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Generation Golf 2


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Rezension von

Esther Hörbelt

Generation Golf 2 „Ja, ich lebe noch, würde aber ganz gerne wieder nur noch wohnen“ – Ganz im Sinne dieses verdrehten IKEA-Slogans kehrt Florian Illies mit seiner „Generation Golf“-Fortsetzung zurück. Eine Bestandsaufnahme über die kleineren und größeren Enttäuschungen einer vielversprechenden Generation nach dem 11. September, dem großen Börsenkrach und dem Niedergang der New Economy... „Generation Golf“ – der Titel des Bestsellers von Florian Illies prägte den Namen der heute Dreißig bis Vierzigjährigen. Der Name war Programm und stand für eine unbeschwerte Jugend in den frühen 80ern, in der das samstägliche Bad mit dem Playmobilboot am Nachmittag und dem anschließenden „Wetten dass...“ – damals noch mit Frank Elstner-ausreichte, um glücklich zu sein.. Es folgte der erfolgreiche Start ins Berufsleben und natürlich auch das erste eigene Auto, der Golf. Schnell war der Gehaltsscheck größer als der der Eltern, Handy, Laptop und Armani gehörten zur Grundausstattung. Doch plötzlich war es vorbei mit der schönen unbeschwerten Zeit. „Wir wurden eiskalt erwischt“, muss Illies feststellen: Das erste kleine Vermögen fiel dem großen Börsencrash zum Opfer und Arbeitslosigkeit wandelte sich von abstrakten Zahlen zur ernstzunehmenden Bedrohung. Man beschäftigt sich nun mit Themen wie Familie und Abfindungszahlungen anstatt der Selbstverwirklichung, widmet sich dem „Megatrend Homing“, also lieber selber kochen anstatt ins teure Restaurant zu gehen und besinnt sich auf Werte der Eltern, zumindest manchmal. Kritisch, aber dennoch mit einem Augenzwinkern beschreibt der freischaffende Autor seine Altersgruppe, zu dessen zentralen Themen nun das Selbstmitleid gehört. Illies reflektiert die Fehler und scheint es jetzt alles besser zu wissen. Doch ist es leider mehr ein Wissen derjenigen, die schon einmal auf die Nase gefallen sind und aus Schaden klug wurden. „Wenn wir an Zukunft dachten, dann höchstens an den nächsten Sommerurlaub. Nicht an todkranke Rentensysteme. An kollabierende Krankenkassen.“ „Generation Golf Zwei“ teilt sein Schicksal mit zahlreichen anderen literarischen oder filmischen Fortsetzungen. Das Debüt war witzig und spannend, Teil 2 ist leider nur ein müder Abklatsch, stellenweise ganz lustig, im Allgemeinen aber doch eher dröge und lahm.

„Ja, ich lebe noch, würde aber ganz gerne wieder nur noch wohnen“ – Ganz im Sinne dieses verdrehten IKEA-Slogans kehrt Florian Illies mit seiner „Generation Golf“-Fortsetzung zurück. Eine Bestandsaufnahme über die kleineren und größeren Enttäuschungen einer vielversprechenden Generation nach dem 11. September, dem großen Börsenkrach und dem Niedergang der New Economy...

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„Generation Golf“ – der Titel des Bestsellers von Florian Illies prägte den Namen der heute Dreißig bis Vierzigjährigen. Der Name war Programm und stand für eine unbeschwerte Jugend in den frühen 80ern, in der das samstägliche Bad mit dem Playmobilboot am Nachmittag und dem anschließenden „Wetten dass...“ – damals noch mit Frank Elstner-ausreichte, um glücklich zu sein.. Es folgte der erfolgreiche Start ins Berufsleben und natürlich auch das erste eigene Auto, der Golf. Schnell war der Gehaltsscheck größer als der der Eltern, Handy, Laptop und Armani gehörten zur Grundausstattung. Doch plötzlich war es vorbei mit der schönen unbeschwerten Zeit. „Wir wurden eiskalt erwischt“, muss Illies feststellen: Das erste kleine Vermögen fiel dem großen Börsencrash zum Opfer und Arbeitslosigkeit wandelte sich von abstrakten Zahlen zur ernstzunehmenden Bedrohung. Man beschäftigt sich nun mit Themen wie Familie und Abfindungszahlungen anstatt der Selbstverwirklichung, widmet sich dem „Megatrend Homing“, also lieber selber kochen anstatt ins teure Restaurant zu gehen und besinnt sich auf Werte der Eltern, zumindest manchmal.

Kritisch, aber dennoch mit einem Augenzwinkern beschreibt der freischaffende Autor seine Altersgruppe, zu dessen zentralen Themen nun das Selbstmitleid gehört. Illies reflektiert die Fehler und scheint es jetzt alles besser zu wissen. Doch ist es leider mehr ein Wissen derjenigen, die schon einmal auf die Nase gefallen sind und aus Schaden klug wurden. „Wenn wir an Zukunft dachten, dann höchstens an den nächsten Sommerurlaub. Nicht an todkranke Rentensysteme. An kollabierende Krankenkassen.“

„Generation Golf Zwei“ teilt sein Schicksal mit zahlreichen anderen literarischen oder filmischen Fortsetzungen. Das Debüt war witzig und spannend, Teil 2 ist leider nur ein müder Abklatsch, stellenweise ganz lustig, im Allgemeinen aber doch eher dröge und lahm.

geschrieben am 01.08.2003 | 323 Wörter | 1937 Zeichen

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