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Hiobs Botschaft: Traumsaat


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Rezension von

Frank Drehmel

Traumsaat Mit Traumsaat liegt der zweite Band Hiob-Trilogie vor; seine Handlung schließt nahtlos an den ersten Teil “Brandland” an. Während Ariels Schar die Order erhält, zusammen mit einer Vielzahl von Mitstreitern -Templern und Engeln- die Stadt Tours von Ketzern, Häretikern und den Dämonen der Traumsaat zu befreien und die verbliebenen Gläubigen in den Schoß der angelitischen Kirche zurückzuholen, setzt Calliel, alias Hiob, seine Suche nach dem verschollenen Buch der Ragueliten fort. In Begleitung von Anne, dem Komtur Eliphas und dessen Beutereitern führt ihn sein Weg zunächst nach Nürnberg in den Himmel der Gabrieliten, wo er auf schmerzliche Weise erfährt, dass nicht nur die Jünger Traumsaat verblendete Zeloten sind. Die zweite Station seiner Queste, von deren Erfolg das Überleben der Engel und Menschen abhängen könnte, ist die Stadt Prag, Bastion der Ramieliten. In der sicheren Erkenntnis, dass sich das Buch dort befindet, muss Hiob versuchen, das Vermächtnis seines Ordens vor den dämonischen Jägern der Traumsaat und dem ehrgeizig, korrupten Abt der Ramieliten zu erreichen, um es in die Sicherheit Roma Aeternas zu schaffen. Die ersten Fragen, mit denen sich der Leser konfrontiert sieht: Was ist passiert? Wurde der Co-Autor des hervorragenden ersten Bandes, Oliver Hoffmann, ein Opfer der Traumsaat? Trieb ein Exorzismus der angelitischen Kirche Severin Rast seine im ersten Band bewiesene Erzählkunst aus? Denn: war Brandland atmosphärisch dicht, die Protagonisten glaubwürdig, die Spannungs- und Handlungsbögen eigenständig und fesselnd, so sucht man in Traumsaat vieles von dem zumindest in der ersten Hälfte des Buches vergebens. Gleich zu Beginn dieses Romans brechen über den Leser eine solch immense Flut von unerklärten und unerklärlichen Namen und Begriffen herein, dass er darin regelrecht ersäuft; zumindest dann, wenn er des ersten Bandes nicht mehr gegenwärtig und/oder keine Engel-“Spieler” ist und/oder er nicht als Geistlicher dem Klerus angehört. Da paaren sich Ramieliten mit Ragueliten, Michaeliten oder Gabrieliten, Monachen mit Beginen und Komture mit ihren Rottenmeistern. Über allem schweben die krakeelenden Sarieliten, während Äbte und Kardinäle ihre Intrigen spinnen. 75 Prozent aller Protagonistennamen enden auf die Silbe -iel, wobei eigentlich nur noch Hallodriel sowie Dickiel und Doofiel fehlen (. ..und mich soll der Blitz treffen, falls ich übertreibe... ;). Ein Glossar, das Licht in dieses Begriffsdunkel bringen könnte, sucht der verstörte Leser leider vergeblich. Neben dieser unerquicklichen “Fakten”-Ballung fordern mehrere parallel laufende Handlungsstränge dem Betrachter ein hohes Maß Konzentration auf die Geschehnisse und das Wesentliche ab, was sich um so schwieriger erweist, als der zentrale Handlungsstrang der ersten Hälfte des Buches -die Schlacht um die Stadt Tours einschließlich ihrer Vorbereitung- äußerst technokratisch (aus einem Handbuch: “Kriegstaktiken für Anfänger und Engel”) und trocken erzählt wird und zu schlechter Letzt nicht einmal die Handlung erkennbar vorantreibt. In Anbetracht des mit 226 Seiten geringem Umfang dieses Bandes und den interessanteren Storylines, die der Autor hätte erzählen können (oder vielleicht auch nicht), ein böser Fauxpas. . Nun gut ...., man erfährt einiges über die Michaeliten Ariel und jene Konflikte, die ihre Schar zu zerreißen drohen ...., .. doch wen -gelinde gesprochen- interessiert´s ...?! Wenn wenigstens die Traumsaatgeschöpfe, mit denen sich die Streiter rumschlagen, originell, böse und dämonisch beschrieben würden..... Leider erwecken ihre Morphologie und ihr “Wirken” bei Horror-Ästheten und/oder Lovecraft-Fans nicht einmal ein müdes Gähnen. Doch nun zu den erfreulicheren Dingen, die es -man mag es kaum glauben- auch zu erwähnen gibt: nach wie vor ist der Schreibstil von Severin Rast gefällig und in dem Moment, wo Calliel/Hiob zur handlungsbestimmenden Person wird, gewinnt der Roman an Fahrt. Action und Spannung treten zusehends als bestimmende Elemente in den Vordergrund, sodass schließlich der Cliffhanger, mit dem dieses Buch endet, durchaus konsequent erscheint. Gelungen ist desweiteren -wie schon in “Brandland”- die Einbindung zeitgenössischer, technischer Begriffe -vom Euro über bis zu CD-Roms- in die dadurch ungleich bizarrer erscheinende Fantasy-Welt. Ganz grundsätzlich kann man das gesamte Engel-Konzept zumindest von der belletristischen Seite her als ausbaufähig und insofern positiv betrachten. Das Setting bietet Raum für weitere fesselnde Stories, um so mehr als -absehbar- nicht sämtliche Handlungsstränge der Hiob-Trilogie im abschließenden Band befriedigend zu Ende geführt werden -es sei denn er umfasst 627 Seiten. Fazit: Im Vergleich zum ersten Band “Brandland” stellt sich “Traumsaat” anfangs verworren und wenig fesselnd dar, gewinnt dann schließlich aber an Tempo. Obwohl beim Leser ein gewisses Da-hätte-man-mehr-draus-machen-Gefühl zurück bleibt, ist “Traumsaat” unterm Strich dennoch ein empfehlenswerter Roman.

Mit Traumsaat liegt der zweite Band Hiob-Trilogie vor; seine Handlung schließt nahtlos an den ersten Teil “Brandland” an.

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#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Während Ariels Schar die Order erhält, zusammen mit einer Vielzahl von Mitstreitern -Templern und Engeln- die Stadt Tours von Ketzern, Häretikern und den Dämonen der Traumsaat zu befreien und die verbliebenen Gläubigen in den Schoß der angelitischen Kirche zurückzuholen, setzt Calliel, alias Hiob, seine Suche nach dem verschollenen Buch der Ragueliten fort. In Begleitung von Anne, dem Komtur Eliphas und dessen Beutereitern führt ihn sein Weg zunächst nach Nürnberg in den Himmel der Gabrieliten, wo er auf schmerzliche Weise erfährt, dass nicht nur die Jünger Traumsaat verblendete Zeloten sind. Die zweite Station seiner Queste, von deren Erfolg das Überleben der Engel und Menschen abhängen könnte, ist die Stadt Prag, Bastion der Ramieliten. In der sicheren Erkenntnis, dass sich das Buch dort befindet, muss Hiob versuchen, das Vermächtnis seines Ordens vor den dämonischen Jägern der Traumsaat und dem ehrgeizig, korrupten Abt der Ramieliten zu erreichen, um es in die Sicherheit Roma Aeternas zu schaffen.

Die ersten Fragen, mit denen sich der Leser konfrontiert sieht: Was ist passiert? Wurde der Co-Autor des hervorragenden ersten Bandes, Oliver Hoffmann, ein Opfer der Traumsaat? Trieb ein Exorzismus der angelitischen Kirche Severin Rast seine im ersten Band bewiesene Erzählkunst aus? Denn: war Brandland atmosphärisch dicht, die Protagonisten glaubwürdig, die Spannungs- und Handlungsbögen eigenständig und fesselnd, so sucht man in Traumsaat vieles von dem zumindest in der ersten Hälfte des Buches vergebens.

