Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Handbuch Arbeitszeit


Statistiken
  • 5886 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Sebastian Felz

Handbuch Arbeitszeit Mit dem Grünbuch „Arbeiten 4.0“ hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles neben die Debatte um die zukünftigen Produktionswelten der „Industrie 4.0“ auch die Fragen nach der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts in den Fokus gerückt. Schlagworte wie „Arbeitszeitsouveränität“, „Lebensarbeitszeiten“ oder „lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle“ verdeutlichen die momentanen Debatten um „entgrenztes Arbeiten“ und neue Flexibilität der Arbeit in der digitalisierten und globalisierten Welt der Gegenwart. Als Kompass in diesen Zeiten des Umbruchs bietet das „Handbuch Arbeitszeit“ mustergültig in 14 Kapiteln vertiefende Darstellungen aktueller Problemfelder der Arbeitszeitgestaltung für Betriebsratsmitglieder, Gewerkschafter und andere Interessenvertreter. Die Autorinnen und Autoren sind zuständig für die Tarifpolitik bei der IG Metall und konzentrieren sich bei der Erläuterung von tarifvertraglichen Regelungen auf den Bereich der IG Metall. Aufgrund der umfassenden Darstellung der Möglichkeiten, Arbeitszeit (mit-) zu bestimmen, kann es aber auch von betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretern aus anderen Branchen mit Gewinn gelesen werden. Es handelt sich bei diesem Kompendium um kein theorielastiges Werk, sondern um eine praktische Handreichung für die alltägliche Arbeit der Arbeitnehmerinteressenvertretung im Betrieb. Definitionen, Auszüge aus Tarifverträgen und Rechtsvorschriften oder Rechenbeispiele beweisen die Praxistauglichkeit dieses Werkes. Checklisten ermöglichen einen schnellen Abgleich der betrieblichen Realität mit dem normativen Ideal. Tabellen zur Berechnung des Bruttoaufstockungsprozentsatzes für Beschäftigte in Altersteilzeit oder Abbildungen von Programmoberflächen einer computergeschützten Schichtplangestaltung machen die Darstellung anschaulich. Die Kapitel werden mit „Fragen aus der Praxis“ abgeschlossen, die mit dem Frage-Antwort-Schema eine schnelle Orientierung und Informationsgewinnung zu allen Themen ermöglichen. Jegliche Dimensionen des Verhältnisses von Arbeit und Zeit werden in diesem Band erörtert: Arbeitszeitkonten, Schichtarbeit, Arbeits- und Rufbereitschaft, Reisezeit als Arbeitszeit, Qualifizierung und Fortbildung, Pflege und Kinderziehung, Urlaub, Altersteilzeit oder Streik. Das Literaturverzeichnis bietet einen Wegweiser für weiterführende Literatur; das Stichwortverzeichnis sorgt für Orientierung innerhalb des Handbuchs. In den Kapiteln „Wem gehört die Zeit? Arbeitszeit und Lebenszeit“ (Kay Ohl und Hilde Wagner) und „Perspektiven der Arbeitszeitgestaltung“ (Hilde Wagner) werden rechts- und gesellschaftspolitische Akzent gesetzt. Hier beschreiben die Autoren die grundliegenden Konfliktlinien der „Zeitpolitik“. Die „extensive“ Dimension von Arbeitszeitpolitik“ bezeichnet die Auseinandersetzungen um die Begrenzung von Arbeitszeit. Sie hat eine lange Konfliktgeschichte. Die Reduzierung der Arbeitszeit auf die 35- bzw. 38-Stunden-Woche ist auf der betrieblichen Ebene ein ständiger Konfliktherd geblieben. Gleichzeitig sind Anfang und Ende der Arbeitszeit flexibel geworden. Diese Beweglichkeit wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwar begrüßt, aber Stress und Arbeitsdruck können – auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben – dadurch zunehmen. Dazu kommen die Fragen der Schicht- und Wochenendarbeit. Hier soll der Betriebsrat seine Mitbestimmungsrechte aus § 87 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BetrVG wahrnehmen. Die „intensive Dimension“ der Arbeitszeitgestaltung bezeichnet „das Leben in der Arbeit, […] die Leistungsintensität und die interne Arbeitszeitgestaltung durch z. B. Pausenregelungen, Erholungs- und Qualifizierungszeiten“. Technischer Fortschritt und Informationstechnologie lassen eine immer weitergehende Verdichtung der Arbeit zu. Digitalisierung, Globalisierung und neue Formen der Führung lassen diese beiden Dimensionen teilweise ineinander übergehen, so dass die Beantwortung der Frage „Wem gehört die Zeit?“ immer wichtiger wird. Dieses Buch gibt aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie deren Interessenvertreter wichtige Antworten auf diese Frage.

