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Beauty Queen


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Kristina Scherer

Beauty Queen Samantha ist 19 Jahre alt und eigentlich ein ganz gewöhnliches Mädchen. Eigentlich. Sie ist wunderschön und intelligent. Aber selbst empfindet sie sich nicht so. Ihr Selbstbewußtsein ist gerade in der letzten Zeit stark gesunken. Zusammen mit ihrer besten Freundin Nicole träumt Sam davon, Schauspielerin zu werden. Die beiden möchten so berühmt sein wie die Schauspielerinnen ihrer Lieblingsfilme. In ihrem Innern ist Sam jedoch sehr verletzt und geprägt von unbeständi-gen Beziehungen: Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter macht eine Metamorphose vom erfolgreichen Model zur Alkoholikerin durch und deren neuer Lebensgefährte Reed kümmert sich nicht im Geringsten um sie oder ihre Tochter. Dazu kommt, dass sie ihr Freund wegen einer reichen Frau verlassen hat. Es entsteht ein Teufelskreis unüberwindbarer Probleme. Das Mädchen sehnt sich sehr nach Liebe und Gebor-genheit. Sam arbeitet in einem Fast Food Restaurant und kann mit dem verdienten Geld gerade ihr Existenzminimum decken. Ihr Wunsch nach Schauspielunterricht und einer Glamourwelt hängt an einem seidenen Faden. Als sich die Situation zu Hause zuspitzt, hat Sam zunächst nur noch ein Ziel: Eine eigene Wohnung. In ihrer optimistischen und freundlichen Art gelingt es ihr, eine gemütliche Dachzimmerwohnung zu einem angemessenen Preis zu finden. Schon bald verlässt sie mit ihrer geliebten Maine Coon Katze Dinah das Elternhaus. Sie stellt fest, dass es ganz schön schwierig ist, bei ihrem Einkommen für Bedürfnisse finanziell selbst aufzukommen. Da Ni-cole einen ebenso schlecht bezahlten Job hat, begeben sie sich gemeinsam auf die Suche nach neuer Arbeit, in der Hoffnung, doch noch Schauspielerin werden zu können. Durch viele Umwege gelangen sie zu dem Nachtclub „Spider’s Web“. Dort könnte Sam in einer Nacht so viel verdienen wie bei „Chicken & Ribs“ in einem Monat. Die Atmosphäre scheint eher gediegen als verrucht zu sein. Alle sind sehr nett zu ihnen und die beiden Mädchen entschliessen, dort anzufangen: Nicole als Bedinung, Sam als Table Dancerin. Wer weiss, vielleicht werden sie dort sogar noch von einem bekannten Regisseur entdeckt. Die Hauptfigur hat dabei jedoch ein Problem: Sie traut sich vor ihrem ersten Auftritt nicht, ihr Oberteil auszuziehen. Mit Hilfe von Alkohol gelingt es ihr letztendlich doch. Durch ihre Auftritte sammeln sich viele Verehrer an, die Sam Geldscheine zustecken. Plötzlich kann sich die Hauptdarstellerin alles leisten, was sie möchte. Einer ihrer Verehrer ist Angelo. Nach einer Weile stellt Sam fest, dass im Web noch mehr verlorene Seelen arbeiten. Eine bietet ihr Heroin an. Sie nimmt das Angebot wahr. Die Droge gibt ihr nach langer Zeit das Gefühl, völlig im Einklang mit sich selbst zu sein und lässt ihre schlech-ten Gefühle schwinden. Nun fühlt sie sich endlich selbst hübsch. Sam ist fasziniert von ihrem neuen Leben mit dem Heroin und sieht nur die positive Veränderung. Zuerst weiss sie nicht genau, was sie von Angelo halten soll. Er macht Sam Geschenke, fährt mit ihr in Urlaub und kümmert sich richtig um sie. Sie erfährt, dass er einst eine Tochter hatte, die genauso aussah wie sie und ihr Schicksal teilte. Sie geriet an Drogen und einen fragwürdigen Mann. Sie starb. Angelo würde es nicht verkraften, wenn ihr das gleiche passiert. Sam hat Nicole und Angelo gegenüber ein schlechtes Gewissen und merkt nicht, wie sich der Teufelskreis schließt und sie nicht mehr entkommen lässt. Bei einer Privatparty lernt sie Blaine kennen. Alle warnen sie vor ihm. Die Leute erzählen, dieser Mann sei gefährlich, sind aber machtlos. Sam sehnt sich so nach Ge-borgenheit. Sie möchte die Liebe jetzt erleben und nicht irgendwann. Sie verbringt ihre Zeit ausschließlich mit Blaine und den Drogen. Blaine hilft ihr, neue zu beschaffen. Was sie weiss von ihm weiss, ist, dass er Polizist ist. Was sie nicht weiss: Er wurde suspendiert und wird nun wegen verschiedener Delikte gesucht. Ein Haftbefehl liegt gegen ihn vor. Blaines Unzuverlässigkeit macht Sam krank. Eigentlich wollte er sie am Abend abholen, um sie in Kalifornien zu heiraten, aber taucht einfach nicht wieder auf. Sam bricht in Tränen aus. Sie betäubt sich immer stärker. Sie stirbt noch am gleichen Abend in ihrer Wohnung. Linda Glovach verarbeitet in „Beauty Queen“ persönliche Erfahrungen. Aus diesem Grund wirkt das Buch sehr tiefgründig und realistisch. Rührende Zitate, z.B. von „Alice im Wunderland“, unterstreichen den Text und regen zum Nachdenken an. Tränen sind garantiert. Ein Jugendroman voller Dramatik, wie er spannender nicht sein könnte. Eines der schönsten und beeindruckendsten Bücher, die ich je gelesen habe...

