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Autor | Peter Schwindt | |
Verlag | Ravensburger Buchverlag | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 284 | |
Erscheinungsjahr | 2006 | |
Extras | - |
Eine mitreiĂende, faszinierende Geschichte erzĂ€hlt Peter Schwindt auch in seinem zweiten Gwydion-Band, der noch eine Spur exzellenter von den Abenteuern des Schweinehirten Gwyn in der Welt der Ritter und Knappen zu erzĂ€hlen weiĂ als der erste Band dieser Reihe. Dabei ist dem Autor selbst der Ăbergang von Band 1 zu Band 2 so gut gelungen, dass selbst derjenige, der den ersten Teil der Geschichte nicht gelesen hat, sofort in das Geschehen hineingezogen wird.
Nach seinen spektakulĂ€ren Abenteuern auf Camelot zieht es Gwyn in âDie Macht des Gralsâ zunĂ€chst wieder auf den Hof seiner Familie zurĂŒck. Dort erfĂ€hrt er, dass sein Vater gar nicht sein Vater, sondern nur sein Ziehvater war, der einst seiner leiblichen Mutter, einer Römerin, Unterschlupf gewĂ€hrte. Nun endlich kann sich Gwyn erklĂ€ren, warum er immer Probleme hatte, sich in seinem Elternhaus tatsĂ€chlich heimisch zu fĂŒhlen. Zudem kommt es zu einem unerbittlichen Streit zwischen ihm und seinem Ă€lteren Bruder, der Gwyn dafĂŒr verantwortlich macht, dass seine leibliche Mutter damals aus Eifersucht auf die Römerin seinen Vater und die Kinder im Stich lieĂ.
Doch Gwyns Aufenthalt in der alten Heimat wĂ€hrt nur kurz, denn eines Tages steht plötzlich Sir Lancelot auf dem Hof des Vaters und bricht dort krank und schwach zusammen. Es scheint vergiftet worden zu sein, und in diesem Fall kann nur einer helfen, nĂ€mlich Merlin selbst. So nimmt Gwyn den Schwerkranken in seine Obhut und kehrt nach Camelot zurĂŒck. Dort wird die RĂŒckkehr des ersten Ritters mit sehr gemischten GefĂŒhlen aufgenommen.
Denn wĂ€hrend sich viele Ritter sehr darĂŒber freuen, dass Lancelot nach 14 Jahren wieder in den SchoĂ der Ritterschaft zurĂŒckkehrt, ist Sir Kay, der nun fest an der Seite von König Arthur steht, von der RĂŒckkehr gar nicht begeistert und will ihn auch nicht wieder in die Tafelrunde aufnehmen, fordert ihn sogar zum Zweikampf heraus. Immerhin war es Sir Kay gewesen, der einst die GerĂŒchte streute, Lancelot und Königin Guinerva hĂ€tten Ehebruch begangen, und damit Lancelots Weggang von Camelot herbeigefĂŒhrt.
Nun aber gilt es zunĂ€chst einmal, den Vergifteten am Leben zu erhalten. Doch Merlin fehlen fĂŒr das Gegenmittel die nötigen Zutaten. Die soll Gwyn gemeinsam mit seinem Freund Rowan aus einem entlegenen Teil des Reiches von einer Hexe holen, die Merlin noch einen Gefallen schuldet. Die Suche nach der Hexe wird fĂŒr Gwyn eine Reise in seine eigene Vergangenheit. Nun erkennt er nach und nach, wessen Sohn er tatsĂ€chlich ist ...
Peter Schwindt ist ein wunderbarer ErzĂ€hler, der Figuren klar beschreibt und erzĂ€hlende Momente schafft, die dem Leser bildlich die geschilderten Situationen, GefĂŒhle, Ereignisse vors Auge fĂŒhren. Es macht SpaĂ, die Fantasie in und mit seinen BĂŒchern lebendig werden zu lassen, ihm zu folgen in spannende und teilweise recht ĂŒberraschende Abenteuer, und dabei einen âHeldenâ zu erleben, der gar nicht immer wirklich heldenhaft ist, sondern ein bisschen von dem hat, was jeden Menschen wie du und ich in sich trĂ€gt.
Und noch eines kommt bei der Gwydion-Reihe hinzu. Hier leben alte Legenden wieder auf, die vielleicht bei mancher SchullektĂŒre etwas âdrögeâ erzĂ€hlt worden sein mögen. Schwindts Roman aber macht Lust auf mehr, macht Lust darauf, mehr von den Sagen und Legenden der Ritter der Tafelrunde zu erfahren.
geschrieben am 12.02.2007 | 521 Wörter | 2844 Zeichen
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