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Conan 1 - Die Tochter des Frostriesen


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Rezension von

Christopher Bünte

Conan 1 - Die Tochter des Frostriesen Man durfte beim Anblick des neuen Conan-Comics durchaus skeptisch sein. In den Dreißiger Jahren verstrickte Robert E. Howard seinen barbarischen Archetypus erstmals in Abenteuer und hauchte ihm Leben ein. Seitdem haben sich zahllose Fantasy-Autoren bemĂŒht, Conan gerecht zu werden und Howards Grundton zu treffen. Inzwischen wird der Barbar aus Cimmeria als klassischer Vertreter des Genres gehandelt, der nicht hinter Gandalf und Konsorten zurĂŒcktreten muss. Ein gewisse Meisterschaft im ErzĂ€hlen darf also erwartet werden, wenn sich ein neuer Autor mit Conan dem Barbaren auseinandersetzt. Erinnerungen an die guten, alten Conan-Comics aus den Siebziger Jahren kehren zurĂŒck (»Savage Sword Of Conan«). Rauhe Panels in Schwarzweiß, teilweise so konventionell, dass man meinen konnte, die Zeichner der »Illustrierten Klassiker« hĂ€tten ihre Finger im Spiel gehabt. Die Mischung aus klassischem Stil und rauer OberflĂ€che passten gut zu Conan und gaben den Klang der Geschichten optisch treffend wieder. Noch heute macht es Spaß, die alten Sachen zu lesen. Die Bildwelten des neuen Zeichners Cary Nord sprechen da eine ganz andere Sprache. Sehr farbenfroh und glatt lassen sie Gedanken an Spider-Man und andere StrumpfhosentrĂ€ger erwachen. Das gibt der anfĂ€nglichen Skepsis weiteren NĂ€hrboden. Hinzu kommt der neue Conan-Autor Kurt Busiek, der sich bisher vornehmlich im Superhelden-Universum herumgetrieben hat. »X-Men«, »Daredevil«, »Marvels« - und jetzt Conan? Kann das gut gehen? Ausgerechnet Busiek und Nord sollen dem wilden Cimmerier neues Leben einhauchen? Zugegeben: Mit der Gestaltung der HintergrĂŒnde hat Cary Nord es nicht so. Aber irgendetwas trĂŒbt das anfĂ€ngliche Urteil. Beim genauen Hinsehen sind seine Zeichnungen nicht so glatt, wie sie zunĂ€chst erscheinen. An den RĂ€ndern schleicht sich eine gewisse UnschĂ€rfe ein. Der Strich wird unruhig und nervös, ungeduldig und wild. Als wolle er aus den Bahnen ausbrechen. Ebenso Busieks Geschichte. AnfĂ€nglich plĂ€tschert eine ruhige, kleine Fantasy-ErzĂ€hlung so dahin. Der Leser ist dabei, als Conan die Aesir kennen lernt und hilft, ihr Dorf gegen die feindlichen Vanir zu verteidigen. Eine kleine Intrige, eine kleine Liebelei, eine blutige PrĂŒgelei mit einem Eisriesen - bis dahin eine durchaus unterhaltsame Comic-LektĂŒre, aber nicht mehr. Doch spĂ€testens als die lĂ€ngere Episode in Hyperborea beginnt, ahnt der Leser, dass Busiek nicht unter der Last des Conan-Universums stöhnt und Ă€chzt, sondern dass er die notwendige Ruhe aufbringt, um die phantastische Welt auszubreiten, die einst von Robert E. Howard erdacht wurde. Direkt vor den Augen des Lesers, ganz locker, so dass es fast unbemerkt bleibt, definiert Busiek Conan neu, gibt seinem Charakter Gestalt, wie es fĂŒr den ersten Band einer Reihe angemessen ist. Conan als RĂ€cher, Conan als KĂ€mpfer, Conan als Liebender und treuer Freund - alle wichtigen Facetten das Fantasy-Barbaren kommen vor, frisch und lebendig inszeniert. Die anfĂ€ngliche Skepsis ist verflogen. Nachdem Conan mit seinen VerrĂ€tern kurzen Prozess gemacht hat, ist die Geschichte bald vorbei. Man schlĂ€gt den Comic zu und bleibt noch einen Augenblick gebannt sitzen. Wild und phantastisch war der Strudel, der einen auf Conans Schulter durch Hyperborea gespĂŒlt hat. Und man fletscht mit den ZĂ€hnen: Der nĂ€chste Band kommt erst im November!

