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Lehren und Lernen – aber wie?


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Martin Kleuver

Lehren und Lernen – aber wie? Wie guter Unterricht auszuschauen hat, sollte an den Universitäten gelehrt werden. Dabei fallen immer wieder Schlagwörter wie z.B. „Offener Unterricht“, „Gruppenarbeit“, „Freie Arbeit“ oder „Projektunterricht“. Ob diese Dinge aber wirklich auch das leisten, was sie versprechen, ist sehr wenig erforscht. Und genau dieser Problematik nimmt sich Martin Wellenreuther an. Sein Buch „Lehren und Lernen – aber wie?“ ist 2005 beim Schneider Verlag Hohengehren erschienen. Auf über 500 Seiten liefert dieses Buch erstaunliche Ergebnisse, die zum Nachdenken und vor allem auch zum Umdenken anregen. Das Buch gliedert sich in insgesamt drei große Teile, die aufeinander aufbauen. Im ersten Teil des Buches (Kapitel 1 & 2) gibt Wellenreuther eine „Einführung in empirisch-wissenschaftliches Arbeiten“. Zum besseren Verständnis der Methode und um ein Gefühl zum Aufstellen von Hypothesen zu entwickeln, wird beispielhaft TIMSS, eine internationale Studie zu den Kenntnissen in Mathematik und Naturwissenschaften, vorgestellt. Das anschließende Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, welche empirischen Möglichkeiten in der empirischen Unterrichtsforschung vorhanden sind und zu welchen Problemen es in dieser kommen kann. Im zweiten Teil des Buches (Kapitel 3-6) werden die „elementaren Prozesse des Lehrens und Lernens“ dargestellt. Dementsprechend beginnt dieser Teil des Buches mit einer Untersuchung der pädagogischen Leitbilder und deren Lerntheorien, da diese Leitbilder den Lehrer in seinem Denken und Handeln beeinflussen. Wellenreuther kommt jedoch zu dem Schluss, dass diese Ansätze von einseitigen oder sogar falschen Annahmen ausgehen. Im nächsten Kapitel „Lernen und Gedächtnis“ setzt Wellenreuther die Ergebnisse neuere Forschungen zum Thema Lernen in den Kontext von schulischem Lernen. So werden auch verschiedene Möglichkeiten eines „effektiven Übens in der Schule“, wie z.B. die Strukturierung von Übungen oder die Bedeutung von Hausaufgaben, in diesem Kapitel beleuchtet. Das fünfte Kapitel „Erklären – Darstellen, Entwickeln, Verdeutlichen eines Sachverhalts“ behandelt die Möglichkeiten, Lernprozesse durch mündliche oder schriftliche Erklärungen in Bewegung zu bringen. Dabei werden wichtige Punkte zur Gestaltung und Verbesserung des mündlichen und schriftlichen Erklärens diskutiert. Sämtliche Lehreraktivitäten werden im sechsten Kapitel „Klassenmanagement – Motivieren, Disziplinieren, Konfliktlösen“ erörtert. Zuerst werden verschiedenen Unterrichtsstile und die daraus entstehenden Probleme im Klassenmanagement beschrieben. Anschließend werden verschiedene Ansätze zum Klassenmanagement aufgearbeitet, wie z.B. Reaktion auf Unterrichtsstörungen oder Techniken der Klassenführung. Zum Schluss dieses Kapitels werden ein Einblick in die Motivationspsychologie gegeben. Weiterhin werden resultierende Möglichkeiten für den Unterricht zusammengefasst. Der dritte Teil des Buches (Kapitel 7-10) behandelt die Frage nach der Gestaltung von Lernarrangements. In diesem Teil des Buches werden methodische Vorgehensweisen beleuchtet. So werden im siebten Kapitel „Direkte Instruktion“ die Vor- und Nachteile der direkten Instruktion mit Hilfe von Forschungsergebnissen diskutiert. Im achten und neunten Kapitel werden die Themen „Gruppenarbeit“ und „Handlungsorientierter Unterricht und Projektarbeit in der Schule“ kritisch bearbeitet. Das letzte Kapitel des Buches „Ausblick: Qualitätssicherung im Bildungssystem“ stellt zentrale Punkte zusammen, die zu Verbesserung der Lehrerausbildung sowie zur Verbesserung des Bildungssystem führen können. Dabei kritisiert Wellenreuther insbesondere die Tatsache, dass die pädagogische Theorie oftmals ohne empirische Forschung ausgekommen ist, aber zur Qualitätssicherung eine Theorie benötigt wird, die streng experimentell geprüft ist. Von dem gewaltigen Umfang des Buches sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es ist erstaunlich gut durchdacht und gegliedert. Obwohl die Kapitel aufeinander aufbauen, ist es auch möglich nur einzelne Kapitel zu lesen und zu verstehen. Auch wenn es sich bei diesem Buch um ein Buch handelt, welches sich mit empirisch-experimentellen Forschungen beschäftigt, ist es sehr verständlich geschrieben. Untersuchungsergebnisse werden so zusammengefasst, dass sie für jeden deutlich werden. Zudem wird jedes Kapitel mit einer kurzen Übersicht eingeleitet. Das Buch liefert eine Reihe von neuen Erkenntnissen, die zur Verbesserung des Unterrichts beitragen. Dabei setzt es den Grundbaustein zu einer Reihe von vielen neuen empirischen Forschungsfragen. Für Studierende, Erziehungswissenschaftler und Lehrer ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

Wie guter Unterricht auszuschauen hat, sollte an den Universitäten gelehrt werden. Dabei fallen immer wieder Schlagwörter wie z.B. „Offener Unterricht“, „Gruppenarbeit“, „Freie Arbeit“ oder „Projektunterricht“. Ob diese Dinge aber wirklich auch das leisten, was sie versprechen, ist sehr wenig erforscht. Und genau dieser Problematik nimmt sich Martin Wellenreuther an. Sein Buch „Lehren und Lernen – aber wie?“ ist 2005 beim Schneider Verlag Hohengehren erschienen. Auf über 500 Seiten liefert dieses Buch erstaunliche Ergebnisse, die zum Nachdenken und vor allem auch zum Umdenken anregen.

