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Philosophie des Glücks


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Lesefreund

Philosophie des Glücks Der Nachwelt ist Epikur vor allem als so genannter Garten-Philosoph bekannt, der in stiller Zurückgezogenheit über die Dinge der Welt nachdachte und seine Schüler zu geistigen Übungen und zur Lebensfreude anhielt. Der 'kepos', seine Wirkungsstätte im Grünen, war jener Ort, an dem der Meister und seine Anhänger immer wieder zusammenkamen. Nachdem Platon im vierten Jahrhundert vor Christus in Athen seine Akademie gegründet hatte, und ihm später sein Schüler Aristoteles ebenfalls mit einer eigenen Schule - dem 'peripatos' - in die antike Metropole folgte, entstanden während des Übergangs vom vierten zum dritten Jahrhundert sowohl die Stoa als auch die Philosophie Epikurs als Lehrsysteme der antiken Philosophie. Den Ruf eines Lust-Philosophen hat sich Epikur wohl über die Jahrhunderte zugezogen, weil er die 'hedone' ins Zentrum seiner Überlegungen zu Leben und Antrieb des Menschen stellte. Noch Horaz - der römische Dichter und Maecenas-Günstling aus der Zeit um Christi Geburt - beschreibt sich in einem Brief liebevoll-selbstironisch als 'Schweinchen aus der Herde Epikurs'. Der außerordentliche Erfolg seiner 'epistulae' - in Buchform zusammengestellte Briefe - hat das Bild von der Philosophie Epikurs seitdem wohl nachhaltig geprägt. Dass Epikur jedoch ebenso ein Denker war, der mit viel Verstand über die Angst des Menschen und andere Affekte nachdachte - um sie zurückzudrängen -, bleibt häufig außen vor. Wie Zimmermann in seinem Nachwort ausführt, war es vor allem das Mittelalter, das Epikurs Philosophie zu übergehen suchte. Seine Lehre von der Beherrschung der Affekte durch Nachdenken und vernünftige Überlegung sowie seine Vorstellung vom Tod und von den Göttern, brachten ihm bei den Kirchenvätern wenig Lorbeeren ein. (Ehr-)Furcht vor der Gottheit war etwas, das Epikur durch Rationalität ausgeschaltet wissen wollte. Der Tod galt ihm als eine Angelegenheit, die es mit Gleichgültigkeit zu behandeln galt. Denn während wir leben, betrifft uns der Tod nicht, und wenn wir sterben, haben wir kein Bewusstsein mehr von den Dingen des Lebens. Nur der (kurze) Übergang vom Leben zum Tod ist noch einmal ein besonderer Moment. Hier gilt es tapfer und gelassen zugleich zu sein, so Epikur. Die Lust ist spätestens seit Freuds Formulierung des 'Lustprinzips' wieder ein wichtiger Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung. Heutzutage spricht man allerdings eher von Motivation oder Intention, wenn man sich mit dem Streben des Menschen und seinem Willen im Rahmen einer Untersuchung befasst. Die steitge Suche des Menschen nach Glück verleiht der Philosophie Epikurs eine Aktualität, die bis in unsere Zeit anhält. Wo der Mensch über sich selbst und sein Leben in der Gemeinschaft nachdenkt, da ist er bei Epikur an den richtigen Ratgeber herangetreten. Er findet Überlegungen und Ansichten vor, die ihn in seinen Bedürfnissen ernst nehmen, anstatt ihm gezwungene Enthaltsamkeit zu verordnen. Auf diese Weise nähert sich Epikur seinem Gegenüber an und lädt es ein, an seinem Nachdenken und Wissen teilzuhaben - selbst knapp zweieinhalbtausend Jahre nach seinem Tod.

Der Nachwelt ist Epikur vor allem als so genannter Garten-Philosoph bekannt, der in stiller Zurückgezogenheit über die Dinge der Welt nachdachte und seine Schüler zu geistigen Übungen und zur Lebensfreude anhielt. Der 'kepos', seine Wirkungsstätte im Grünen, war jener Ort, an dem der Meister und seine Anhänger immer wieder zusammenkamen.

Nachdem Platon im vierten Jahrhundert vor Christus in Athen seine Akademie gegründet hatte, und ihm später sein Schüler Aristoteles ebenfalls mit einer eigenen Schule - dem 'peripatos' - in die antike Metropole folgte, entstanden während des Übergangs vom vierten zum dritten Jahrhundert sowohl die Stoa als auch die Philosophie Epikurs als Lehrsysteme der antiken Philosophie.

Den Ruf eines Lust-Philosophen hat sich Epikur wohl über die Jahrhunderte zugezogen, weil er die 'hedone' ins Zentrum seiner Überlegungen zu Leben und Antrieb des Menschen stellte. Noch Horaz - der römische Dichter und Maecenas-Günstling aus der Zeit um Christi Geburt - beschreibt sich in einem Brief liebevoll-selbstironisch als 'Schweinchen aus der Herde Epikurs'. Der außerordentliche Erfolg seiner 'epistulae' - in Buchform zusammengestellte Briefe - hat das Bild von der Philosophie Epikurs seitdem wohl nachhaltig geprägt.

Dass Epikur jedoch ebenso ein Denker war, der mit viel Verstand über die Angst des Menschen und andere Affekte nachdachte - um sie zurückzudrängen -, bleibt häufig außen vor. Wie Zimmermann in seinem Nachwort ausführt, war es vor allem das Mittelalter, das Epikurs Philosophie zu übergehen suchte. Seine Lehre von der Beherrschung der Affekte durch Nachdenken und vernünftige Überlegung sowie seine Vorstellung vom Tod und von den Göttern, brachten ihm bei den Kirchenvätern wenig Lorbeeren ein.

(Ehr-)Furcht vor der Gottheit war etwas, das Epikur durch Rationalität ausgeschaltet wissen wollte. Der Tod galt ihm als eine Angelegenheit, die es mit Gleichgültigkeit zu behandeln galt. Denn während wir leben, betrifft uns der Tod nicht, und wenn wir sterben, haben wir kein Bewusstsein mehr von den Dingen des Lebens. Nur der (kurze) Übergang vom Leben zum Tod ist noch einmal ein besonderer Moment. Hier gilt es tapfer und gelassen zugleich zu sein, so Epikur.

Die Lust ist spätestens seit Freuds Formulierung des 'Lustprinzips' wieder ein wichtiger Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung. Heutzutage spricht man allerdings eher von Motivation oder Intention, wenn man sich mit dem Streben des Menschen und seinem Willen im Rahmen einer Untersuchung befasst. Die steitge Suche des Menschen nach Glück verleiht der Philosophie Epikurs eine Aktualität, die bis in unsere Zeit anhält.

Wo der Mensch über sich selbst und sein Leben in der Gemeinschaft nachdenkt, da ist er bei Epikur an den richtigen Ratgeber herangetreten. Er findet Überlegungen und Ansichten vor, die ihn in seinen Bedürfnissen ernst nehmen, anstatt ihm gezwungene Enthaltsamkeit zu verordnen. Auf diese Weise nähert sich Epikur seinem Gegenüber an und lädt es ein, an seinem Nachdenken und Wissen teilzuhaben - selbst knapp zweieinhalbtausend Jahre nach seinem Tod.

geschrieben am 10.08.2007 | 452 Wörter | 2627 Zeichen

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