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Ghost Rider Megaband: Rache auf Rädern


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Rezension von

Frank Drehmel

Ghost Rider Megaband: Rache auf Rädern Traumatisiert durch zwei unglaublich schlechte Kino-Filme, in denen der „Schauspieler“ Nicolas „Mimimi“ Cage „Johnny Blaze“ – eine des Riders Inkarnationen – verkörperte, und geprägt durch Javier Saltares and Mark Texeiras zumindest anfangs kraftvolle Comic-Serie der 1990'er kostet es mich angesichts der fragwürdigen Cover-Art des fetten Sammelbandes und der dadurch erwarteten Enttäuschung einige Überwindung, das vorliegende Comic in die Hand zu nehmen. Und in der Tat: beim ersten Durchblättern ließ mich ein Gedanke nicht los: welch grottiges Artwork. Da aber für das Ghost Rider-Mimimi oben genannter Cage zuständig bleiben sollte und ein Cuba Libre den Schmerz zu mildern versprach, stürzte ich mich in das Abenteuer; und von Seite zu Seite wurde meine Augen größer und die Stimmung heller. Noch nicht einmal dem Teenager-Alter entwachsen muss Robbie Reyes einen alltäglichen Kampf führen, einen, in dem es nicht nur um das nackte Überleben geht, sondern um Glück, Sicherheit und eine Zukunft für seinen kleinen behinderten Bruder, Gabe, und sich selbst. Der Alltag in East L. A. ist geprägt von Gewalt; Drogendealer und Gangs sind die Herren der Straße, im Hintergrund zieht der wahnsinnige Dr. Zabo, dessen monströses Alter Ego Mr.Hyde Menschen buchstäblich in der Luft zerreißen kann, die Fäden, schickt seine hochgerüsteten Söldner aus, die verbrecherische Konkurrenz zu eliminieren. In dieser Gemengelage versucht Robbie, der begnadete Schrauber und Automechaniker, sein Einkommen durch illegale Autorennen zu verbessern. Stattdessen findet er einen gewaltsamen Tod im Kugelhagel von Zabos Handlangern … und kehrt zurück, beseelt von einem Geist namens Eli Morrow, ausgestattet mit unmenschlichen Fähigkeiten und einem Auto, das sich in ein feuriges Vehikel transformieren kann, getrieben vom Verlangen nach Vergeltung. Doch was zunächst Erlösung und Sicherheit verheißt, entpuppt sich schnell als Danaergeschenk, denn während Reyes den Kampf gegen Zabo und dessen Schergen aufnimmt, verliert er zunehmen die Kontrolle und ein immer mörderischerer Eli zieht eine blutige Spur durch die Nachbarschaft. Zeit, dass Johnny Blaze, der Motorrad fahrende erste echte Ghost Rider Robbies/Elis grausamen Treiben Einhalt gebietet. Kommen wir zurück zu den großen Augen: das Artwork lebt von großen Augen, von vollkommen überzeichneten Posen, deformierten, oft überschlanken Körpern auf der einen und gedrungen monolithischen Klötzen auf der anderen Seite, von Speedlines, sich windenden, zuckenden Linien, von expressiven Mimiken, kippenden Perspektiven, einer geradezu tänzerischen Choreographie. Kurz und gut: das mangahafte Artwork ist – auch farblich - Dynamik pur; stylish, cool, voller „Sense of Wonder“. So dynamisch die Zeichnungen, so lebendig die Charaktere, und hier an erster Stelle Roberto „Robbie“ Reyes: Superhelden-Action und „Coming of Age“-Story, ein Hauch von Splatter und Jugendkultur, eine natürlich wirkende Rotzigkeit der adoleszenten Protagonisten in Sprache und Habitus sowie die übersichtliche Dramaturgie nehmen nicht nur jugendliche Leser für sich ein. Reyes ist eine so starke,markante Persönlichkeit, dass der alte Rider Johnny Blaze dagegen wie ein Teelichtlein in Zugluft wirkt. Fazit: Ein durch und durch gelungener Generationswechsel. Der Ghost Rider ist tot, es lebe der Ghost Rider. Modern, hochdynamisch, kein bisschen manieriert: ein echtes Comic-Highlight!

