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Blütezeit des Bürgertums


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Philipp Öhrlein

Blütezeit des Bürgertums „Blütezeit des Bürgertums – Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert“ ist noch viel weniger, als viele andere Bände der „Geschichte Kompakt“ – Reihe, eine (rein) ereignisgeschichtliche von Daten und Fakten strotzende Darstellung. Vielmehr hat das Buch die Absicht, den Begriff des Bürgertums von verschiedensten Seiten systematisch zu beleuchten und so zu einem besseren Verständnis der Begrifflichkeit zu führen. Dies ist zweifellos gelungen. Das Bürgertum - das für manch „unerfahrenen“ Leser der üblichen Handbücher, wenn vielleicht auch keine „leere Worthülse“ so vermutlich häufig zumindest ein schwer fassbares Konstrukt darstellen dürfte (insbesondere in Abgrenzung zum heutigen Verständnis von „Bürger“ bzw. „Staatsbürger“) - wird hier insbesondere im „unpolitischen“, privaten Bereich betrachtet, wenn bspw. dessen Kunst, Konsum, Freizeit oder Familiengestaltung Mittelpunkt des Interesses sind. Genau hier liegt dann jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt an dem Band: insgesamt wird zu wenig auf die Begriffe des „Zeitalters der bürgerlichen Revolutionen“ bzw. des „bürgerlichen Zeitalters“ eingegangen. Der Bogen zu den politischen Vorkommnissen, die in den üblichen Überblicksdarstellungen verbunden mit dem Begriff „Bürgertum“ in Erscheinung treten, hätte umfassender ausfallen können. Jedoch ist anzumerken, dass diese Einordnung des Bürgertums in den gesamthistorischen Kontext in Teilkapiteln durchaus stattfindet und zudem schlicht nicht das Ziel des Buches gewesen sein dürfte – vielmehr sollte das Bürgertum vorwiegend „für sich allein“ aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert werden. Weiter positiv hervorzuheben sind die gute Lesbarkeit des Bandes sowie die überdurchschnittlich großzügige Ausgestaltung des Textes mit Quellenmaterial - kaum eine Doppelseite, auf der sich nicht ein farblich abgesetzter Quellenauszug befindet - , was die Authentizität und den Abwechslungsreichtum des Buches erheblich steigert. Eine Reihe orthographischer Fehler in den Quellenauszügen, veranlassen allerdings zu dem Ratschlag, die Dienste des Lektorats für die (hoffentlich anstehende) nächste Auflage des Buches in diesem Bereich nochmals besonders in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer eher „technischer“ Einwand ergab sich zumindest bei dem Exemplar, das dem Rezensenten zur Verfügung stand: bereits nach wenigen Seiten Lektüre löste sich die Klebebindung eben jener. Doch zurück zur inhaltlichen Seite: trotz Buddes leicht romantisch-verklärt wirkender Inspiration zu dem Buch, die sie darin fand, dass ihrer Meinung nach „das Bürgertum wieder in aller Munde“ sei (u.a. aufgrund aktueller in Herrenhäusern des 19. Jahrhunderts spielender Dokusoaps - was ein doch eher fragwürdiges Indiz für die Renaissance des Bürgertums darstellen dürfte) ist der Band durchaus empfehlenswert. Ein Geschichtsbuch, das weitestgehend ohne Jahreszahlen auskommt und eine echte Empfehlung für alle, die sich schon immer etwas eingehender mit den Bestimmungsstücken (insbesondere) des deutschen Bürgertums auseinandersetzen wollten.

„Blütezeit des Bürgertums – Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert“ ist noch viel weniger, als viele andere Bände der „Geschichte Kompakt“ – Reihe, eine (rein) ereignisgeschichtliche von Daten und Fakten strotzende Darstellung. Vielmehr hat das Buch die Absicht, den Begriff des Bürgertums von verschiedensten Seiten systematisch zu beleuchten und so zu einem besseren Verständnis der Begrifflichkeit zu führen. Dies ist zweifellos gelungen. Das Bürgertum - das für manch „unerfahrenen“ Leser der üblichen Handbücher, wenn vielleicht auch keine „leere Worthülse“ so vermutlich häufig zumindest ein schwer fassbares Konstrukt darstellen dürfte (insbesondere in Abgrenzung zum heutigen Verständnis von „Bürger“ bzw. „Staatsbürger“) - wird hier insbesondere im „unpolitischen“, privaten Bereich betrachtet, wenn bspw. dessen Kunst, Konsum, Freizeit oder Familiengestaltung Mittelpunkt des Interesses sind.

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Genau hier liegt dann jedoch auch ein kleiner Kritikpunkt an dem Band: insgesamt wird zu wenig auf die Begriffe des „Zeitalters der bürgerlichen Revolutionen“ bzw. des „bürgerlichen Zeitalters“ eingegangen. Der Bogen zu den politischen Vorkommnissen, die in den üblichen Überblicksdarstellungen verbunden mit dem Begriff „Bürgertum“ in Erscheinung treten, hätte umfassender ausfallen können. Jedoch ist anzumerken, dass diese Einordnung des Bürgertums in den gesamthistorischen Kontext in Teilkapiteln durchaus stattfindet und zudem schlicht nicht das Ziel des Buches gewesen sein dürfte – vielmehr sollte das Bürgertum vorwiegend „für sich allein“ aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert werden.

Weiter positiv hervorzuheben sind die gute Lesbarkeit des Bandes sowie die überdurchschnittlich großzügige Ausgestaltung des Textes mit Quellenmaterial - kaum eine Doppelseite, auf der sich nicht ein farblich abgesetzter Quellenauszug befindet - , was die Authentizität und den Abwechslungsreichtum des Buches erheblich steigert.

Eine Reihe orthographischer Fehler in den Quellenauszügen, veranlassen allerdings zu dem Ratschlag, die Dienste des Lektorats für die (hoffentlich anstehende) nächste Auflage des Buches in diesem Bereich nochmals besonders in Anspruch zu nehmen. Ein weiterer eher „technischer“ Einwand ergab sich zumindest bei dem Exemplar, das dem Rezensenten zur Verfügung stand: bereits nach wenigen Seiten Lektüre löste sich die Klebebindung eben jener.

Doch zurück zur inhaltlichen Seite: trotz Buddes leicht romantisch-verklärt wirkender Inspiration zu dem Buch, die sie darin fand, dass ihrer Meinung nach „das Bürgertum wieder in aller Munde“ sei (u.a. aufgrund aktueller in Herrenhäusern des 19. Jahrhunderts spielender Dokusoaps - was ein doch eher fragwürdiges Indiz für die Renaissance des Bürgertums darstellen dürfte) ist der Band durchaus empfehlenswert. Ein Geschichtsbuch, das weitestgehend ohne Jahreszahlen auskommt und eine echte Empfehlung für alle, die sich schon immer etwas eingehender mit den Bestimmungsstücken (insbesondere) des deutschen Bürgertums auseinandersetzen wollten.

geschrieben am 28.04.2010 | 395 Wörter | 2614 Zeichen

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