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Kiepenkerls unernste Sicht der Tatsachen


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Rezension von

Paul Niemeyer

Kiepenkerls unernste Sicht der Tatsachen Mit dem Titel "Kiepenkerls unernste Sicht der Tatsachen" wusste ich erst einmal wenig anzufangen. Interessant wurde Kiepenkerls Kompendium, als ich feststellte: sein Verfasser, Armin Berninghaus, kommt aus der Wirtschaft -und nimmt die Wirtschaft aufs Horn - bemerkenswert! Denn man kennt zwar die Spötteleien der tagtäglichen Feuilletons über optimalitätsorientierte Manager, Banker, die uns an den Rand des Geldsegens treiben, Nadelstreifen aufsaugende Startups und die überschwängliche Kosumgeilheit des trögen Pöbels, aber Armin Berninghaus dringt tiefer, und die Satire drängt ihn, Berninghaus, zu immer bissigeren, lebhafteren, gewaltigeren Sticheleien - es zähle "zu den herausragenden Leistungen der Volkswirte, die wirtschaftlichen Modelle durch Prämissen so zu verfremden, dass sie mit der Wirklichkeit nicht mehr übereinstimmen. Erstaunlich ist nur, dass die Makro-Ökonomen ceteris paribus (unter diesen Umständen) selbst an die luftschlossorientierten Erkenntnisse glauben. Vermutlich heiligt der Zweck die Mittel. Wie sonst könnte man ganz nach Belieben die Anbieter oder Verbraucher mit vollkommener Markttransparenz ausstatten, die Produkte ohne Transaktionskosten in Einheit von Zeit und Raum mit unendlicher Geschwindigkeit substituieren oder alle Marktteilnehmer nach dem ökonomischen Prinzip handeln lassen, gerade so, als würden Scheinleistung und Blindleistung in der betrieblichen Praxis keine Rolle spielen. In der Praxis sieht alles anders aus. Dort handeln Menschen auf der Grundlage unzureichender Informationen unter dem Druck realitätsfremder Vorgaben, sind ausgestattet mit schlechten Produktionsmitteln und werden terrorisiert von Nachfragemonopolisten oder unausstehlichen Chefs". Nicht nur in diesem Beispiel gelingt Berninghaus eine bravouröse Verknüpfung von Wirtschaftssatire und Wirtschaftswissenschaft.

Mit dem Titel "Kiepenkerls unernste Sicht der Tatsachen" wusste ich erst einmal wenig anzufangen. Interessant wurde Kiepenkerls Kompendium, als ich feststellte: sein Verfasser, Armin Berninghaus, kommt aus der Wirtschaft -und nimmt die Wirtschaft aufs Horn - bemerkenswert! Denn man kennt zwar die Spötteleien der tagtäglichen Feuilletons über optimalitätsorientierte Manager, Banker, die uns an den Rand des Geldsegens treiben, Nadelstreifen aufsaugende Startups und die überschwängliche Kosumgeilheit des trögen Pöbels, aber Armin Berninghaus dringt tiefer, und die Satire drängt ihn, Berninghaus, zu immer bissigeren, lebhafteren, gewaltigeren Sticheleien - es zähle "zu den herausragenden Leistungen der Volkswirte, die wirtschaftlichen Modelle durch Prämissen so zu verfremden, dass sie mit der Wirklichkeit nicht mehr übereinstimmen. Erstaunlich ist nur, dass die Makro-Ökonomen ceteris paribus (unter diesen Umständen) selbst an die luftschlossorientierten Erkenntnisse glauben. Vermutlich heiligt der Zweck die Mittel. Wie sonst könnte man ganz nach Belieben die Anbieter oder Verbraucher mit vollkommener Markttransparenz ausstatten, die Produkte ohne Transaktionskosten in Einheit von Zeit und Raum mit unendlicher Geschwindigkeit substituieren oder alle Marktteilnehmer nach dem ökonomischen Prinzip handeln lassen, gerade so, als würden Scheinleistung und Blindleistung in der betrieblichen Praxis keine Rolle spielen. In der Praxis sieht alles anders aus. Dort handeln Menschen auf der Grundlage unzureichender Informationen unter dem Druck realitätsfremder Vorgaben, sind ausgestattet mit schlechten Produktionsmitteln und werden terrorisiert von Nachfragemonopolisten oder unausstehlichen Chefs". Nicht nur in diesem Beispiel gelingt Berninghaus eine bravouröse Verknüpfung von Wirtschaftssatire und Wirtschaftswissenschaft.

geschrieben am 30.11.2003 | 230 Wörter | 1608 Zeichen

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