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Autor | Sandra Lessmann | |
Verlag | Droemer Knaur | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 604 | |
Erscheinungsjahr | 2006 | |
Extras | - |
Nach dem Lesen dieses Buches muss ich die Messlatte für gute historische Kriminalromane deutlich anheben. „Die Sündentochter“ ist bei weitem der beste Roman dieses Genre, den ich bisher gelesen habe. Die Suchtgefahr ist enorm und so ist es nicht verwunderlich, dass ich schon sehr ungeduldig auf ein neues Werk der Autorin warte.
Die Handlung spielt in London, 1666. Anne Laxton muss mit ansehen, wie ihre Mutter, die Hebamme Margret Laxton, in eine Falle gelockt und kaltblütig umgebracht wird. Sie kann die Flucht ergreifen und läuft zum Glück Richter Orlando Trelawney und seinem Diener in die Arme. Dem treuen Diener Malory gelingt es zwar den Mörder in die Flucht zu schlagen, wird dabei aber selbst verletzt. Gemeinsam mit seinen Freunden, dem Arzt Jeremy Blackshaw und dem untergetauchten Priester Alan Rigdeway, der ebenfalls als Arzt arbeitet, will der Richter das mysteriöse und sinnlos scheinende Verbrechen aufklären. Anne Laxton ist sehr verschlossen und wenig hilfsbereit Klarheit ins Motiv zu bringen und das obwohl sie selbst noch im Visier des Mörder zu stehen scheint. Als die vermeintliche Jungfrau Anne den Arzt Alan Rigdeway bei einer Untersuchung verführt, wird diesem die bereits bestehende Schwangerschaft untergeschoben und damit zur Heirat gezwungen. Das Geheimnis um diese Schwangerschaft wird immer undurchsichtiger, aber dass sie mit dem Tod der Hebamme in Verbindung steht wird zunehmend deutlicher.
Sandra Lessmanns sympathischer Schreibstil lässt den Leser ins 17. Jahrhundert eintauchen, ohne ihn mit historischen Fakten zu überschütten. Die Charaktere der Figuren sind einfach, sodass man schnell ins Geschehen findet und unaufhaltsam und ungestört von den Ereignissen gefesselt wird. Die Autorin hat viele Jahre in London gelebt. Ihr Geschichtsstudium, mit Schwerpunkt englischer Geschichte und ihre Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geschichte der Medizin fließen ebenso wie die Verbundenheit zu London in ihren Roman ein. Insbesondere die detailreichen Schilderungen der Handlungsorte lassen dies den Leser spüren. Geschickt eingewebt in die Handlung wurde der große Brand von London, der den Leser dramatische Schicksale miterleben lässt. Dass die Autorin gute und intensive Recherchearbeit geleistet hat, wird im Nachwort deutlich. Auch nicht selbstverständlich für einen historischen Roman, die Auflistung der Literaturquellen, die man ebenso im Anhang findet.
Fazit: Brillanter historischer Roman der es verdient in den Bestseller-Listen zu erscheinen.
geschrieben am 23.03.2007 | 364 Wörter | 2152 Zeichen
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