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Unterwegs zwischen Himmel und Erde


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Rezension von

Kristina Scherer

Unterwegs zwischen Himmel und Erde Die verwunschene Stimmung auf Friedhöfen, deren Ästhetik und Kunst, scheinen das Tor zu einer anderen Welt zu öffnen- einer Welt durchtränkt von Melancholie und Magie, die mit Worten nicht zu erfassen ist. Durch ihre im Duoton gedruckten Schwarzweiß- Fotografien versucht Kommunikationsdesignerin Christiane Kipper die besinnliche Atmosphäre dieser anderen Dimension zwischen Himmel und Erde widerzuspiegeln. Die Autorin führt uns zu einer kleinen Auswahl europäischer Kultfriedhöfe. Wir spazieren entlang der Gruften des Père Lachaise in Paris, vorbei an den schlafenden Engelwesen des Cimetière de Montmartre und treffen auf die Liebenden des Wiesbadener Nordfriedhofs, dessen Schicksal von Zeitgott Chronos besiegelt werden soll. Die Aufnahmen stellen die Skulpturen/Plastiken nicht als Gesamtwerk dar, sondern sind meist auf einzelne Elemente ausgerichtet. Begleitet werden sie von Texten aus der Feder einiger Ausnahmeautoren wie Milan Kundera oder Sten Nadolny, welche von Christiane Kipper handgeschrieben in die jeweilige Bildkomposition eingefügt wurden. Jede Doppelseite spricht und wirkt für sich, indem sie eine eigene Botschaft vermittelt. Wer die Friedhöfe von Anfang bis Ende durchschreitet, ohne von seinem Weg abzukommen, erfährt wiederum eine ganz individuelle Geschichte- eine Geschichte, die nicht zuletzt mit dem Leben des jeweiligen Betrachters in Verbindung steht. Die Autorin richtet ihre Kamera bevorzugt auf Liebesengel, Schreibeengel und Lichterwesen mit gigantischen Flügeln, die allesamt Teile einer sehr sinnlichen Welt sind. Über diese Welt scheint nicht einmal die Zeit Macht zu besitzen. Kipper legt dabei großen Wert auf Ausdruck, Symbolik und Einmaligkeit der Statuen. Sie fühlt mit den zu Stein erstarrten Seelen und teilt mit ihnen Verzweiflung und Hoffnung der vergangenen Jahrhunderte. Das vorliegende Werk sei den dunklen Seelen empfohlen, die Fotografien mit einer beruhigenden Wirkung bevorzugen, die erst nach mehrmaligem Betrachten ihre Aussage entfalten. Auch sei es allen Menschen nahe gelegt, die mit Hilfe des Zaubers magischer Welten zu sich selbst oder zu der wahren Bedeutung der Kunst finden möchten; denn „der wahre Zweck der Kunst besteht nicht darin, schöne Dinge zu schaffen, sondern im Begreifen, im Durchdringen der Welt und darin, seinen Platz in ihr zu finden.“ Es wird vor allem in der Dark Wave- Szene auf großen Anklang stoßen können. Die Liebhaber der dramatischen sowie dynamischen Fotoästhetik möchte ich im Gegenzug auf die Werke Gerald Axelrods verweisen, der vorzugsweise die schwarz- romantische Atmosphäre italienischer Friedhöfe zu ihrem Höhepunkt führt.

Die verwunschene Stimmung auf Friedhöfen, deren Ästhetik und Kunst, scheinen das Tor zu einer anderen Welt zu öffnen- einer Welt durchtränkt von Melancholie und Magie, die mit Worten nicht zu erfassen ist.

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Durch ihre im Duoton gedruckten Schwarzweiß- Fotografien versucht Kommunikationsdesignerin Christiane Kipper die besinnliche Atmosphäre dieser anderen Dimension zwischen Himmel und Erde widerzuspiegeln. Die Autorin führt uns zu einer kleinen Auswahl europäischer Kultfriedhöfe. Wir spazieren entlang der Gruften des Père Lachaise in Paris, vorbei an den schlafenden Engelwesen des Cimetière de Montmartre und treffen auf die Liebenden des Wiesbadener Nordfriedhofs, dessen Schicksal von Zeitgott Chronos besiegelt werden soll.

Die Aufnahmen stellen die Skulpturen/Plastiken nicht als Gesamtwerk dar, sondern sind meist auf einzelne Elemente ausgerichtet. Begleitet werden sie von Texten aus der Feder einiger Ausnahmeautoren wie Milan Kundera oder Sten Nadolny, welche von Christiane Kipper handgeschrieben in die jeweilige Bildkomposition eingefügt wurden. Jede Doppelseite spricht und wirkt für sich, indem sie eine eigene Botschaft vermittelt. Wer die Friedhöfe von Anfang bis Ende durchschreitet, ohne von seinem Weg abzukommen, erfährt wiederum eine ganz individuelle Geschichte- eine Geschichte, die nicht zuletzt mit dem Leben des jeweiligen Betrachters in Verbindung steht.

Die Autorin richtet ihre Kamera bevorzugt auf Liebesengel, Schreibeengel und Lichterwesen mit gigantischen Flügeln, die allesamt Teile einer sehr sinnlichen Welt sind. Über diese Welt scheint nicht einmal die Zeit Macht zu besitzen. Kipper legt dabei großen Wert auf Ausdruck, Symbolik und Einmaligkeit der Statuen. Sie fühlt mit den zu Stein erstarrten Seelen und teilt mit ihnen Verzweiflung und Hoffnung der vergangenen Jahrhunderte.

Das vorliegende Werk sei den dunklen Seelen empfohlen, die Fotografien mit einer beruhigenden Wirkung bevorzugen, die erst nach mehrmaligem Betrachten ihre Aussage entfalten. Auch sei es allen Menschen nahe gelegt, die mit Hilfe des Zaubers magischer Welten zu sich selbst oder zu der wahren Bedeutung der Kunst finden möchten; denn „der wahre Zweck der Kunst besteht nicht darin, schöne Dinge zu schaffen, sondern im Begreifen, im Durchdringen der Welt und darin, seinen Platz in ihr zu finden.“ Es wird vor allem in der Dark Wave- Szene auf großen Anklang stoßen können.

Die Liebhaber der dramatischen sowie dynamischen Fotoästhetik möchte ich im Gegenzug auf die Werke Gerald Axelrods verweisen, der vorzugsweise die schwarz- romantische Atmosphäre italienischer Friedhöfe zu ihrem Höhepunkt führt.

geschrieben am 27.05.2004 | 371 Wörter | 2256 Zeichen

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