Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Suhrkamp Studienbibliothek: Über Moral


Statistiken
  • 8584 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Buchreihe
  Herausgeber
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Lesefreund

Über Moral Der sechste Band der Suhrkamp Studienbibliothek präsentiert dem Leser das dritte Buch von David Humes „Traktat über die menschliche Natur". Es trägt den Titel „Über Moral" – ein Thema, mit dem Hume sich zeit seines Lebens immer wieder befasst hatte. Die vorliegende Ausgabe gibt zunächst auf gut 200 Seiten Humes Text wieder, bevor die Herausgeberin Herlinde Pauer-Studer auf 170 weiteren Seiten im Kommentarteil zu Wort kommt. Diese Gewichtung mag verdeutlichen, worauf es der Studienbibliothek in hohem Maße ankommt: auf Genauigkeit und ausführliche Information des Lesers. Da es bei philosophischen Werken mit der bloßen Wiedergabe der jeweiligen Texte nicht getan ist und die Studienbibliothek zudem neue Maßstäbe setzen will, geht auch der Kommentar von Pauer-Studer über den Rahmen begleitender Anmerkungen bzw. einleitender Erläuterungen weit hinaus. Mit seiner neunteiligen Struktur führt dieser nach einer kurzen Einleitung zunächst historisch in das Werk – und Leben – Humes ein. Humes Werdegang als gebürtiger schottischer Adliger war trotz angesehener Herkunft und guter Erziehung von manchen Stolpersteinen geprägt. Zum einen ist da das Schottische, das Hume nicht nur in London zeitlebens immer wieder auf Ablehnung stoßen ließ. Zum anderen sind da noch seine Einstellung zu Fragen des Glaubens und seine Weltsicht insgesamt, die ihn – auf Betreiben der Kirche – wiederholt in Misskredit bei den örtlichen Stellen brachten und bspw. Berufungen auf eine Professur oder andere Ämter erschwerten, wenn nicht gar verhinderten. Doch Hume ließ sich nicht beirren und hielt an seinen Überzeugungen fest, wodurch sein Werk und sein Denken sich stetig weiterentwickeln konnten. Der dritte Abschnitt des Kommentars geht denn auch von der Beschreibung von Humes Leben wieder zu dessen Werk zurück. Neben einer Zusammenfassung des Textes stehen dem Leser dabei eine geraffte Übersicht des Inhalts sowie eine Zusammenstellung der Thesen Humes zur Verfügung. Anhand des Aufbaus von Humes Schrift führt Pauer-Studer noch einmal selbst erklärend und hinweisend durch die Argumente und Gedanken des Philosophen. Wie der vierte Abschnitt zur Rezeptionsgeschichte von Humes Werk zeigt, war seiner Schrift nach der anfangs geringen Resonanz im Laufe der Zeit doch noch ein breites philosophisches Interesse zuteil geworden. Nicht nur die Schottische Aufklärung, sondern auch die Utilitaristen setzten sich in ihren eigenen Werken später sehr intensiv mit Humes Gedanken – etwa zum Ursprung von Rechtordnung und Eigentum oder bspw. der Frage, inwiefern der von Hume postulierte moralische Sinn eine natürliche oder eine künstliche Tugend sei – auseinander. Die letzten vier Abschnitte des Kommentars sind der Darstellung der unterschiedlichen Forschungsmeinungen, dem Stellenkommentar, einem Glossar sowie einem biographischen Abriss und der Auswahlbibliographie vorbehalten. Insgesamt atmet die Ausgabe von Herlinde Pauer-Studer – neben einigen Forschungsmeinungen, denen man nicht unbedingt zustimmen muss –, den Geist einer akribischen Klassiker-Ausgabe. Humes Schrift „Über Moral" wird nicht nur bereits bei der Darstellung des Primärtextes strukturiert und klar wiedergegeben, sondern durch den umfassenden Kommentarteil noch einmal gleichsam gespiegelt, wodurch eine Verdoppelung entsteht, die für den Leser ein Mehr an Wissen bereithält. Auf diese Weise ergibt sich ein neues, reflektierteres Verhältnis zum Werk des philosophischen Klassikers Hume. Streitbar bleibt es mit seinen Gedanken und Ideen allemal, doch mit der Ausgabe der Studienbibliothek werden die Diskussions- und Interpretationsmöglichkeiten zu Humes Schrift auf ein neues Fundament gestellt.