Samantha ist 19 Jahre alt und eigentlich ein ganz gewöhnliches Mädchen. Eigentlich.

weitere Rezensionen von Kristina Scherer


Sie ist wunderschön und intelligent. Aber selbst empfindet sie sich nicht so. Ihr Selbstbewußtsein ist gerade in der letzten Zeit stark gesunken.

Zusammen mit ihrer besten Freundin Nicole träumt Sam davon, Schauspielerin zu werden. Die beiden möchten so berühmt sein wie die Schauspielerinnen ihrer Lieblingsfilme. In ihrem Innern ist Sam jedoch sehr verletzt und geprägt von unbeständi-gen Beziehungen: Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter macht eine Metamorphose vom erfolgreichen Model zur Alkoholikerin durch und deren neuer Lebensgefährte Reed kümmert sich nicht im Geringsten um sie oder ihre Tochter. Dazu kommt, dass sie ihr Freund wegen einer reichen Frau verlassen hat. Es entsteht ein Teufelskreis unüberwindbarer Probleme. Das Mädchen sehnt sich sehr nach Liebe und Gebor-genheit.

Sam arbeitet in einem Fast Food Restaurant und kann mit dem verdienten Geld gerade ihr Existenzminimum decken. Ihr Wunsch nach Schauspielunterricht und einer Glamourwelt hängt an einem seidenen Faden. Als sich die Situation zu Hause zuspitzt, hat Sam zunächst nur noch ein Ziel: Eine eigene Wohnung. In ihrer optimistischen und freundlichen Art gelingt es ihr, eine gemütliche Dachzimmerwohnung zu einem angemessenen Preis zu finden. Schon bald verlässt sie mit ihrer geliebten Maine Coon Katze Dinah das Elternhaus. Sie stellt fest, dass es ganz schön schwierig ist, bei ihrem Einkommen für Bedürfnisse finanziell selbst aufzukommen. Da Ni-cole einen ebenso schlecht bezahlten Job hat, begeben sie sich gemeinsam auf die Suche nach neuer Arbeit, in der Hoffnung, doch noch Schauspielerin werden zu können.

