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Das Jahr des Skarabäus: Herolde des Sturms


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  • 9201 Aufrufe

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Rezension von

Frank Drehmel

Herolde des Sturms \"Herolde des Sturms\" ist der erste Band der Trilogie \"Das Jahr des Skarabäus\" und entführt den Leser in Feder & Schwerts \"Welt der Dunkelheit\". Frei nach dem Motto \"Mumien, Monstren, Mutationen\" stellt der Roman ein Crossover von vier Rollenspielsettings dar: \"Mumien: Die Wiedergeburt\", \"Jäger: Die Vergeltung\", \"Vampire: Die Maskerade\" und \"Wraith: The Oblivion\", wobei im vorliegenden ersten Buch die “Hauptdarsteller” den Fraktionen der Jäger und der Geister entstammen. “Jäger?” Quasi mutierte Menschen, denen durch mysteriöse Herolde übermenschliche (Geistes)Kräfte verliehen wurden, um alle Arten von Monstern zu jagen, -genauer- aufzuspüren, zu beobachten und die Bedrohung für die Menschheit zu eliminieren (was in der Regel mit der Vernichtung des Widersachers einhergeht). Sozusagen die “Punisher” der WoD. “Geister?” Keine ernstgemeinte Frage, oder? Thea und ihr Team, die Van-Helsing-Brigade, sind solchermaßen \"beseelte\" Menschen. Zur Zeit machen sie Jagd auf den Vampir Augustus Klein, der es sich in einer schönen, alten Villa, von wo aus er diverse Geschäfte der übelsten Sorte betreibt, gut gehen lässt (was im Vampir-Jargon bedeutet, dass er -metaphorisch gesprochen- eine mit (Blut)gefäßen (= Menschen) gut gefüllte Speisekammer besitzt). Die Jagd verläuft wider Erwarten völlig problemlos und fast scheint es, als helfe irgendjemand oder irgendetwas dem Team. Kurz darauf werden die Jäger von einem Mann namens Maxwell Carpenter kontaktiert, der, nachdem er ihnen seine nicht ganz menschliche wahre Natur offenbart hat, sie bittet, in einen geheimnisvollen Tempel im Herzen Chicagos einzudringen, weil dort etwas ungeheuerliches vorgehe. Trotz einiger Bedenken und heftiger Diskussionen können sich Thea & Co. ihrem Jäger-Wesen nicht widersetzen und nehmen den Auftrag an. Da sie jedoch nicht auf den Kopf gefallen sind und wissen, dass ihr Leben direkt von ihren Fähigkeiten und ihrem Kenntnisstand abhängt, versuchen sie, Carpenters wahre Beweggründe zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Recherche ist wenig vertrauensbildend, denn Carpenters Motive sind Hass und Rache an dem Mann und dessen Kindern und Kindeskindern, der ihn einst im wörtlichen Sinne durch den Fleischwolf drehte. Andrew Bates hat mit \"Herolde des Sturms\" einen respektablen Debut-Roman vorgelegt. Sein Erzählstil ist flüssig und modern, die eine oder andere Anspielung auf aktuellen Ereignisse oder real existierende Personen verankert das Geschehen im Erfahrungsbereichs des Lesers und verleiht der Geschichte eine gewisse Glaubwürdigkeit. Die Protagonisten Thea und Carpenter sind plastisch und glaubwürdig gezeichnet. Sie: eine Mittelklassetussi, gebildet, Journalistin und daher von Natur aus neugierig, wegen ihres \"Hobbys\" mehr oder weniger paranoid; er: ein Mafiaschläger klassischer Couleur, der die \"guten alten Zeiten\" (Capone, Prohibition, usw.) noch hautnah miterlebte, skrupellos, gewalttätig, mit einem winzigen Anflug von so etwas wie dem Hauch eines Gewissens (z.B. wenn es um das Meucheln von Kindern geht). Ob die Atmosphäre des Jäger-Rollenspiels gelungen im Buch eingefangen wurde, vermag ich indes nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist es aber amüsant, die Monstrositäten der dunklen Welt aus gänzlich anderer Perspektive als sie in den bisherigen WoD-Romanen vorgegeben wurde -nämlich der von \"Normal\"sterblichen- zu betrachten, und mitzuerleben, welche Vorurteile und Fehlinformationen bezüglich ihrer \"Antagonisten\" die Jagd für die Helden zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer machen. Im Grunde wissen diese armen Beseelten nur Marginalien über Vampire, Werwölfe und Gespenster, sowie deren Gesellschaftsstrukturen (Clans, Stämme). Bemerkenswert ist weiterhin, dass es dem Autor gelingt, den Leser einzelne Jägerarchetypen in den Handlungsträgern erkennen zu lassen. Kleine Splatter-Einlagen, die an die guten alten Romero-Zombie-Zeiten erinnern, runden das gelungene atmosphärische Gesamtbild ab. Leider weist der Roman insbesondere in den letzten beiden der vier Kapitel langatmige Passagen auf, in welchen Theas gesellschaftlicher Background und einige ihrer \"Beziehungskisten\" im Mittelpunkt der Erzählung stehen und in denen vorhandene Spannungsbögen auf Grund endloser Ermittlungen und Diskussionen zu Horizontalen mutieren: Wenn dasselbe Problem zum dritten Mal innerhalb der Gruppe besprochen wird, beginnt auch der geduldigste Leser in seinem rosa Handtäschchen nach einer HB zu suchen (ältere Raucher werden sich erinnern ^^). Der Showdown fällt dann schließlich auch eher unspektakulär aus und wird relativ knapp abgehandelt, wobei das Ende aber doch neugierig auf die Fortsetzung dieses Romanes macht. Fazit: Alles in allem ein gelungener, spannender Debüt-Roman, der trotz einiger langatmiger Passagen auch demjenigen gefallen kann, die nicht in Feder & Schwerts \"Welt der Dunkelheit\" heimisch ist.

