen etwas zu kurz und verlässt sich zu sehr auf die (theoretische) Stimmigkeit seines Regelwerks, dessen Vermittler er doch zunächst einmal sein will und sollte. Nach dem reformerischen - und bisweilen reformatorischen - Auf und Ab der letzten Jahre hätte man eine etwas zuvorkommendere Annäherung an diese neueste Stufe der deutschen Rechtschreibung erwartet.

Schließlich war es nicht der Leser, der die Regeln immer wieder verändert hat. Und der Umstand, dass man sich nun schon den annähernd dritten Duden-Band innerhalb weniger Jahre zulegt, ist nicht allein der Liebe zum Verlag geschuldet.

Eine 'Einladung zur Rechtschreibung', die dem Leser mehr Zeit und Raum für das Verstehen der einzelnen Fälle gelassen hätte, wäre schön gewesen. Vielleicht legt die Duden-Redaktion ein solches Werk im neuen Jahr noch nach? Begrüßenswert wäre dies allemal, da man sich bei der Leser des jetzigen Bandes häufig eher in die Rolle des Schülers und nicht in die des willkommenen Gastes, dem man zuvorkommend etwas Neues zeigt, versetzt fühlt.

Alles in allem ist dieser Ratgeber jedoch gut gelungen und ein Schritt in die richtige Richtung - ein Wegweiser hin zu mehr Klarheit im Umgang mit der deutschen (Schrift-)Sprache. Was die neue deutsche Rechtschreibung allerdings noch dringend braucht, ist eine überzeugte Schar von Anwendern und Benutzern ihrer reformierten Regeln. Diese gewinnt man wohl am besten, indem man sich klarer auf ihre Bedürfnisse einstellt: Wer lernen will, braucht keine Ermahnungen, sondern Erklärungen.

Also: 'Bitte recht freundlich!' beim nächsten Band.

geschrieben am 14.12.2006 | 539 Wörter | 3163 Zeichen

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