Durch viele Umwege gelangen sie zu dem Nachtclub „Spider’s Web“. Dort könnte Sam in einer Nacht so viel verdienen wie bei „Chicken & Ribs“ in einem Monat. Die Atmosphäre scheint eher gediegen als verrucht zu sein. Alle sind sehr nett zu ihnen und die beiden Mädchen entschliessen, dort anzufangen: Nicole als Bedinung, Sam als Table Dancerin. Wer weiss, vielleicht werden sie dort sogar noch von einem bekannten Regisseur entdeckt.

Die Hauptfigur hat dabei jedoch ein Problem: Sie traut sich vor ihrem ersten Auftritt nicht, ihr Oberteil auszuziehen. Mit Hilfe von Alkohol gelingt es ihr letztendlich doch. Durch ihre Auftritte sammeln sich viele Verehrer an, die Sam Geldscheine zustecken. Plötzlich kann sich die Hauptdarstellerin alles leisten, was sie möchte. Einer ihrer Verehrer ist Angelo.

Nach einer Weile stellt Sam fest, dass im Web noch mehr verlorene Seelen arbeiten. Eine bietet ihr Heroin an. Sie nimmt das Angebot wahr. Die Droge gibt ihr nach langer Zeit das Gefühl, völlig im Einklang mit sich selbst zu sein und lässt ihre schlech-ten Gefühle schwinden. Nun fühlt sie sich endlich selbst hübsch. Sam ist fasziniert von ihrem neuen Leben mit dem Heroin und sieht nur die positive Veränderung.

Zuerst weiss sie nicht genau, was sie von Angelo halten soll. Er macht Sam Geschenke, fährt mit ihr in Urlaub und kümmert sich richtig um sie. Sie erfährt, dass er einst eine Tochter hatte, die genauso aussah wie sie und ihr Schicksal teilte. Sie geriet an Drogen und einen fragwürdigen Mann. Sie starb. Angelo würde es nicht verkraften, wenn ihr das gleiche passiert.

Sam hat Nicole und Angelo gegenüber ein schlechtes Gewissen und merkt nicht, wie sich der Teufelskreis schließt und sie nicht mehr entkommen lässt.

Bei einer Privatparty lernt sie Blaine kennen. Alle warnen sie vor ihm. Die Leute erzählen, dieser Mann sei gefährlich, sind aber machtlos. Sam sehnt sich so nach Ge-borgenheit. Sie möchte die Liebe jetzt erleben und nicht irgendwann. Sie verbringt ihre Zeit ausschließlich mit Blaine und den Drogen. Blaine hilft ihr, neue zu beschaffen. Was sie weiss von ihm weiss, ist, dass er Polizist ist. Was sie nicht weiss: Er wurde suspendiert und wird nun wegen verschiedener Delikte gesucht. Ein Haftbefehl liegt gegen ihn vor. Blaines Unzuverlässigkeit macht Sam krank. Eigentlich wollte er sie am Abend abholen, um sie in Kalifornien zu heiraten, aber taucht einfach nicht wieder auf. Sam bricht in Tränen aus. Sie betäubt sich immer stärker. Sie stirbt noch am gleichen Abend in ihrer Wohnung.

Linda Glovach verarbeitet in „Beauty Queen“ persönliche Erfahrungen. Aus diesem Grund wirkt das Buch sehr tiefgründig und realistisch. Rührende Zitate, z.B. von „Alice im Wunderland“, unterstreichen den Text und regen zum Nachdenken an.

Tränen sind garantiert.

Ein Jugendroman voller Dramatik, wie er spannender nicht sein könnte. Eines der schönsten und beeindruckendsten Bücher, die ich je gelesen habe...

geschrieben am 11.11.2002 | 711 Wörter | 3903 Zeichen

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