\"Herolde des Sturms\" ist der erste Band der Trilogie \"Das Jahr des Skarabäus\" und entführt den Leser in Feder & Schwerts \"Welt der Dunkelheit\". Frei nach dem Motto \"Mumien, Monstren, Mutationen\" stellt der Roman ein Crossover von vier Rollenspielsettings dar: \"Mumien: Die Wiedergeburt\", \"Jäger: Die Vergeltung\", \"Vampire: Die Maskerade\" und \"Wraith: The Oblivion\", wobei im vorliegenden ersten Buch die “Hauptdarsteller” den Fraktionen der Jäger und der Geister entstammen.

weitere Rezensionen von Frank Drehmel

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

“Jäger?”

Quasi mutierte Menschen, denen durch mysteriöse Herolde übermenschliche (Geistes)Kräfte verliehen wurden, um alle Arten von Monstern zu jagen, -genauer- aufzuspüren, zu beobachten und die Bedrohung für die Menschheit zu eliminieren (was in der Regel mit der Vernichtung des Widersachers einhergeht). Sozusagen die “Punisher” der WoD.

“Geister?”

Keine ernstgemeinte Frage, oder?

Thea und ihr Team, die Van-Helsing-Brigade, sind solchermaßen \"beseelte\" Menschen. Zur Zeit machen sie Jagd auf den Vampir Augustus Klein, der es sich in einer schönen, alten Villa, von wo aus er diverse Geschäfte der übelsten Sorte betreibt, gut gehen lässt (was im Vampir-Jargon bedeutet, dass er -metaphorisch gesprochen- eine mit (Blut)gefäßen (= Menschen) gut gefüllte Speisekammer besitzt).