Der sechste Band der Suhrkamp Studienbibliothek präsentiert dem Leser das dritte Buch von David Humes „Traktat über die menschliche Natur". Es trägt den Titel „Über Moral" – ein Thema, mit dem Hume sich zeit seines Lebens immer wieder befasst hatte. Die vorliegende Ausgabe gibt zunächst auf gut 200 Seiten Humes Text wieder, bevor die Herausgeberin Herlinde Pauer-Studer auf 170 weiteren Seiten im Kommentarteil zu Wort kommt. Diese Gewichtung mag verdeutlichen, worauf es der Studienbibliothek in hohem Maße ankommt: auf Genauigkeit und ausführliche Information des Lesers.

Da es bei philosophischen Werken mit der bloßen Wiedergabe der jeweiligen Texte nicht getan ist und die Studienbibliothek zudem neue Maßstäbe setzen will, geht auch der Kommentar von Pauer-Studer über den Rahmen begleitender Anmerkungen bzw. einleitender Erläuterungen weit hinaus. Mit seiner neunteiligen Struktur führt dieser nach einer kurzen Einleitung zunächst historisch in das Werk – und Leben – Humes ein. Humes Werdegang als gebürtiger schottischer Adliger war trotz angesehener Herkunft und guter Erziehung von manchen Stolpersteinen geprägt.

Zum einen ist da das Schottische, das Hume nicht nur in London zeitlebens immer wieder auf Ablehnung stoßen ließ. Zum anderen sind da noch seine Einstellung zu Fragen des Glaubens und seine Weltsicht insgesamt, die ihn – auf Betreiben der Kirche – wiederholt in Misskredit bei den örtlichen Stellen brachten und bspw. Berufungen auf eine Professur oder andere Ämter erschwerten, wenn nicht gar verhinderten. Doch Hume ließ sich nicht beirren und hielt an seinen Überzeugungen fest, wodurch sein Werk und sein Denken sich stetig weiterentwickeln konnten.

Der dritte Abschnitt des Kommentars geht denn auch von der Beschreibung von Humes Leben wieder zu dessen Werk zurück. Neben einer Zusammenfassung des Textes stehen dem Leser dabei eine geraffte Übersicht des Inhalts sowie eine Zusammenstellung der Thesen Humes zur Verfügung. Anhand des Aufbaus von Humes Schrift führt Pauer-Studer noch einmal selbst erklärend und hinweisend durch die Argumente und Gedanken des Philosophen. Wie der vierte Abschnitt zur Rezeptionsgeschichte von Humes Werk zeigt, war seiner Schrift nach der anfangs geringen Resonanz im Laufe der Zeit doch noch ein breites philosophisches Interesse zuteil geworden. Nicht nur die Schottische Aufklärung, sondern auch die Utilitaristen setzten sich in ihren eigenen Werken später sehr intensiv mit Humes Gedanken – etwa zum Ursprung von Rechtordnung und Eigentum oder bspw. der Frage, inwiefern der von Hume postulierte moralische Sinn eine natürliche oder eine künstliche Tugend sei – auseinander.

Die letzten vier Abschnitte des Kommentars sind der Darstellung der unterschiedlichen Forschungsmeinungen, dem Stellenkommentar, einem Glossar sowie einem biographischen Abriss und der Auswahlbibliographie vorbehalten. Insgesamt atmet die Ausgabe von Herlinde Pauer-Studer – neben einigen Forschungsmeinungen, denen man nicht unbedingt zustimmen muss –, den Geist einer akribischen Klassiker-Ausgabe. Humes Schrift „Über Moral" wird nicht nur bereits bei der Darstellung des Primärtextes strukturiert und klar wiedergegeben, sondern durch den umfassenden Kommentarteil noch einmal gleichsam gespiegelt, wodurch eine Verdoppelung entsteht, die für den Leser ein Mehr an Wissen bereithält. Auf diese Weise ergibt sich ein neues, reflektierteres Verhältnis zum Werk des philosophischen Klassikers Hume. Streitbar bleibt es mit seinen Gedanken und Ideen allemal, doch mit der Ausgabe der Studienbibliothek werden die Diskussions- und Interpretationsmöglichkeiten zu Humes Schrift auf ein neues Fundament gestellt.

geschrieben am 25.04.2008 | 518 Wörter | 3142 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen