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Die Geschichte einer bayerischen Bauerntochter


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Rezension von

Paul Niemeyer

Die Geschichte einer bayerischen Bauerntochter Weil ihr Buch als erster Titel des Frieling-Verlages die 7. Auflage erreicht hat, kaufte ich mir Katharina Erna Baumgartls "Die Geschichte einer bayerischen Bauerntochter.". Schon am Namen der Autorin ist unschwer zu erkennen, dass es sich hier um ihre Erinnerungen handelt. Die meiste Beachtung erhalten dabei die 50er Jahre: da bringt die Protagonistin, verlassen von ihrem zukünftigen Ehemann, ein uneheliches Kind zur Wel - in einem bayerischen Dorf damaliger Zeit ein ungeheurer Skandal. Mutter und Tochter finden aber bald einen Lebenspartner und Ersatz-Vater. Der Lebensweg der Ich-Erzählerin wird flott und nachvollziehbar geschildert, dabei treffen Annektode ("Ich kann mich noch gut erinnern, wie zwei Frauen unseres Dorfes sich gestritten haben. Die eine schrie: "Was bildest du dir ein, mein Mann ist Feldwebel!" Die andere hielt ihr entgegen: "Und meiner ist Unteroffizier"' Jede wollte was Besseres sein als die andere. Es hat nicht lange gedauert, da ist der Feldwebel ,für Großdeutschland gefallen", der Unteroffizier hat den Krieg überlebt.".), kindlich Märchenhaftes ("In der Maikäferzeit haben wir als Kinder die Bäume geschüttelt, wenn die Käfer schliefen. Dann fielen sie herunter."), Spracheigentümlichkeit (Salzzelten, Scheß, Grottenlecke), Geheimrezept ("Während des Krieges wurde viel Schnaps schwarz gebrannt. Ein junger Mann, der bei uns zu Gast war, bestellte sich mehrere Stamperl von dem Selbstgebrannten. Er hatte offensichtlich die Wirkung unterschätzt. Plötzlich fiel er um und hatte Schaum vor dem Mund. Wir meinten, es ginge mit ihm zu Ende. Vater und einige andere Männer gruben schnell im Misthaufen ein Loch und steckten den jungen Mann dort hinein. Bis zum Kopf war er im Mist verpackt. Es hieß, das sei gut, sonst würde durch den Schnaps innerlich verbrennen. Nach ein paar Stunden wurde er wieder ausgebuddelt, er hatte sich relativ gut erholt."), und bayerische Sagen- und Bräuchewelt aufeinander. Baumgartl hat mit ihrer "Geschichte" ein solides Werk verfasst; "um innerlich frei zu werden" enthüllte Baumgartl ihre Vergangenheit, das heißt: kein blutarmes, sondern ein authentisches Buch; für die Lektüre sollte man sich von dem etwas ausladenden Titel nicht abhalten lassen.

Weil ihr Buch als erster Titel des Frieling-Verlages die 7. Auflage erreicht hat, kaufte ich mir Katharina Erna Baumgartls "Die Geschichte einer bayerischen Bauerntochter.". Schon am Namen der Autorin ist unschwer zu erkennen, dass es sich hier um ihre Erinnerungen handelt. Die meiste Beachtung erhalten dabei die 50er Jahre: da bringt die Protagonistin, verlassen von ihrem zukünftigen Ehemann, ein uneheliches Kind zur Wel - in einem bayerischen Dorf damaliger Zeit ein ungeheurer Skandal. Mutter und Tochter finden aber bald einen Lebenspartner und Ersatz-Vater. Der Lebensweg der Ich-Erzählerin wird flott und nachvollziehbar geschildert, dabei treffen Annektode ("Ich kann mich noch gut erinnern, wie zwei Frauen unseres Dorfes sich gestritten haben. Die eine schrie: "Was bildest du dir ein, mein Mann ist Feldwebel!" Die andere hielt ihr entgegen: "Und meiner ist Unteroffizier"' Jede wollte was Besseres sein als die andere. Es hat nicht lange gedauert, da ist der Feldwebel ,für Großdeutschland gefallen", der Unteroffizier hat den Krieg überlebt.".), kindlich Märchenhaftes ("In der Maikäferzeit haben wir als Kinder die Bäume geschüttelt, wenn die Käfer schliefen. Dann fielen sie herunter."), Spracheigentümlichkeit (Salzzelten, Scheß, Grottenlecke), Geheimrezept ("Während des Krieges wurde viel Schnaps schwarz gebrannt. Ein junger Mann, der bei uns zu Gast war, bestellte sich mehrere Stamperl von dem Selbstgebrannten. Er hatte offensichtlich die Wirkung unterschätzt. Plötzlich fiel er um und hatte Schaum vor dem Mund. Wir meinten, es ginge mit ihm zu Ende. Vater und einige andere Männer gruben schnell im Misthaufen ein Loch und steckten den jungen Mann dort hinein. Bis zum Kopf war er im Mist verpackt. Es hieß, das sei gut, sonst würde durch den Schnaps innerlich verbrennen. Nach ein paar Stunden wurde er wieder ausgebuddelt, er hatte sich relativ gut erholt."), und bayerische Sagen- und Bräuchewelt aufeinander. Baumgartl hat mit ihrer "Geschichte" ein solides Werk verfasst; "um innerlich frei zu werden" enthüllte Baumgartl ihre Vergangenheit, das heißt: kein blutarmes, sondern ein authentisches Buch; für die Lektüre sollte man sich von dem etwas ausladenden Titel nicht abhalten lassen.

geschrieben am 05.03.2004 | 326 Wörter | 1893 Zeichen

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