Das Buch gliedert sich in insgesamt drei große Teile, die aufeinander aufbauen. Im ersten Teil des Buches (Kapitel 1 & 2) gibt Wellenreuther eine „Einführung in empirisch-wissenschaftliches Arbeiten“. Zum besseren Verständnis der Methode und um ein Gefühl zum Aufstellen von Hypothesen zu entwickeln, wird beispielhaft TIMSS, eine internationale Studie zu den Kenntnissen in Mathematik und Naturwissenschaften, vorgestellt. Das anschließende Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, welche empirischen Möglichkeiten in der empirischen Unterrichtsforschung vorhanden sind und zu welchen Problemen es in dieser kommen kann.

Im zweiten Teil des Buches (Kapitel 3-6) werden die „elementaren Prozesse des Lehrens und Lernens“ dargestellt. Dementsprechend beginnt dieser Teil des Buches mit einer Untersuchung der pädagogischen Leitbilder und deren Lerntheorien, da diese Leitbilder den Lehrer in seinem Denken und Handeln beeinflussen. Wellenreuther kommt jedoch zu dem Schluss, dass diese Ansätze von einseitigen oder sogar falschen Annahmen ausgehen. Im nächsten Kapitel „Lernen und Gedächtnis“ setzt Wellenreuther die Ergebnisse neuere Forschungen zum Thema Lernen in den Kontext von schulischem Lernen. So werden auch verschiedene Möglichkeiten eines „effektiven Übens in der Schule“, wie z.B. die Strukturierung von Übungen oder die Bedeutung von Hausaufgaben, in diesem Kapitel beleuchtet. Das fünfte Kapitel „Erklären – Darstellen, Entwickeln, Verdeutlichen eines Sachverhalts“ behandelt die Möglichkeiten, Lernprozesse durch mündliche oder schriftliche Erklärungen in Bewegung zu bringen. Dabei werden wichtige Punkte zur Gestaltung und Verbesserung des mündlichen und schriftlichen Erklärens diskutiert. Sämtliche Lehreraktivitäten werden im sechsten Kapitel „Klassenmanagement – Motivieren, Disziplinieren, Konfliktlösen“ erörtert. Zuerst werden verschiedenen Unterrichtsstile und die daraus entstehenden Probleme im Klassenmanagement beschrieben. Anschließend werden verschiedene Ansätze zum Klassenmanagement aufgearbeitet, wie z.B. Reaktion auf Unterrichtsstörungen oder Techniken der Klassenführung. Zum Schluss dieses Kapitels werden ein Einblick in die Motivationspsychologie gegeben. Weiterhin werden resultierende Möglichkeiten für den Unterricht zusammengefasst.

Der dritte Teil des Buches (Kapitel 7-10) behandelt die Frage nach der Gestaltung von Lernarrangements. In diesem Teil des Buches werden methodische Vorgehensweisen beleuchtet. So werden im siebten Kapitel „Direkte Instruktion“ die Vor- und Nachteile der direkten Instruktion mit Hilfe von Forschungsergebnissen diskutiert. Im achten und neunten Kapitel werden die Themen „Gruppenarbeit“ und „Handlungsorientierter Unterricht und Projektarbeit in der Schule“ kritisch bearbeitet. Das letzte Kapitel des Buches „Ausblick: Qualitätssicherung im Bildungssystem“ stellt zentrale Punkte zusammen, die zu Verbesserung der Lehrerausbildung sowie zur Verbesserung des Bildungssystem führen können. Dabei kritisiert Wellenreuther insbesondere die Tatsache, dass die pädagogische Theorie oftmals ohne empirische Forschung ausgekommen ist, aber zur Qualitätssicherung eine Theorie benötigt wird, die streng experimentell geprüft ist.

Von dem gewaltigen Umfang des Buches sollte man sich nicht abschrecken lassen. Es ist erstaunlich gut durchdacht und gegliedert. Obwohl die Kapitel aufeinander aufbauen, ist es auch möglich nur einzelne Kapitel zu lesen und zu verstehen. Auch wenn es sich bei diesem Buch um ein Buch handelt, welches sich mit empirisch-experimentellen Forschungen beschäftigt, ist es sehr verständlich geschrieben. Untersuchungsergebnisse werden so zusammengefasst, dass sie für jeden deutlich werden. Zudem wird jedes Kapitel mit einer kurzen Übersicht eingeleitet. Das Buch liefert eine Reihe von neuen Erkenntnissen, die zur Verbesserung des Unterrichts beitragen. Dabei setzt es den Grundbaustein zu einer Reihe von vielen neuen empirischen Forschungsfragen. Für Studierende, Erziehungswissenschaftler und Lehrer ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

geschrieben am 18.10.2007 | 596 Wörter | 4030 Zeichen

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