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Die Geschichte des Deutschen Ordens


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Rezension von

Hiram Kümper

Die Geschichte des Deutschen Ordens Der Deutsche Orden, der sich von einer kleinen Spitalgründung im Heiligen Land zu einem zentralen militärischen Machtfaktor in Mittelosteuropa entwickeln und beinahe ebenso schnell wieder in die Unbedeutsamkeit versinken sollte, hat besonders in den letzten Jahrzehnten, wohl auch nach dem Zusammenrücken der ehemaligen Kontrahenten im Kalten Krieg, wieder verstärkt Beachtung in der Forschung gefunden. Der Verfasser, unbestreitbar einer der großen Kenner der Materie innerhalb der europäischen Fachwissenschaft, zeichnet souverän die Geschichte des Ordens in den zentralen Linien ihrer Entwicklung nach. Damit liegt nicht nur erstmals ein moderner Gesamtüberblick über die Geschichte des Deutschen Ordens, sondern vor allem auch eine kompakte Darstellung über dessen spezifische Struktur vor. Besonderes Augenmerk erhalten dabei die unterschiedlichen äußeren Herausforderungen, von denen die wechselhafte Geschichte des Ritterordens bestimmt wurde. Ausführlich und regional differenziert wird die Entstehungsgeschichte der einzelnen Balleien im Mittelmeerraum (S. 12-50) und im Reich (S. 51-61) sowie das Engagement des Ordens im Burzen- und Preußenland und die Errichtung des ersten souveränen Ritterordensstaates (S. 62-94) dargestellt. Eigene Kapitel widmen sich der „Blütezeit“ (S. 95-142) und dem Niedergang (S. 143-183) des Deutschen Ordens. Gar zu knapp fällt das in bestem Falle als aussichtsartig zu bezeichnende letzte Kapitel aus, das auf wenigen Seiten immerhin vierhundert Jahre Ordensgeschichte abzudecken sucht (S. 184-191). Eine Geschichte, die auch sonst und sicherlich mit einigem Grund ein Schattendasein führt. Natürlich wird man zugestehen müssen, dass mit der Niederlage von Tannenberg ein Verfall der Ordensmacht einsetzte respektive seinen sinnfälligen Ausdruck fand, der das völlige Verschwinden des Ordens von der politischen Bühne am Ausgang des 15. Jahrhunderts, im Baltikum spätestens um 1562, nach sich zog. Dennoch: Hier hätte man sich mehr gewünscht. Das vermag den Gesamteindruck nicht zu schmälern. Militzers Übersichtswerk ist ein unschätzbares Handbuch, das sich in das gewohnt qualitätsvolle Programm der Kohlhammer-Studienbücher nahtlos einfügt. Karten und Schemata (leider – auch hier macht die Rechtschreibreform wohl keinen Halt – als „Schemas“, S. 8, bezeichnet) tragen zur Veranschaulichung bei, wohingegen viele der beigefügten Schwarz-Weiß-Photographien sicherlich wenig Mehrwert vermitteln und durchaus entbehrlich gewesen wären. Dennoch: Jedem Studierenden, jedem an bündiger Einführung und Überblick interessierten Leser ist diese Buch ohne Einschränkungen anzuempfehlen.

Der Deutsche Orden, der sich von einer kleinen Spitalgründung im Heiligen Land zu einem zentralen militärischen Machtfaktor in Mittelosteuropa entwickeln und beinahe ebenso schnell wieder in die Unbedeutsamkeit versinken sollte, hat besonders in den letzten Jahrzehnten, wohl auch nach dem Zusammenrücken der ehemaligen Kontrahenten im Kalten Krieg, wieder verstärkt Beachtung in der Forschung gefunden. Der Verfasser, unbestreitbar einer der großen Kenner der Materie innerhalb der europäischen Fachwissenschaft, zeichnet souverän die Geschichte des Ordens in den zentralen Linien ihrer Entwicklung nach. Damit liegt nicht nur erstmals ein moderner Gesamtüberblick über die Geschichte des Deutschen Ordens, sondern vor allem auch eine kompakte Darstellung über dessen spezifische Struktur vor. Besonderes Augenmerk erhalten dabei die unterschiedlichen äußeren Herausforderungen, von denen die wechselhafte Geschichte des Ritterordens bestimmt wurde. Ausführlich und regional differenziert wird die Entstehungsgeschichte der einzelnen Balleien im Mittelmeerraum (S. 12-50) und im Reich (S. 51-61) sowie das Engagement des Ordens im Burzen- und Preußenland und die Errichtung des ersten souveränen Ritterordensstaates (S. 62-94) dargestellt. Eigene Kapitel widmen sich der „Blütezeit“ (S. 95-142) und dem Niedergang (S. 143-183) des Deutschen Ordens. Gar zu knapp fällt das in bestem Falle als aussichtsartig zu bezeichnende letzte Kapitel aus, das auf wenigen Seiten immerhin vierhundert Jahre Ordensgeschichte abzudecken sucht (S. 184-191). Eine Geschichte, die auch sonst und sicherlich mit einigem Grund ein Schattendasein führt. Natürlich wird man zugestehen müssen, dass mit der Niederlage von Tannenberg ein Verfall der Ordensmacht einsetzte respektive seinen sinnfälligen Ausdruck fand, der das völlige Verschwinden des Ordens von der politischen Bühne am Ausgang des 15. Jahrhunderts, im Baltikum spätestens um 1562, nach sich zog. Dennoch: Hier hätte man sich mehr gewünscht.

Das vermag den Gesamteindruck nicht zu schmälern. Militzers Übersichtswerk ist ein unschätzbares Handbuch, das sich in das gewohnt qualitätsvolle Programm der Kohlhammer-Studienbücher nahtlos einfügt. Karten und Schemata (leider – auch hier macht die Rechtschreibreform wohl keinen Halt – als „Schemas“, S. 8, bezeichnet) tragen zur Veranschaulichung bei, wohingegen viele der beigefügten Schwarz-Weiß-Photographien sicherlich wenig Mehrwert vermitteln und durchaus entbehrlich gewesen wären. Dennoch: Jedem Studierenden, jedem an bündiger Einführung und Überblick interessierten Leser ist diese Buch ohne Einschränkungen anzuempfehlen.

geschrieben am 26.09.2005 | 346 Wörter | 2276 Zeichen

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