Man durfte beim Anblick des neuen Conan-Comics durchaus skeptisch sein. In den Dreißiger Jahren verstrickte Robert E. Howard seinen barbarischen Archetypus erstmals in Abenteuer und hauchte ihm Leben ein. Seitdem haben sich zahllose Fantasy-Autoren bemĂŒht, Conan gerecht zu werden und Howards Grundton zu treffen. Inzwischen wird der Barbar aus Cimmeria als klassischer Vertreter des Genres gehandelt, der nicht hinter Gandalf und Konsorten zurĂŒcktreten muss. Ein gewisse Meisterschaft im ErzĂ€hlen darf also erwartet werden, wenn sich ein neuer Autor mit Conan dem Barbaren auseinandersetzt.

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02.07.2006

Erinnerungen an die guten, alten Conan-Comics aus den Siebziger Jahren kehren zurĂŒck (»Savage Sword Of Conan«). Rauhe Panels in Schwarzweiß, teilweise so konventionell, dass man meinen konnte, die Zeichner der »Illustrierten Klassiker« hĂ€tten ihre Finger im Spiel gehabt. Die Mischung aus klassischem Stil und rauer OberflĂ€che passten gut zu Conan und gaben den Klang der Geschichten optisch treffend wieder. Noch heute macht es Spaß, die alten Sachen zu lesen.

Die Bildwelten des neuen Zeichners Cary Nord sprechen da eine ganz andere Sprache. Sehr farbenfroh und glatt lassen sie Gedanken an Spider-Man und andere StrumpfhosentrÀger erwachen. Das gibt der anfÀnglichen Skepsis weiteren NÀhrboden. Hinzu kommt der neue Conan-Autor Kurt Busiek, der sich bisher vornehmlich im Superhelden-Universum herumgetrieben hat. »X-Men«, »Daredevil«, »Marvels« - und jetzt Conan? Kann das gut gehen? Ausgerechnet Busiek und Nord sollen dem wilden Cimmerier neues Leben einhauchen?

Zugegeben: Mit der Gestaltung der HintergrĂŒnde hat Cary Nord es nicht so. Aber irgendetwas trĂŒbt das anfĂ€ngliche Urteil. Beim genauen Hinsehen sind seine Zeichnungen nicht so glatt, wie sie zunĂ€chst erscheinen. An den RĂ€ndern schleicht sich eine gewisse UnschĂ€rfe ein. Der Strich wird unruhig und nervös, ungeduldig und wild. Als wolle er aus den Bahnen ausbrechen. Ebenso Busieks Geschichte. AnfĂ€nglich plĂ€tschert eine ruhige, kleine Fantasy-ErzĂ€hlung so dahin. Der Leser ist dabei, als Conan die Aesir kennen lernt und hilft, ihr Dorf gegen die feindlichen Vanir zu verteidigen. Eine kleine Intrige, eine kleine Liebelei, eine blutige PrĂŒgelei mit einem Eisriesen - bis dahin eine durchaus unterhaltsame Comic-LektĂŒre, aber nicht mehr.

Doch spĂ€testens als die lĂ€ngere Episode in Hyperborea beginnt, ahnt der Leser, dass Busiek nicht unter der Last des Conan-Universums stöhnt und Ă€chzt, sondern dass er die notwendige Ruhe aufbringt, um die phantastische Welt auszubreiten, die einst von Robert E. Howard erdacht wurde. Direkt vor den Augen des Lesers, ganz locker, so dass es fast unbemerkt bleibt, definiert Busiek Conan neu, gibt seinem Charakter Gestalt, wie es fĂŒr den ersten Band einer Reihe angemessen ist. Conan als RĂ€cher, Conan als KĂ€mpfer, Conan als Liebender und treuer Freund - alle wichtigen Facetten das Fantasy-Barbaren kommen vor, frisch und lebendig inszeniert.

Die anfĂ€ngliche Skepsis ist verflogen. Nachdem Conan mit seinen VerrĂ€tern kurzen Prozess gemacht hat, ist die Geschichte bald vorbei. Man schlĂ€gt den Comic zu und bleibt noch einen Augenblick gebannt sitzen. Wild und phantastisch war der Strudel, der einen auf Conans Schulter durch Hyperborea gespĂŒlt hat. Und man fletscht mit den ZĂ€hnen: Der nĂ€chste Band kommt erst im November!

geschrieben am 26.12.2006 | 486 Wörter | 2883 Zeichen

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