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Kai Meyers Mythenwelt: Die verschollene Symphonie


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Rezension von

Frank Drehmel

Die verschollene Symphonie Zu vorderst möchte ich mich dafĂŒr entschuldigen, dass sich die Inhaltsangabe des Romans auf das Allernötigste beschrĂ€nken muss. Zu unterhaltsam und zahlreich sind die Wendungen der Geschichte, als dass ich es wagte, den Leser dieses VergnĂŒgens durch unangemessenes Plappern an falscher Stelle zu berauben. Das, was sich in den mittelalterlichen GemĂ€uern der EIDOLON-Stiftung abspielt, lĂ€sst die Psychologin Marisa Kapelson an der RealitĂ€t zweifeln: Drei Professoren, von Geistern atlantischer Magier besessen. Ein weiterer, welcher sich fĂŒr Hagen von Tronje hĂ€lt. Ein geheimnisvoller Herr Schwan im Nordturm der Burg. Corvin Maddox, der behauptet, zweitausend Jahre alt zu sein. Henrietta, das untötbare Huhn, das immer wieder auftaucht, mal kopflos, mal blau, einzeln oder hundertfach. Ein Wintereinbruch, der die Klinik von der Außenwelt abschneidet. Blutige Ritualmorde. Wie gut, dass ihre “Patienten” und ein “Gast” zur Stelle sind, um sie zu ĂŒberzeugen, dass Zeit und Raum komplexer sind, als sie es zu trĂ€umen wagte, und “ZufĂ€lle” nicht immer zufĂ€llig geschehen. Erneut stellt James A. Owen seinen Sinn fĂŒr skurrilen, bizarren und staubtrockenen Humor unter Beweis. Sein unprĂ€tentiöser, gefĂ€lliger Stil tragen maßgeblich dazu bei, dass Situationskomik und Wortwitz jedem Leser innerhalb kĂŒrzester Zeit wenn schon kein Kichern oder lautes Prusten, dann wenigstens ein fröhliches Grinsen entlocken. Es ist jedoch nicht nur der Humor, welcher diesen Roman lesenswert macht. Owens Interpretation des Schaffens und der Werke bedeutender deutschsprachiger Komponisten, Philosophen und Wissenschaftler -von Bruckner ĂŒber Leibniz und Schrödinger bis hin zu Wagner-, die VerknĂŒpfung historischer Fakten mit und in einer haarstrĂ€ubenden Geschichte sind in ihrer geistreichen und anregenden Art Unterhaltung auf -fĂŒr das Genre ungewohnt- hohem Niveau. Bedauerlicherweise fordern jedoch gerade diese Passagen dem Leser einiges an Geduld ab, denn hier liegt der Schwerpunkt des Autors eher auf dem Referieren der Vitae jener KoryphĂ€en als auf einem spĂŒrbaren Vorantreiben der Handlung. Dennoch enden diese AusflĂŒge in die Geschichte “deutscher” Wissenschaft und Kunst regelmĂ€ĂŸig in fĂŒr den Leser in höchstem Maße ĂŒberraschenden Wendungen. An anderer Stelle -gleichsam inspirierend, jedoch weniger trocken- lĂ€sst Owen seinen Protagonisten Juda ĂŒber Zeit und Raum oder orientalischen Mystizismus fabulieren. Diese geschieht dann so enthusiastisch, dass der Leser gerne ĂŒber den einen oder anderen Fehler in dessen Argumentation hinweg sieht. Im Vergleich zu den drei ersten BĂ€nden bleiben die Protagonisten diesmal relativ blass und man spĂŒrt, dass es dem Autor primĂ€r darum geht, die angesammelten, zahlreichen losen Ende wenigstens zum Teil zu verbinden und Struktur in ein Chaos zu bringen, das man als Leser bisher nicht einmal wahrgenommen hat bzw. ihm keine große Bedeutung zumaß. So ergeben sich im Laufe der Handlung die absonderlichsten VerknĂŒpfungen von Ereignissen und Personen, und vieles erscheint in einem ganz neuen Licht. Fazit: Ein Buch voller skurriler EinfĂ€lle, ein Sammelsurium von KuriositĂ€ten und irrwitziger Gedanken, deren Darstellung dem Leser allerdings zeitweise etwas Geduld abverlangt. Sehr Empfehlenswert! (... wie auch die drei ersten BĂ€nde dieser Reihe)

Zu vorderst möchte ich mich dafĂŒr entschuldigen, dass sich die Inhaltsangabe des Romans auf das Allernötigste beschrĂ€nken muss. Zu unterhaltsam und zahlreich sind die Wendungen der Geschichte, als dass ich es wagte, den Leser dieses VergnĂŒgens durch unangemessenes Plappern an falscher Stelle zu berauben.

