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Schluss mit dem Eiertanz


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Rezension von

Anna Kneisel

Schluss mit dem Eiertanz Wie oft verhalten sich Menschen aus uns unerfindlichen Gründen unberechenbar, haben Stimmungsschwankungen von gut gelaunt zu völlig aggressiv oder sie äußern sich erfreut über den Verlauf einer Verhandlungssituation, um bei nächster Gelegenheit diesen positiven Ausgang vergessen zu haben und stattdessen über genau diese Situation schlecht zu reden… Borderline ist eine komplexe, psychische Erkrankung, die sich schwer eingrenzen lässt, der Leidensdruck der Erkrankten aber auch ihrer Angehörigen ist groß und es ist oft schwer, sich das Problem einzugestehen. Darum stellen die Autoren an den Beginn ihres Buches auch die Warnung, man solle als Laie nicht in Versuchung geraten, eine Diagnose zu stellen. Ihr Ziel ist dennoch die „Bewältigung von Borderline-Verhalten“, sie selbst sind als Angehörige und Psychotherapeut persönlich bzw. beruflich involviert mit Borderlinern. Aus Ermangelung von Fachliteratur, die Angehörigen hilft, das Verhalten von Borderlinern zu verstehen, beschlossen sie, selbst ein Buch zu verfassen. Hierfür wurden durch Befragungen von Experten, über Internetforen und andere Quellen Daten gesammelt. Zum Einstieg werden drei Fälle aus verschiedenen Perspektiven (Erkrankter, Eltern, Partner) erläutert und es folgen Checklisten: „Was für Verhaltensweisen und Gefühle weisen auf Borderline hin?“ Die schwierige Frage „Was tun? Sagen oder nicht?“ wird daraufhin ebenfalls thematisiert. Das Buch zerfällt im Ganzen in zwei Teile, nämlich 1. „Das Verhalten von Menschen mit Borderline verstehen lernen“ und 2. „Das Leben wieder in die eigenen Hände nehmen“, in dem die Konsequenzen gezogen werden sollen. In insgesamt zwölf Kapiteln, welche aufeinander aufbauen, versuchen die Autoren strukturiert und logisch die verschiedenen Ausprägungen dieser Erkrankung darzulegen und es Angehörigen zu ermöglichen, die Problematik aus einer gewissen Distanz zu betrachten, um mit Verständnis reagieren zu können - und sich vor allem darüber klar zu werden, dass sie nicht daran schuld sind, wie ihr Partner/Kind/Kollege o.ä. sich verhält. Wissenschaftlich untermauert werden die Ausführungen durch die DSM-IV-Kriterien für Borderline sowie statistische Werte und entsprechende Schilderungen Erkrankter, außerdem gibt es fiktive Dialoge und mögliche Reaktionsweisen der Gesprächspartner. Im Anhang findet man außerdem nicht nur eine Bibliographie, sonder auch abschließende Zusatzinformationen. Passend zu diesem Band gibt es außerdem beim gleichen Verlag ein Arbeitsbuch mit Tests und Übungen. Was ist nun zu diesem Buch zu sagen? Das Bemühen, eine Hilfestellung zu schaffen, ist wirklich zu spüren, ebenso wie eine Beleuchtung der Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Allerdings fehlt für denjenigen Leser, der noch keine Vorkenntnisse hat, eine klare Definition des Krankheitsbildes. Diese ist nur implizit enthalten, man muss sich erst durch das Buch arbeiten, um wirklich ein Bild zu erhalten. Wer sich aber zunächst einmal überblicksartig informieren möchte, bevor er sich tiefer mit der Thematik befasst, wird wohl auf einschlägigen Internetseiten schneller fündig werden. Wer allerdings schon länger Informationen zu Borderline sucht, der wird hier eine Möglichkeit bekommen, Abstand zur Problematik zu bekommen und damit umzugehen – letztlich kann vermutlich nur eine fundierte Therapie helfen, ein Anfang ist die Lektüre des Buchs auf jeden Fall.