Die Jagd verläuft wider Erwarten völlig problemlos und fast scheint es, als helfe irgendjemand oder irgendetwas dem Team. Kurz darauf werden die Jäger von einem Mann namens Maxwell Carpenter kontaktiert, der, nachdem er ihnen seine nicht ganz menschliche wahre Natur offenbart hat, sie bittet, in einen geheimnisvollen Tempel im Herzen Chicagos einzudringen, weil dort etwas ungeheuerliches vorgehe. Trotz einiger Bedenken und heftiger Diskussionen können sich Thea & Co. ihrem Jäger-Wesen nicht widersetzen und nehmen den Auftrag an. Da sie jedoch nicht auf den Kopf gefallen sind und wissen, dass ihr Leben direkt von ihren Fähigkeiten und ihrem Kenntnisstand abhängt, versuchen sie, Carpenters wahre Beweggründe zu ermitteln. Das Ergebnis dieser Recherche ist wenig vertrauensbildend, denn Carpenters Motive sind Hass und Rache an dem Mann und dessen Kindern und Kindeskindern, der ihn einst im wörtlichen Sinne durch den Fleischwolf drehte.

Andrew Bates hat mit \"Herolde des Sturms\" einen respektablen Debut-Roman vorgelegt. Sein Erzählstil ist flüssig und modern, die eine oder andere Anspielung auf aktuellen Ereignisse oder real existierende Personen verankert das Geschehen im Erfahrungsbereichs des Lesers und verleiht der Geschichte eine gewisse Glaubwürdigkeit.

Die Protagonisten Thea und Carpenter sind plastisch und glaubwürdig gezeichnet. Sie: eine Mittelklassetussi, gebildet, Journalistin und daher von Natur aus neugierig, wegen ihres \"Hobbys\" mehr oder weniger paranoid; er: ein Mafiaschläger klassischer Couleur, der die \"guten alten Zeiten\" (Capone, Prohibition, usw.) noch hautnah miterlebte, skrupellos, gewalttätig, mit einem winzigen Anflug von so etwas wie dem Hauch eines Gewissens (z.B. wenn es um das Meucheln von Kindern geht).

Ob die Atmosphäre des Jäger-Rollenspiels gelungen im Buch eingefangen wurde, vermag ich indes nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall ist es aber amüsant, die Monstrositäten der dunklen Welt aus gänzlich anderer Perspektive als sie in den bisherigen WoD-Romanen vorgegeben wurde -nämlich der von \"Normal\"sterblichen- zu betrachten, und mitzuerleben, welche Vorurteile und Fehlinformationen bezüglich ihrer \"Antagonisten\" die Jagd für die Helden zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer machen. Im Grunde wissen diese armen Beseelten nur Marginalien über Vampire, Werwölfe und Gespenster, sowie deren Gesellschaftsstrukturen (Clans, Stämme).

Bemerkenswert ist weiterhin, dass es dem Autor gelingt, den Leser einzelne Jägerarchetypen in den Handlungsträgern erkennen zu lassen. Kleine Splatter-Einlagen, die an die guten alten Romero-Zombie-Zeiten erinnern, runden das gelungene atmosphärische Gesamtbild ab.

Leider weist der Roman insbesondere in den letzten beiden der vier Kapitel langatmige Passagen auf, in welchen Theas gesellschaftlicher Background und einige ihrer \"Beziehungskisten\" im Mittelpunkt der Erzählung stehen und in denen vorhandene Spannungsbögen auf Grund endloser Ermittlungen und Diskussionen zu Horizontalen mutieren: Wenn dasselbe Problem zum dritten Mal innerhalb der Gruppe besprochen wird, beginnt auch der geduldigste Leser in seinem rosa Handtäschchen nach einer HB zu suchen (ältere Raucher werden sich erinnern ^^). Der Showdown fällt dann schließlich auch eher unspektakulär aus und wird relativ knapp abgehandelt, wobei das Ende aber doch neugierig auf die Fortsetzung dieses Romanes macht.

Fazit: Alles in allem ein gelungener, spannender Debüt-Roman, der trotz einiger langatmiger Passagen auch demjenigen gefallen kann, die nicht in Feder & Schwerts \"Welt der Dunkelheit\" heimisch ist.

geschrieben am 07.08.2004 | 664 Wörter | 4193 Zeichen

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