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Der Sieger bleibt allein


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Rezension von

André Kesper

Der Sieger bleibt allein Paolo Coelho ist ein Schriftsteller, der zu viele Bücher schreibt. So sind in den letzten Jahren einige Werke publiziert worden, die unter anderem Namen keine Chance auf eine Veröffentlichung gehabt hätten. Aber im Diogenes-Verlag weiss man: Wenn «Paulo Coelho» auf dem Cover steht, wird das Buch gekauft. Mit Coelho ist es wie mit Martin Suter: Egal, was zwischen den Buchdeckeln geboten wird, die intellektuell angehauchte Schweizer Frau ab 40 muss das schmucke neue Büchlein auf dem Nachttischchen liegen haben. Manchmal schwer begreiflich für die hoffnungsvollen Nachwuchsautoren, die ihre viel versprechenden Manuskripte zurückgeschickt erhalten. Bei aller Kritik, die angebracht ist: «Der Alchimist» hat uns 1996 alle begeistert. Die Reise des jungen Schafhirten Santiago aus Andalusien, der mutig seinem Traum gefolgt ist, lud zum Reflektieren und Nachdenken ein und inspirierte auf eine dezente, liebliche Art. «Der Sieger bleibt allein» nimmt die Botschaft «Folge deinem Traum» wieder auf und wird zu einer Art «Alchimist, Teil 2». Das mondäne Filmfestival Cannes, Jahrmarkt der Eitelkeiten, bildet den Rahmen, und Coelho führt uns die Abwege vor Augen, auf die man gelangen kann, wenn man nicht dem eigenen Lebenstraum folgt, sondern falschen Träumen nachrennt. Er malt ein schonungsloses Porträt der Glamourwelt und der oberen Zehntausend, und es gelingt ihm, eine Geschichte zu entwickeln, die unterhält und gleichzeitig angenehm unaufdringlich dazu anregt, die eigenen Motive zu hinterfragen. «Wie sagte bereits Salomon vor mehr als dreitausend Jahren? Wo vie Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede.» An der Mittelmeerküste treffen sich Igor, ein russischer Millionär, krank vor Eifersucht, der Modezar Hamid aus dem nahen Osten, die amerikanische Schauspielerin Gabriela, die endlich eine Hauptrolle ergattern will, der Polizist Savoy, der glaubt, den Mordfall seines Lebens lösen zu können, sowie Yasmin, die kurz vor dem Durchbruch als Model steht. Es geht um nichts Geringeres als Geld, Macht und Ruhm – Werte, für die heute viele alles zu tun bereit sind. Die Protagonisten, getrieben von ihren Sehnsüchten und gefangen in ihrem Streben nach Aufmerksamkeit, wirken lebendig und nah, berühren den Leser, faszinieren und erschrecken, belustigen und empören. Coelho ist es gelungen, eine in sich geschlossene spannende Story zu schreiben, indem er selbst zurücktritt, auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet und sich ganz auf das Erzählen konzentriert. Und im Gegensatz zu einigen seiner letzten Werke hält er das Niveau bis zum Schluss. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Werk ausgezeichnet ins Deutsche übersetzt wurde.

Paolo Coelho ist ein Schriftsteller, der zu viele Bücher schreibt. So sind in den letzten Jahren einige Werke publiziert worden, die unter anderem Namen keine Chance auf eine Veröffentlichung gehabt hätten. Aber im Diogenes-Verlag weiss man: Wenn «Paulo Coelho» auf dem Cover steht, wird das Buch gekauft. Mit Coelho ist es wie mit Martin Suter: Egal, was zwischen den Buchdeckeln geboten wird, die intellektuell angehauchte Schweizer Frau ab 40 muss das schmucke neue Büchlein auf dem Nachttischchen liegen haben. Manchmal schwer begreiflich für die hoffnungsvollen Nachwuchsautoren, die ihre viel versprechenden Manuskripte zurückgeschickt erhalten.

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Bei aller Kritik, die angebracht ist: «Der Alchimist» hat uns 1996 alle begeistert. Die Reise des jungen Schafhirten Santiago aus Andalusien, der mutig seinem Traum gefolgt ist, lud zum Reflektieren und Nachdenken ein und inspirierte auf eine dezente, liebliche Art.

«Der Sieger bleibt allein» nimmt die Botschaft «Folge deinem Traum» wieder auf und wird zu einer Art «Alchimist, Teil 2». Das mondäne Filmfestival Cannes, Jahrmarkt der Eitelkeiten, bildet den Rahmen, und Coelho führt uns die Abwege vor Augen, auf die man gelangen kann, wenn man nicht dem eigenen Lebenstraum folgt, sondern falschen Träumen nachrennt. Er malt ein schonungsloses Porträt der Glamourwelt und der oberen Zehntausend, und es gelingt ihm, eine Geschichte zu entwickeln, die unterhält und gleichzeitig angenehm unaufdringlich dazu anregt, die eigenen Motive zu hinterfragen.

«Wie sagte bereits Salomon vor mehr als dreitausend Jahren? Wo vie Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede.»

An der Mittelmeerküste treffen sich Igor, ein russischer Millionär, krank vor Eifersucht, der Modezar Hamid aus dem nahen Osten, die amerikanische Schauspielerin Gabriela, die endlich eine Hauptrolle ergattern will, der Polizist Savoy, der glaubt, den Mordfall seines Lebens lösen zu können, sowie Yasmin, die kurz vor dem Durchbruch als Model steht. Es geht um nichts Geringeres als Geld, Macht und Ruhm – Werte, für die heute viele alles zu tun bereit sind. Die Protagonisten, getrieben von ihren Sehnsüchten und gefangen in ihrem Streben nach Aufmerksamkeit, wirken lebendig und nah, berühren den Leser, faszinieren und erschrecken, belustigen und empören. Coelho ist es gelungen, eine in sich geschlossene spannende Story zu schreiben, indem er selbst zurücktritt, auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet und sich ganz auf das Erzählen konzentriert. Und im Gegensatz zu einigen seiner letzten Werke hält er das Niveau bis zum Schluss.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass das Werk ausgezeichnet ins Deutsche übersetzt wurde.

geschrieben am 16.11.2009 | 391 Wörter | 2258 Zeichen

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