Wie oft verhalten sich Menschen aus uns unerfindlichen Gründen unberechenbar, haben Stimmungsschwankungen von gut gelaunt zu völlig aggressiv oder sie äußern sich erfreut über den Verlauf einer Verhandlungssituation, um bei nächster Gelegenheit diesen positiven Ausgang vergessen zu haben und stattdessen über genau diese Situation schlecht zu reden…

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Borderline ist eine komplexe, psychische Erkrankung, die sich schwer eingrenzen lässt, der Leidensdruck der Erkrankten aber auch ihrer Angehörigen ist groß und es ist oft schwer, sich das Problem einzugestehen. Darum stellen die Autoren an den Beginn ihres Buches auch die Warnung, man solle als Laie nicht in Versuchung geraten, eine Diagnose zu stellen. Ihr Ziel ist dennoch die „Bewältigung von Borderline-Verhalten“, sie selbst sind als Angehörige und Psychotherapeut persönlich bzw. beruflich involviert mit Borderlinern. Aus Ermangelung von Fachliteratur, die Angehörigen hilft, das Verhalten von Borderlinern zu verstehen, beschlossen sie, selbst ein Buch zu verfassen. Hierfür wurden durch Befragungen von Experten, über Internetforen und andere Quellen Daten gesammelt.

Zum Einstieg werden drei Fälle aus verschiedenen Perspektiven (Erkrankter, Eltern, Partner) erläutert und es folgen Checklisten: „Was für Verhaltensweisen und Gefühle weisen auf Borderline hin?“ Die schwierige Frage „Was tun? Sagen oder nicht?“ wird daraufhin ebenfalls thematisiert. Das Buch zerfällt im Ganzen in zwei Teile, nämlich 1. „Das Verhalten von Menschen mit Borderline verstehen lernen“ und 2. „Das Leben wieder in die eigenen Hände nehmen“, in dem die Konsequenzen gezogen werden sollen. In insgesamt zwölf Kapiteln, welche aufeinander aufbauen, versuchen die Autoren strukturiert und logisch die verschiedenen Ausprägungen dieser Erkrankung darzulegen und es Angehörigen zu ermöglichen, die Problematik aus einer gewissen Distanz zu betrachten, um mit Verständnis reagieren zu können - und sich vor allem darüber klar zu werden, dass sie nicht daran schuld sind, wie ihr Partner/Kind/Kollege o.ä. sich verhält. Wissenschaftlich untermauert werden die Ausführungen durch die DSM-IV-Kriterien für Borderline sowie statistische Werte und entsprechende Schilderungen Erkrankter, außerdem gibt es fiktive Dialoge und mögliche Reaktionsweisen der Gesprächspartner. Im Anhang findet man außerdem nicht nur eine Bibliographie, sonder auch abschließende Zusatzinformationen. Passend zu diesem Band gibt es außerdem beim gleichen Verlag ein Arbeitsbuch mit Tests und Übungen.

Was ist nun zu diesem Buch zu sagen? Das Bemühen, eine Hilfestellung zu schaffen, ist wirklich zu spüren, ebenso wie eine Beleuchtung der Problematik aus verschiedenen Blickwinkeln. Allerdings fehlt für denjenigen Leser, der noch keine Vorkenntnisse hat, eine klare Definition des Krankheitsbildes. Diese ist nur implizit enthalten, man muss sich erst durch das Buch arbeiten, um wirklich ein Bild zu erhalten. Wer sich aber zunächst einmal überblicksartig informieren möchte, bevor er sich tiefer mit der Thematik befasst, wird wohl auf einschlägigen Internetseiten schneller fündig werden. Wer allerdings schon länger Informationen zu Borderline sucht, der wird hier eine Möglichkeit bekommen, Abstand zur Problematik zu bekommen und damit umzugehen – letztlich kann vermutlich nur eine fundierte Therapie helfen, ein Anfang ist die Lektüre des Buchs auf jeden Fall.

geschrieben am 14.11.2010 | 467 Wörter | 2911 Zeichen

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