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Das, was sich in den mittelalterlichen GemĂ€uern der EIDOLON-Stiftung abspielt, lĂ€sst die Psychologin Marisa Kapelson an der RealitĂ€t zweifeln: Drei Professoren, von Geistern atlantischer Magier besessen. Ein weiterer, welcher sich fĂŒr Hagen von Tronje hĂ€lt. Ein geheimnisvoller Herr Schwan im Nordturm der Burg. Corvin Maddox, der behauptet, zweitausend Jahre alt zu sein. Henrietta, das untötbare Huhn, das immer wieder auftaucht, mal kopflos, mal blau, einzeln oder hundertfach. Ein Wintereinbruch, der die Klinik von der Außenwelt abschneidet. Blutige Ritualmorde.

Wie gut, dass ihre “Patienten” und ein “Gast” zur Stelle sind, um sie zu ĂŒberzeugen, dass Zeit und Raum komplexer sind, als sie es zu trĂ€umen wagte, und “ZufĂ€lle” nicht immer zufĂ€llig geschehen.

Erneut stellt James A. Owen seinen Sinn fĂŒr skurrilen, bizarren und staubtrockenen Humor unter Beweis. Sein unprĂ€tentiöser, gefĂ€lliger Stil tragen maßgeblich dazu bei, dass Situationskomik und Wortwitz jedem Leser innerhalb kĂŒrzester Zeit wenn schon kein Kichern oder lautes Prusten, dann wenigstens ein fröhliches Grinsen entlocken.

Es ist jedoch nicht nur der Humor, welcher diesen Roman lesenswert macht. Owens Interpretation des Schaffens und der Werke bedeutender deutschsprachiger Komponisten, Philosophen und Wissenschaftler -von Bruckner ĂŒber Leibniz und Schrödinger bis hin zu Wagner-, die VerknĂŒpfung historischer Fakten mit und in einer haarstrĂ€ubenden Geschichte sind in ihrer geistreichen und anregenden Art Unterhaltung auf -fĂŒr das Genre ungewohnt- hohem Niveau. Bedauerlicherweise fordern jedoch gerade diese Passagen dem Leser einiges an Geduld ab, denn hier liegt der Schwerpunkt des Autors eher auf dem Referieren der Vitae jener KoryphĂ€en als auf einem spĂŒrbaren Vorantreiben der Handlung. Dennoch enden diese AusflĂŒge in die Geschichte “deutscher” Wissenschaft und Kunst regelmĂ€ĂŸig in fĂŒr den Leser in höchstem Maße ĂŒberraschenden Wendungen.

An anderer Stelle -gleichsam inspirierend, jedoch weniger trocken- lĂ€sst Owen seinen Protagonisten Juda ĂŒber Zeit und Raum oder orientalischen Mystizismus fabulieren. Diese geschieht dann so enthusiastisch, dass der Leser gerne ĂŒber den einen oder anderen Fehler in dessen Argumentation hinweg sieht.

Im Vergleich zu den drei ersten BĂ€nden bleiben die Protagonisten diesmal relativ blass und man spĂŒrt, dass es dem Autor primĂ€r darum geht, die angesammelten, zahlreichen losen Ende wenigstens zum Teil zu verbinden und Struktur in ein Chaos zu bringen, das man als Leser bisher nicht einmal wahrgenommen hat bzw. ihm keine große Bedeutung zumaß. So ergeben sich im Laufe der Handlung die absonderlichsten VerknĂŒpfungen von Ereignissen und Personen, und vieles erscheint in einem ganz neuen Licht.

Fazit: Ein Buch voller skurriler EinfÀlle, ein Sammelsurium von KuriositÀten und irrwitziger Gedanken, deren Darstellung dem Leser allerdings zeitweise etwas Geduld abverlangt. Sehr Empfehlenswert! (... wie auch die drei ersten BÀnde dieser Reihe)

geschrieben am 31.10.2004 | 465 Wörter | 2876 Zeichen

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