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Magic: The Gathering – Kamigawa Zyklus: Outlaw


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  • 7419 Aufrufe

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Rezension von

Frank Drehmel

Outlaw Schon seit vielen Jahren führen die Kami, die Geister, einen Krieg gegen die menschliche und weniger menschliche Bevölkerung Kamigawas und des Königreiches Towabara. Die Lage wird immer bedrohlicher, da selbst den “Menschen” ehemals freundlich gesonnene Geister zu mordlüsternden und blutdurstigen Wesen mutieren. Seltsamerweise scheinen es viele Kami besonders auf den kleinen Ganoven Toshi Umezawa abgesehen zu haben, welcher zur Zeit eigentlich von ganz anderen Problemen geplagt wird: er steht ganz oben auf der Abschussliste der Soratami, der Mondmenschen, auch die Rattenmenschen haben ein Hühnchen mit ihm zu rupfen und er ist nur noch am Leben, weil er die Kanji-Magie meisterhaft beherrscht. Hilfesuchend wendet er sich an seinen Eidbruder vom Bund der Hyozan-Rächer, den monströsen Trollschamanen Hidetsugu. Dieser schickt Toshi in Begleitung seines Schülers Kobo zu den Schlangenmenschen und den kämpfenden Mönchen des Jukai, weil dort Antworten auf Toshis Fragen zu finden seien. In den Wäldern Towabaras treffen die beiden Männer auf Prinzessin Michiko, die in Begleitung zweier Freunde aus der Festung ihres Vaters, Daimyo Konda, in der sie seit ihrer Geburt wie eine Gefangene gehalten wurde, entgegen den Ratschlag ihrer Zofe Lady Perlenohr floh, um ihrerseits dem Treiben der Geister auf den Grund zu gehen, wobei Michiko allerdings nicht ahnt, dass während ihrer Reise Scharfohr, ein schelmischer und durchtriebener Bruder Perlenohrs, aus dem Hintergrund über ihre Schritte wacht. Die Geschichte nimmt eine dramatische und tragische Wendung, als die Schlangenmenschen sich als bösartige Wesen erweisen, die Gruppe gefangen nehmen und in einem unheilvollen Ritual einen monströsen, übermächtigen Kami beschwören wollen. Kobo wird während der Gefangenschaft getötet, der Rest der Gruppe kann entkommen, wobei Toshi und Michiko von den anderen getrennt werden. Auf ihrer Flucht erfahren die beiden von dem augenscheinlich freundlichen Mondgeist Mochi etwas über die Gründe des Geisterkrieges, die bis in die Nacht von Prinzessin Michikos Geburt zurückreichen, und sie lernen, dass sie nur gemeinsam der Gefahr begegnen können. Eigentlich erschöpft sich meine Beziehung zu “Magic - The Gathering” in einer tiefsitzenden Abneigung gegen dieses Trading Card Game und eigentlich kann ich japanischer Kultur im allgemeinen -und Animes und Mangas im besonderen- nur wenig Positives abgewinnen. Warum also sollte ich einen Roman, der diese beiden Elemente als zentrales Moment enthält, für empfehlens- oder auch nur lesenswert befinden? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil er gut ist! Zwar ist die Grundkonstruktion der Geschichte -Prinzessin aus Elfenbeinturm will Königreich retten und braucht dazu die Hilfe eines armen Zauberers-, nicht besonders originell und außerdem erweist McGough stilistisch nicht unbedingt als Ausnahmetalent, aber die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Adaption der fernöstlichen Mythologie und Begriffswelt eröffnet dem Leser herkömmlicher anglo-amerikanischer Fantasy neue Perspektiven. Anfangs gewöhnungsbedürftig wirken die ungewohnten Begriffe niemals aufgesetzt und prahlerisch, sondern fügen sich natürlich und harmonisch in den Fluss der Geschichte vor allem dadurch ein, dass der Autor nicht alles und jedes explizit erklärt, sondern es weitgehend dem Leser überlässt, Bedeutungen aus dem Kontext abzuleiten. Interessant, wenn auch etwas oberflächlich abgehandelt, ist das System der auf Symbolen basierenden Kanji-Magie, faszinierend ist die Darstellung der unterschiedlichsten Kami und überraschend sind die kulturellen Unterschiede bestimmter Fantasy-Archetypen, insbesondere zwischen “unseren” eher nordisch inspirierten Trollen und dem O-Bakemono Hidetsugu. Ebenfalls abwechslungsreich und lebendig ist die Zeichnung der zahlreichen unterschiedlichen Charaktere. Auch wenn Toshi und Scharfohr -nicht Michiko- eindeutig die herausragenden Protagonisten dieser Geschichte sind, so agieren und funktionieren selbst die Träger von Nebenrollen als eigenständige Persönlichkeiten. Fazit: Ein spannender, gut geschriebener, “reichhaltiger” Roman, der nicht nur für Fans von “Magic - The Gathering” interessant sein dürfte, sondern auch nicht-Karten-sammelwütigen Anhängern exotischer Fantasy einige Stunden Lesevergnügen bietet und auf jeden Fall Lust auf den nächsten Band der Trilogie, “Der Ketzer - Verräter von Kamigawa”, macht.