Traumatisiert durch zwei unglaublich schlechte Kino-Filme, in denen der „Schauspieler“ Nicolas „Mimimi“ Cage „Johnny Blaze“ – eine des Riders Inkarnationen – verkörperte, und geprägt durch Javier Saltares and Mark Texeiras zumindest anfangs kraftvolle Comic-Serie der 1990'er kostet es mich angesichts der fragwürdigen Cover-Art des fetten Sammelbandes und der dadurch erwarteten Enttäuschung einige Überwindung, das vorliegende Comic in die Hand zu nehmen.

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Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Und in der Tat: beim ersten Durchblättern ließ mich ein Gedanke nicht los: welch grottiges Artwork. Da aber für das Ghost Rider-Mimimi oben genannter Cage zuständig bleiben sollte und ein Cuba Libre den Schmerz zu mildern versprach, stürzte ich mich in das Abenteuer; und von Seite zu Seite wurde meine Augen größer und die Stimmung heller.

Noch nicht einmal dem Teenager-Alter entwachsen muss Robbie Reyes einen alltäglichen Kampf führen, einen, in dem es nicht nur um das nackte Überleben geht, sondern um Glück, Sicherheit und eine Zukunft für seinen kleinen behinderten Bruder, Gabe, und sich selbst. Der Alltag in East L. A. ist geprägt von Gewalt; Drogendealer und Gangs sind die Herren der Straße, im Hintergrund zieht der wahnsinnige Dr. Zabo, dessen monströses Alter Ego Mr.Hyde Menschen buchstäblich in der Luft zerreißen kann, die Fäden, schickt seine hochgerüsteten Söldner aus, die verbrecherische Konkurrenz zu eliminieren. In dieser Gemengelage versucht Robbie, der begnadete Schrauber und Automechaniker, sein Einkommen durch illegale Autorennen zu verbessern. Stattdessen findet er einen gewaltsamen Tod im Kugelhagel von Zabos Handlangern … und kehrt zurück, beseelt von einem Geist namens Eli Morrow, ausgestattet mit unmenschlichen Fähigkeiten und einem Auto, das sich in ein feuriges Vehikel transformieren kann, getrieben vom Verlangen nach Vergeltung.

Doch was zunächst Erlösung und Sicherheit verheißt, entpuppt sich schnell als Danaergeschenk, denn während Reyes den Kampf gegen Zabo und dessen Schergen aufnimmt, verliert er zunehmen die Kontrolle und ein immer mörderischerer Eli zieht eine blutige Spur durch die Nachbarschaft. Zeit, dass Johnny Blaze, der Motorrad fahrende erste echte Ghost Rider Robbies/Elis grausamen Treiben Einhalt gebietet.

Kommen wir zurück zu den großen Augen: das Artwork lebt von großen Augen, von vollkommen überzeichneten Posen, deformierten, oft überschlanken Körpern auf der einen und gedrungen monolithischen Klötzen auf der anderen Seite, von Speedlines, sich windenden, zuckenden Linien, von expressiven Mimiken, kippenden Perspektiven, einer geradezu tänzerischen Choreographie. Kurz und gut: das mangahafte Artwork ist – auch farblich - Dynamik pur; stylish, cool, voller „Sense of Wonder“.

So dynamisch die Zeichnungen, so lebendig die Charaktere, und hier an erster Stelle Roberto „Robbie“ Reyes: Superhelden-Action und „Coming of Age“-Story, ein Hauch von Splatter und Jugendkultur, eine natürlich wirkende Rotzigkeit der adoleszenten Protagonisten in Sprache und Habitus sowie die übersichtliche Dramaturgie nehmen nicht nur jugendliche Leser für sich ein. Reyes ist eine so starke,markante Persönlichkeit, dass der alte Rider Johnny Blaze dagegen wie ein Teelichtlein in Zugluft wirkt.

Fazit: Ein durch und durch gelungener Generationswechsel. Der Ghost Rider ist tot, es lebe der Ghost Rider. Modern, hochdynamisch, kein bisschen manieriert: ein echtes Comic-Highlight!

geschrieben am 18.02.2018 | 480 Wörter | 2918 Zeichen

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