Mit dem Grünbuch „Arbeiten 4.0“ hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles neben die Debatte um die zukünftigen Produktionswelten der „Industrie 4.0“ auch die Fragen nach der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts in den Fokus gerückt. Schlagworte wie „Arbeitszeitsouveränität“, „Lebensarbeitszeiten“ oder „lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle“ verdeutlichen die momentanen Debatten um „entgrenztes Arbeiten“ und neue Flexibilität der Arbeit in der digitalisierten und globalisierten Welt der Gegenwart.

Als Kompass in diesen Zeiten des Umbruchs bietet das „Handbuch Arbeitszeit“ mustergültig in 14 Kapiteln vertiefende Darstellungen aktueller Problemfelder der Arbeitszeitgestaltung für Betriebsratsmitglieder, Gewerkschafter und andere Interessenvertreter. Die Autorinnen und Autoren sind zuständig für die Tarifpolitik bei der IG Metall und konzentrieren sich bei der Erläuterung von tarifvertraglichen Regelungen auf den Bereich der IG Metall. Aufgrund der umfassenden Darstellung der Möglichkeiten, Arbeitszeit (mit-) zu bestimmen, kann es aber auch von betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessenvertretern aus anderen Branchen mit Gewinn gelesen werden.

Es handelt sich bei diesem Kompendium um kein theorielastiges Werk, sondern um eine praktische Handreichung für die alltägliche Arbeit der Arbeitnehmerinteressenvertretung im Betrieb. Definitionen, Auszüge aus Tarifverträgen und Rechtsvorschriften oder Rechenbeispiele beweisen die Praxistauglichkeit dieses Werkes. Checklisten ermöglichen einen schnellen Abgleich der betrieblichen Realität mit dem normativen Ideal. Tabellen zur Berechnung des Bruttoaufstockungsprozentsatzes für Beschäftigte in Altersteilzeit oder Abbildungen von Programmoberflächen einer computergeschützten Schichtplangestaltung machen die Darstellung anschaulich. Die Kapitel werden mit „Fragen aus der Praxis“ abgeschlossen, die mit dem Frage-Antwort-Schema eine schnelle Orientierung und Informationsgewinnung zu allen Themen ermöglichen.

Jegliche Dimensionen des Verhältnisses von Arbeit und Zeit werden in diesem Band erörtert: Arbeitszeitkonten, Schichtarbeit, Arbeits- und Rufbereitschaft, Reisezeit als Arbeitszeit, Qualifizierung und Fortbildung, Pflege und Kinderziehung, Urlaub, Altersteilzeit oder Streik. Das Literaturverzeichnis bietet einen Wegweiser für weiterführende Literatur; das Stichwortverzeichnis sorgt für Orientierung innerhalb des Handbuchs.

In den Kapiteln „Wem gehört die Zeit? Arbeitszeit und Lebenszeit“ (Kay Ohl und Hilde Wagner) und „Perspektiven der Arbeitszeitgestaltung“ (Hilde Wagner) werden rechts- und gesellschaftspolitische Akzent gesetzt. Hier beschreiben die Autoren die grundliegenden Konfliktlinien der „Zeitpolitik“. Die „extensive“ Dimension von Arbeitszeitpolitik“ bezeichnet die Auseinandersetzungen um die Begrenzung von Arbeitszeit. Sie hat eine lange Konfliktgeschichte. Die Reduzierung der Arbeitszeit auf die 35- bzw. 38-Stunden-Woche ist auf der betrieblichen Ebene ein ständiger Konfliktherd geblieben. Gleichzeitig sind Anfang und Ende der Arbeitszeit flexibel geworden. Diese Beweglichkeit wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwar begrüßt, aber Stress und Arbeitsdruck können – auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben – dadurch zunehmen. Dazu kommen die Fragen der Schicht- und Wochenendarbeit. Hier soll der Betriebsrat seine Mitbestimmungsrechte aus § 87 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BetrVG wahrnehmen. Die „intensive Dimension“ der Arbeitszeitgestaltung bezeichnet „das Leben in der Arbeit, […] die Leistungsintensität und die interne Arbeitszeitgestaltung durch z. B. Pausenregelungen, Erholungs- und Qualifizierungszeiten“. Technischer Fortschritt und Informationstechnologie lassen eine immer weitergehende Verdichtung der Arbeit zu.

Digitalisierung, Globalisierung und neue Formen der Führung lassen diese beiden Dimensionen teilweise ineinander übergehen, so dass die Beantwortung der Frage „Wem gehört die Zeit?“ immer wichtiger wird. Dieses Buch gibt aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie deren Interessenvertreter wichtige Antworten auf diese Frage.

geschrieben am 28.09.2016 | 491 Wörter | 3608 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen