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Star Craft, Bd: Libertys Kreuzzug


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Frank Drehmel

Libertys Kreuzzug EnthĂŒllungsreporter Michael Liberty ist mit seiner neusten Reportage ĂŒber die Korruption innerhalb gewisser Kreise in Tarsonis auf Tarsonis einigen Leuten gewaltig auf die FĂŒĂŸe getreten. Daher kommt es ihm mehr als gelegen, dass ihn sein Chefredakteur als MilitĂ€rkorrespondent auf eine ruhige Reise in den von allen Meuchelmördern weit, weit entfernten Koprulu-Sektor schicken möchte. Mangels tragfĂ€higer, das mittelfristige Überleben sichernder Alternativen findet sich Liberty kurz darauf auf einem Schlachtkreuzer der Behemoth-Klasse wieder (das ist ein ziemlich großes, ziemlich sicheres Ding). SelbstverstĂ€ndlich entpuppt sich der bequeme Posten schon nach bald als wahres Himmelfahrtskommando, denn die Truppen der Konföderation geraten im Mara-System zwischen die Linien zweier außerirdischer, sich unbarmherzig bekriegender Spezies, den Zerg und den Protoss. Die Zerg sind eine virulente Rasse mit der FĂ€higkeit Lebewesen zu assimilieren und genetisch zu modifizieren, wĂ€hrend die geheimnisvollen Protoss ĂŒber High-End-Waffen verfĂŒgen, mit denen sie ganze Planeten bis auf den Kern verbrennen können ... und auf einmal scheint das Behemoth-Dingens gar nicht mehr sooo groß. Nachdem die Protoss den Planeten Chau Sara auslöschten und nun dem Planeten Mar Sara das gleiche Schicksal droht, macht sich Liberty zusammen mit den konföderierten Marines auf, den Siedlern dort beizustehen. Doch die Lage eskaliert rasch: die Zerg haben den Planeten lĂ€ngst infiltriert, die konföderierten Marines gehen lieber gegen die Siedler als gegen die Aliens vor, “von oben” drohen die Protoss und zu allen Überfluss mischen sich auch noch die Söhne Korhals, eine terranische Rebellengruppe unter FĂŒhrung des charismatischen Politikers Arcturus Mengsk, handfest in den Konflikt ein. Mit Starcraft vergrĂ¶ĂŸert Panini/Dino sein Verlagsprogramm um eine weitere Reihe Videospiel-bezogener Romane und es dĂŒrfte kaum einen Gamer im lesefĂ€higen Alter geben, der von Blizzards Megaseller-Echtzeit-Aufbau-Strategie-SciFi-Spiel- (^^) nicht schon mal etwas gehört hat. Die erste Frage eines verunsicherten Lesers, “Kann ich als Megaseller-Echtzeit-Aufbau-Strategie-SciFi-Spiel-Verweigerer das Buch ĂŒberhaupt verstehen, geschweige denn, daran Gefallen finden?”, lĂ€sst sich ganz klar mit einem “Jep!” beantworten. Und eigentlich ist es sogar so, dass Nicht-Spieler viel mehr Freude an dem Roman haben dĂŒrften als die alten StarCraft-Hasen, denn fĂŒr letztere sind Zerg, Protoss und sonstiges Kroppzeugs alte HĂŒte, wĂ€hrend Einsteiger den langsamen Aufbau der Spannung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Zerglinge zum ersten Mal Siedler plĂ€tten, genießen können. Ein großer Pluspunkt des Romans ist, dass er -im Gegensatz zu anderen des Military-SF-Genres- fast ohne Technobabble auskommt: keine dreifach verknurbelten Adamantium-Repulsor-Eierwerfer mit Zielautomatik und Phasenvarianz-Konverter, kein “unser Schiff ist aber viel schneller, schwerer, hĂŒbscher angemalt und hat einen coolen Spoiler” und vor allem kein “FĂŒhrer befiehl, wir folgen dir!”-Helden-Geseiere ...wenigstens kein Ernst zu nehmendes. NatĂŒrlich bemĂŒht auch Grubb das eine oder andere Klischee und die meisten Neben-Charaktere erscheinen nicht ĂŒbermĂ€ssig stereotyp- und stereoidfrei, doch insgesamt wird die Handlung von Libertys kritisch-ironischer Distanz zum militĂ€rischen Machismo getragen. Gerade die prĂ€gnanten, einleitenden Texte, welche unter dem Namen “Das Liberty Manifest” einem jeden Kapitel vorangestellt sind, verstĂ€rken mit ihrem leicht sarkastischen Ton als Reflexion und Interpretation der Handlung wohltuend diesen Eindruck. Und: die Kapitel haben tatsĂ€chlich richtige, echte Überschriften! Der “Prolog” wird zum “ANTE BELLUM”, der “Epilog” zum “POST BELLUM” und dazwischen erfreut sich der Leser an solchen Titeln wie: “ALLES ZERFÄLLT (DAS IST DER LAUF DER DINGE)” oder “KRIECHER”. Ich mag das, denn es lĂ€sst darauf hoffen -hier auch berechtigterweise-, dass der Autor beim Schreiben sein Hirn mehr als nur zum Stifthalten benutzt hat. Insgesamt ist Grubbs Stil fesselnd und leicht, ohne jedoch auf Groschenromanniveau abzusinken; es gelingt ihm in diesem Buch, seine Routine und Erfahrung als Spiele- und Roman-Autor zum Besten des Lesers einzusetzen. Fazit: Äußerst unterhaltsame Military-SF mit coolen Charakteren, wirklich ĂŒblen Aliens und Menschen, Schlachten, Massakern, Intrigen und Verrat, also allem, was das Herz eines AnhĂ€ngers sinnloser Gewalt erfreut .

EnthĂŒllungsreporter Michael Liberty ist mit seiner neusten Reportage ĂŒber die Korruption innerhalb gewisser Kreise in Tarsonis auf Tarsonis einigen Leuten gewaltig auf die FĂŒĂŸe getreten. Daher kommt es ihm mehr als gelegen, dass ihn sein Chefredakteur als MilitĂ€rkorrespondent auf eine ruhige Reise in den von allen Meuchelmördern weit, weit entfernten Koprulu-Sektor schicken möchte. Mangels tragfĂ€higer, das mittelfristige Überleben sichernder Alternativen findet sich Liberty kurz darauf auf einem Schlachtkreuzer der Behemoth-Klasse wieder (das ist ein ziemlich großes, ziemlich sicheres Ding).

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18.02.2018

SelbstverstĂ€ndlich entpuppt sich der bequeme Posten schon nach bald als wahres Himmelfahrtskommando, denn die Truppen der Konföderation geraten im Mara-System zwischen die Linien zweier außerirdischer, sich unbarmherzig bekriegender Spezies, den Zerg und den Protoss.

Die Zerg sind eine virulente Rasse mit der FĂ€higkeit Lebewesen zu assimilieren und genetisch zu modifizieren, wĂ€hrend die geheimnisvollen Protoss ĂŒber High-End-Waffen verfĂŒgen, mit denen sie ganze Planeten bis auf den Kern verbrennen können ... und auf einmal scheint das Behemoth-Dingens gar nicht mehr sooo groß.

Nachdem die Protoss den Planeten Chau Sara auslöschten und nun dem Planeten Mar Sara das gleiche Schicksal droht, macht sich Liberty zusammen mit den konföderierten Marines auf, den Siedlern dort beizustehen. Doch die Lage eskaliert rasch: die Zerg haben den Planeten lĂ€ngst infiltriert, die konföderierten Marines gehen lieber gegen die Siedler als gegen die Aliens vor, “von oben” drohen die Protoss und zu allen Überfluss mischen sich auch noch die Söhne Korhals, eine terranische Rebellengruppe unter FĂŒhrung des charismatischen Politikers Arcturus Mengsk, handfest in den Konflikt ein.

Mit Starcraft vergrĂ¶ĂŸert Panini/Dino sein Verlagsprogramm um eine weitere Reihe Videospiel-bezogener Romane und es dĂŒrfte kaum einen Gamer im lesefĂ€higen Alter geben, der von Blizzards Megaseller-Echtzeit-Aufbau-Strategie-SciFi-Spiel- (^^) nicht schon mal etwas gehört hat.

Die erste Frage eines verunsicherten Lesers, “Kann ich als Megaseller-Echtzeit-Aufbau-Strategie-SciFi-Spiel-Verweigerer das Buch ĂŒberhaupt verstehen, geschweige denn, daran Gefallen finden?”, lĂ€sst sich ganz klar mit einem “Jep!” beantworten. Und eigentlich ist es sogar so, dass Nicht-Spieler viel mehr Freude an dem Roman haben dĂŒrften als die alten StarCraft-Hasen, denn fĂŒr letztere sind Zerg, Protoss und sonstiges Kroppzeugs alte HĂŒte, wĂ€hrend Einsteiger den langsamen Aufbau der Spannung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Zerglinge zum ersten Mal Siedler plĂ€tten, genießen können.

Ein großer Pluspunkt des Romans ist, dass er -im Gegensatz zu anderen des Military-SF-Genres- fast ohne Technobabble auskommt: keine dreifach verknurbelten Adamantium-Repulsor-Eierwerfer mit Zielautomatik und Phasenvarianz-Konverter, kein “unser Schiff ist aber viel schneller, schwerer, hĂŒbscher angemalt und hat einen coolen Spoiler” und vor allem kein “FĂŒhrer befiehl, wir folgen dir!”-Helden-Geseiere ...wenigstens kein Ernst zu nehmendes.

NatĂŒrlich bemĂŒht auch Grubb das eine oder andere Klischee und die meisten Neben-Charaktere erscheinen nicht ĂŒbermĂ€ssig stereotyp- und stereoidfrei, doch insgesamt wird die Handlung von Libertys kritisch-ironischer Distanz zum militĂ€rischen Machismo getragen. Gerade die prĂ€gnanten, einleitenden Texte, welche unter dem Namen “Das Liberty Manifest” einem jeden Kapitel vorangestellt sind, verstĂ€rken mit ihrem leicht sarkastischen Ton als Reflexion und Interpretation der Handlung wohltuend diesen Eindruck.

Und: die Kapitel haben tatsĂ€chlich richtige, echte Überschriften! Der “Prolog” wird zum “ANTE BELLUM”, der “Epilog” zum “POST BELLUM” und dazwischen erfreut sich der Leser an solchen Titeln wie: “ALLES ZERFÄLLT (DAS IST DER LAUF DER DINGE)” oder “KRIECHER”. Ich mag das, denn es lĂ€sst darauf hoffen -hier auch berechtigterweise-, dass der Autor beim Schreiben sein Hirn mehr als nur zum Stifthalten benutzt hat. Insgesamt ist Grubbs Stil fesselnd und leicht, ohne jedoch auf Groschenromanniveau abzusinken; es gelingt ihm in diesem Buch, seine Routine und Erfahrung als Spiele- und Roman-Autor zum Besten des Lesers einzusetzen.

Fazit: Äußerst unterhaltsame Military-SF mit coolen Charakteren, wirklich ĂŒblen Aliens und Menschen, Schlachten, Massakern, Intrigen und Verrat, also allem, was das Herz eines AnhĂ€ngers sinnloser Gewalt erfreut .

geschrieben am 05.09.2004 | 598 Wörter | 3932 Zeichen

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