Schon seit vielen Jahren führen die Kami, die Geister, einen Krieg gegen die menschliche und weniger menschliche Bevölkerung Kamigawas und des Königreiches Towabara. Die Lage wird immer bedrohlicher, da selbst den “Menschen” ehemals freundlich gesonnene Geister zu mordlüsternden und blutdurstigen Wesen mutieren. Seltsamerweise scheinen es viele Kami besonders auf den kleinen Ganoven Toshi Umezawa abgesehen zu haben, welcher zur Zeit eigentlich von ganz anderen Problemen geplagt wird: er steht ganz oben auf der Abschussliste der Soratami, der Mondmenschen, auch die Rattenmenschen haben ein Hühnchen mit ihm zu rupfen und er ist nur noch am Leben, weil er die Kanji-Magie meisterhaft beherrscht. Hilfesuchend wendet er sich an seinen Eidbruder vom Bund der Hyozan-Rächer, den monströsen Trollschamanen Hidetsugu. Dieser schickt Toshi in Begleitung seines Schülers Kobo zu den Schlangenmenschen und den kämpfenden Mönchen des Jukai, weil dort Antworten auf Toshis Fragen zu finden seien.

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In den Wäldern Towabaras treffen die beiden Männer auf Prinzessin Michiko, die in Begleitung zweier Freunde aus der Festung ihres Vaters, Daimyo Konda, in der sie seit ihrer Geburt wie eine Gefangene gehalten wurde, entgegen den Ratschlag ihrer Zofe Lady Perlenohr floh, um ihrerseits dem Treiben der Geister auf den Grund zu gehen, wobei Michiko allerdings nicht ahnt, dass während ihrer Reise Scharfohr, ein schelmischer und durchtriebener Bruder Perlenohrs, aus dem Hintergrund über ihre Schritte wacht.

Die Geschichte nimmt eine dramatische und tragische Wendung, als die Schlangenmenschen sich als bösartige Wesen erweisen, die Gruppe gefangen nehmen und in einem unheilvollen Ritual einen monströsen, übermächtigen Kami beschwören wollen. Kobo wird während der Gefangenschaft getötet, der Rest der Gruppe kann entkommen, wobei Toshi und Michiko von den anderen getrennt werden. Auf ihrer Flucht erfahren die beiden von dem augenscheinlich freundlichen Mondgeist Mochi etwas über die Gründe des Geisterkrieges, die bis in die Nacht von Prinzessin Michikos Geburt zurückreichen, und sie lernen, dass sie nur gemeinsam der Gefahr begegnen können.

Eigentlich erschöpft sich meine Beziehung zu “Magic - The Gathering” in einer tiefsitzenden Abneigung gegen dieses Trading Card Game und eigentlich kann ich japanischer Kultur im allgemeinen -und Animes und Mangas im besonderen- nur wenig Positives abgewinnen. Warum also sollte ich einen Roman, der diese beiden Elemente als zentrales Moment enthält, für empfehlens- oder auch nur lesenswert befinden? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil er gut ist!

Zwar ist die Grundkonstruktion der Geschichte -Prinzessin aus Elfenbeinturm will Königreich retten und braucht dazu die Hilfe eines armen Zauberers-, nicht besonders originell und außerdem erweist McGough stilistisch nicht unbedingt als Ausnahmetalent, aber die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Adaption der fernöstlichen Mythologie und Begriffswelt eröffnet dem Leser herkömmlicher anglo-amerikanischer Fantasy neue Perspektiven. Anfangs gewöhnungsbedürftig wirken die ungewohnten Begriffe niemals aufgesetzt und prahlerisch, sondern fügen sich natürlich und harmonisch in den Fluss der Geschichte vor allem dadurch ein, dass der Autor nicht alles und jedes explizit erklärt, sondern es weitgehend dem Leser überlässt, Bedeutungen aus dem Kontext abzuleiten.

Interessant, wenn auch etwas oberflächlich abgehandelt, ist das System der auf Symbolen basierenden Kanji-Magie, faszinierend ist die Darstellung der unterschiedlichsten Kami und überraschend sind die kulturellen Unterschiede bestimmter Fantasy-Archetypen, insbesondere zwischen “unseren” eher nordisch inspirierten Trollen und dem O-Bakemono Hidetsugu. Ebenfalls abwechslungsreich und lebendig ist die Zeichnung der zahlreichen unterschiedlichen Charaktere. Auch wenn Toshi und Scharfohr -nicht Michiko- eindeutig die herausragenden Protagonisten dieser Geschichte sind, so agieren und funktionieren selbst die Träger von Nebenrollen als eigenständige Persönlichkeiten.

Fazit: Ein spannender, gut geschriebener, “reichhaltiger” Roman, der nicht nur für Fans von “Magic - The Gathering” interessant sein dürfte, sondern auch nicht-Karten-sammelwütigen Anhängern exotischer Fantasy einige Stunden Lesevergnügen bietet und auf jeden Fall Lust auf den nächsten Band der Trilogie, “Der Ketzer - Verräter von Kamigawa”, macht.

geschrieben am 13.03.2005 | 598 Wörter | 3785 Zeichen

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