Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Shelley


Statistiken
  • 6388 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Frank Drehmel

Shelley Ein scheinbar unkomplizierter Auftrag fĂŒhrt Kyle Walker und Martin T. Simmons im vorweihnachtlichen Seattle zusammen: ein Mister Malkalla engagiert die beiden Profis, um den Mörder seiner geliebten Shelley zu finden. Die Aufgabe des bis ĂŒber beide Ohren vercyberten Menschen Walker ist es, seine (para)militĂ€rische Ausbildung, den glasklaren Verstand und sonstige materielle “Ressourcen” in das Team einzubringen, wĂ€hrend der Ork Simmons speziell fĂŒr die zahlreichen Connections zur örtlichen Polizei, zur nicht ganz so gesetzestreuen Gegenseite (Kleinkriminellen, SchattenlĂ€ufern) und zum Ork-Untergrund zustĂ€ndig ist. Schon die ersten Ermittlungsergebnisse bringen Mysteriöses und Beunruhigendes an den Tag: Shelley war nur Ă€ußerlich ein Mensch und das auch nur manchmal. Unter der Maske der promiskuitiven KĂŒnstlerin verbarg sie ihre wahre Natur einer gestaltwandelnden “Bestiaforma Mutabilis” -wie die UmstĂ€nde ihrer Ermordung bzw. Hinrichtung allerdings zeigen, nicht gut genug. Bald darauf sorgen weitere grausame, rituell anmutende Morde innerhalb der im Untergrund gut organisierten Gestaltwandler-Gemeinde Seattles fĂŒr Angst und das BedĂŒrfnis nach Vergeltung, so dass es nicht lange dauert, bis Walker und Simmons nicht nur einen skrupellosen Serienkiller jagen, sondern auch die weitere Eskalation der Gewalt verhindern mĂŒssen, wobei sie selbst ins Visier ihrer professionell operierenden Gegenspieler geraten. Mit “ Shelley” beweist AndrĂ© Wiesler -wie zuvor schon Maike Hallmann-, dass auch deutsche “Newcomer” erstklassige Shadow-Run-Romane schreiben können und die Phoenix Reihe von Fantasy Productions jederzeit fĂŒr eine positive Überraschung gut ist. In den Personen Walker und Simmons hat der Autor zwei vielschichtige Charaktere geschaffen, die sich einerseits hervorragend ergĂ€nzen, andererseits aber auch völlig eigenstĂ€ndig funktionieren und agieren. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang Wieslers (gelungener) Versuch, durch das Stilelement des direkten Neben-/Hintereinanderstellens unterschiedlicher Beurteilungen ein und derselben Situation durch beide Protagonisten der Story und den Personen auf amĂŒsante Art und Weise Shadowrun-unĂŒbliche PlastizitĂ€t zu verleihen. Hören wir, was die beiden beispielsweise (im Glossar) ĂŒber ELFEN zu sagen haben. Walker:”Homo Nobilis, eine metamenschliche Subspezies von meist schlanker, hochgewachsener Gestalt mit spitzen Ohren”; Ork Simmons:”Elfen, diese miesen Löwenzahnfresser, ich hasse sie! Kommen sich immer so vor, als wenn sie was Besseres wĂ€ren, bilden sich wer weiß was auf ihr tolles Aussehen ein” Humorvolle Dialoge, das Infragestellen von Klischees, gepaart mit einer zurĂŒckhaltenden Sozialkritik und eine liebevolle Überzeichnung individueller Macken und Marotten -Walkers hypochondrische Angst vor einer Cyber-Psychose, Simmons bewusst provokantes Auftreten- lassen den mitfiebernden Leser mehr als einmal schmunzeln. Die Handlung selbst ist wohltuend geradlinig, unprĂ€tentiös und temporeich (jedoch nicht ĂŒberhastet), mit stetig steigendem Spannungsniveau. Beginnt das Buch eher als eine klassische Detektivgeschichte vor launigem “Cyberpunk”-Background, so treten zum eruptiven Ende hin eindeutig die Action- und Mystery-Elemente des Shadowrun-Settings in den Vordergrund, sodass auch die Gewaltfeteschisten unter den Lesern nicht zu kurz kommen. Fazit: “Shelley” ist neben “Pesadillas” von Hallmann stilistisch und storytechnisch zweifellos der beste SR-Roman seit langem. Bleibt zu hoffen, dass wir von Walker und Simmons nicht zum letzten Mal etwas gehört haben.