Gleich zu Beginn dieses Romans brechen über den Leser eine solch immense Flut von unerklärten und unerklärlichen Namen und Begriffen herein, dass er darin regelrecht ersäuft; zumindest dann, wenn er des ersten Bandes nicht mehr gegenwärtig und/oder keine Engel-“Spieler” ist und/oder er nicht als Geistlicher dem Klerus angehört. Da paaren sich Ramieliten mit Ragueliten, Michaeliten oder Gabrieliten, Monachen mit Beginen und Komture mit ihren Rottenmeistern. Über allem schweben die krakeelenden Sarieliten, während Äbte und Kardinäle ihre Intrigen spinnen. 75 Prozent aller Protagonistennamen enden auf die Silbe -iel, wobei eigentlich nur noch Hallodriel sowie Dickiel und Doofiel fehlen (. ..und mich soll der Blitz treffen, falls ich übertreibe... ;). Ein Glossar, das Licht in dieses Begriffsdunkel bringen könnte, sucht der verstörte Leser leider vergeblich.

Neben dieser unerquicklichen “Fakten”-Ballung fordern mehrere parallel laufende Handlungsstränge dem Betrachter ein hohes Maß Konzentration auf die Geschehnisse und das Wesentliche ab, was sich um so schwieriger erweist, als der zentrale Handlungsstrang der ersten Hälfte des Buches -die Schlacht um die Stadt Tours einschließlich ihrer Vorbereitung- äußerst technokratisch (aus einem Handbuch: “Kriegstaktiken für Anfänger und Engel”) und trocken erzählt wird und zu schlechter Letzt nicht einmal die Handlung erkennbar vorantreibt. In Anbetracht des mit 226 Seiten geringem Umfang dieses Bandes und den interessanteren Storylines, die der Autor hätte erzählen können (oder vielleicht auch nicht), ein böser Fauxpas.

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Nun gut ...., man erfährt einiges über die Michaeliten Ariel und jene Konflikte, die ihre Schar zu zerreißen drohen ...., .. doch wen -gelinde gesprochen- interessiert´s ...?! Wenn wenigstens die Traumsaatgeschöpfe, mit denen sich die Streiter rumschlagen, originell, böse und dämonisch beschrieben würden..... Leider erwecken ihre Morphologie und ihr “Wirken” bei Horror-Ästheten und/oder Lovecraft-Fans nicht einmal ein müdes Gähnen.

Doch nun zu den erfreulicheren Dingen, die es -man mag es kaum glauben- auch zu erwähnen gibt: nach wie vor ist der Schreibstil von Severin Rast gefällig und in dem Moment, wo Calliel/Hiob zur handlungsbestimmenden Person wird, gewinnt der Roman an Fahrt. Action und Spannung treten zusehends als bestimmende Elemente in den Vordergrund, sodass schließlich der Cliffhanger, mit dem dieses Buch endet, durchaus konsequent erscheint.

Gelungen ist desweiteren -wie schon in “Brandland”- die Einbindung zeitgenössischer, technischer Begriffe -vom Euro über bis zu CD-Roms- in die dadurch ungleich bizarrer erscheinende Fantasy-Welt.

Ganz grundsätzlich kann man das gesamte Engel-Konzept zumindest von der belletristischen Seite her als ausbaufähig und insofern positiv betrachten. Das Setting bietet Raum für weitere fesselnde Stories, um so mehr als -absehbar- nicht sämtliche Handlungsstränge der Hiob-Trilogie im abschließenden Band befriedigend zu Ende geführt werden -es sei denn er umfasst 627 Seiten.

Fazit: Im Vergleich zum ersten Band “Brandland” stellt sich “Traumsaat” anfangs verworren und wenig fesselnd dar, gewinnt dann schließlich aber an Tempo. Obwohl beim Leser ein gewisses Da-hätte-man-mehr-draus-machen-Gefühl zurück bleibt, ist “Traumsaat” unterm Strich dennoch ein empfehlenswerter Roman.

geschrieben am 07.08.2004 | 696 Wörter | 4277 Zeichen

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