Ein scheinbar unkomplizierter Auftrag fĂŒhrt Kyle Walker und Martin T. Simmons im vorweihnachtlichen Seattle zusammen: ein Mister Malkalla engagiert die beiden Profis, um den Mörder seiner geliebten Shelley zu finden. Die Aufgabe des bis ĂŒber beide Ohren vercyberten Menschen Walker ist es, seine (para)militĂ€rische Ausbildung, den glasklaren Verstand und sonstige materielle “Ressourcen” in das Team einzubringen, wĂ€hrend der Ork Simmons speziell fĂŒr die zahlreichen Connections zur örtlichen Polizei, zur nicht ganz so gesetzestreuen Gegenseite (Kleinkriminellen, SchattenlĂ€ufern) und zum Ork-Untergrund zustĂ€ndig ist.

weitere Rezensionen von Frank Drehmel

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Schon die ersten Ermittlungsergebnisse bringen Mysteriöses und Beunruhigendes an den Tag: Shelley war nur Ă€ußerlich ein Mensch und das auch nur manchmal. Unter der Maske der promiskuitiven KĂŒnstlerin verbarg sie ihre wahre Natur einer gestaltwandelnden “Bestiaforma Mutabilis” -wie die UmstĂ€nde ihrer Ermordung bzw. Hinrichtung allerdings zeigen, nicht gut genug.

Bald darauf sorgen weitere grausame, rituell anmutende Morde innerhalb der im Untergrund gut organisierten Gestaltwandler-Gemeinde Seattles fĂŒr Angst und das BedĂŒrfnis nach Vergeltung, so dass es nicht lange dauert, bis Walker und Simmons nicht nur einen skrupellosen Serienkiller jagen, sondern auch die weitere Eskalation der Gewalt verhindern mĂŒssen, wobei sie selbst ins Visier ihrer professionell operierenden Gegenspieler geraten.

Mit “ Shelley” beweist AndrĂ© Wiesler -wie zuvor schon Maike Hallmann-, dass auch deutsche “Newcomer” erstklassige Shadow-Run-Romane schreiben können und die Phoenix Reihe von Fantasy Productions jederzeit fĂŒr eine positive Überraschung gut ist.

In den Personen Walker und Simmons hat der Autor zwei vielschichtige Charaktere geschaffen, die sich einerseits hervorragend ergÀnzen, andererseits aber auch völlig eigenstÀndig funktionieren und agieren.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang Wieslers (gelungener) Versuch, durch das Stilelement des direkten Neben-/Hintereinanderstellens unterschiedlicher Beurteilungen ein und derselben Situation durch beide Protagonisten der Story und den Personen auf amĂŒsante Art und Weise Shadowrun-unĂŒbliche PlastizitĂ€t zu verleihen. Hören wir, was die beiden beispielsweise (im Glossar) ĂŒber ELFEN zu sagen haben. Walker:”Homo Nobilis, eine metamenschliche Subspezies von meist schlanker, hochgewachsener Gestalt mit spitzen Ohren”; Ork Simmons:”Elfen, diese miesen Löwenzahnfresser, ich hasse sie! Kommen sich immer so vor, als wenn sie was Besseres wĂ€ren, bilden sich wer weiß was auf ihr tolles Aussehen ein”

Humorvolle Dialoge, das Infragestellen von Klischees, gepaart mit einer zurĂŒckhaltenden Sozialkritik und eine liebevolle Überzeichnung individueller Macken und Marotten -Walkers hypochondrische Angst vor einer Cyber-Psychose, Simmons bewusst provokantes Auftreten- lassen den mitfiebernden Leser mehr als einmal schmunzeln.

Die Handlung selbst ist wohltuend geradlinig, unprĂ€tentiös und temporeich (jedoch nicht ĂŒberhastet), mit stetig steigendem Spannungsniveau. Beginnt das Buch eher als eine klassische Detektivgeschichte vor launigem “Cyberpunk”-Background, so treten zum eruptiven Ende hin eindeutig die Action- und Mystery-Elemente des Shadowrun-Settings in den Vordergrund, sodass auch die Gewaltfeteschisten unter den Lesern nicht zu kurz kommen.

Fazit: “Shelley” ist neben “Pesadillas” von Hallmann stilistisch und storytechnisch zweifellos der beste SR-Roman seit langem. Bleibt zu hoffen, dass wir von Walker und Simmons nicht zum letzten Mal etwas gehört haben.

geschrieben am 07.08.2004 | 462 Wörter | 3159 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen