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Methoden der Latinistik: Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht


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  • 8060 Aufrufe

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Rezension von

Matthias Göpfert

Methoden der Latinistik: Ein Lehrbuch zum Selbstunterricht Nach dem Inhaltsverzeichnis und einer kurzen Vorbemerkung werden mittels Literaturverzeichnis erst einmal die Abkürzungen der verwendeten Standardwerke aufgelöst. Schon in der knappen nachfolgenden Einleitung macht Maurach deutlich, was man an einem Text – in diesem Fall an einer römischen Inschrift – so alles leisten kann, wenn man nur weiß, wie man am besten vorgeht bzw. welche Fragen man stellen muss. Der Leser wird an die Hand genommen und dezent auf Besonderheiten und Merkwürdigkeiten der Inschrift hingewiesen. Mit einem ersten Fazit, dass man sich einem Text frei von modernen Assoziationen und unbeeinflusst von der eigenen Denkweise nähern soll, wird man in das erste große Kapitel entlassen. Hier geht es nun hauptsächlich darum, nachvollziehen zu können (und dadurch auch selbst zu lernen), wie und wo man Informationen zu einer bestimmten Textstelle, dem übergeordneten Gesamtwerk, dem Autor etc. erhält – seien es textkritische Aussagen, zeitliche bzw. örtliche Angaben oder auch politische Hintergrundinformationen –, und wie man bei einem Text von der Inhaltsübersicht über die Textsicherung zur Textbedeutung gelangt. Nach der Betrachtung einzelner Aspekte wie beispielsweise „sinnstützende Metrik“ oder „Struktur und Bewegung“ im zweiten Kapitel wird der Blick im dritten Kapitel nun darauf gerichtet, wie Interpretation ge- oder misslingen kann. Zuerst stellt Maurach vor, welche Regeln ein guter Interpret stets beachten sollte. Im Anschluss daran zeigt er an Hand von Negativbeispielen auf, wie die einzelnen Fehlerquellen aussehen können. Das vierte Kapitel, das dem Interpretieren und dem Kommentieren selbst gewidmet ist, gibt dem Leser nun die Möglichkeit, das zuvor umfassend Erklärte und ausführlich Veranschaulichte nach Herzenslust selbst auszuprobieren. Zu acht Textstellen – aus Prosa und Dichtung – werden gezielt Fragen gestellt, die man mit dem bisher Gelernten und einigen Hilfestellungen auch lösen kann. Abschließend greift das Buch auf die am Anfang getroffene Forderung, Fragen an den Text zu stellen, zurück und zeigt dies noch einmal recht schön exemplarisch an einem Catull-Gedicht. Am Ende des Buches stehen ein Antwortteil, der die insgesamt 91 Übungsfragen, die zur Überprüfung des Verständnisses zwischen den Erklärungen und erläuterten Beispielen zwischengeschoben sind, beantwortet, und ein Index wichtiger Begriffe, der z.B. knapp erklärt, was man unter „Athetese“ oder „Synaloephe“ versteht. Der sehr auf den Leser eingehende Stil dieses Buches – die Erklärungen, Veranschaulichungen und Übungsaufgaben versuchen, den Leser stets sicher zu führen und ihn nicht irgendwo hängen zu lassen – trägt dazu bei, die doch recht wissenschaftlichen Methoden und Inhalte besser zu verstehen. Durch das große Spektrum an wissenschaftlichen Verfahrensweisen einerseits und an hinsichtlich Gattung ziemlich unterschiedlichen Textstücken verschiedener lateinischer Autoren (neben Cicero und Cäsar so z.B. auch Horaz, Vergil und Seneca) andererseits, wird ein breiter – bisweilen auch tiefer gehender – Überblick darüber gegeben, womit sich die Latinistik beschäftigt. Trotz der hohen Übersichtlichkeit und dem Bemühen um den Leser erfordert das Verständnis des Inhalts jedoch gute Kenntnisse des Lateinischen, weswegen sich das Buch wohl hauptsächlich an Latein-Studierende richtet.

Nach dem Inhaltsverzeichnis und einer kurzen Vorbemerkung werden mittels Literaturverzeichnis erst einmal die Abkürzungen der verwendeten Standardwerke aufgelöst. Schon in der knappen nachfolgenden Einleitung macht Maurach deutlich, was man an einem Text – in diesem Fall an einer römischen Inschrift – so alles leisten kann, wenn man nur weiß, wie man am besten vorgeht bzw. welche Fragen man stellen muss. Der Leser wird an die Hand genommen und dezent auf Besonderheiten und Merkwürdigkeiten der Inschrift hingewiesen. Mit einem ersten Fazit, dass man sich einem Text frei von modernen Assoziationen und unbeeinflusst von der eigenen Denkweise nähern soll, wird man in das erste große Kapitel entlassen. Hier geht es nun hauptsächlich darum, nachvollziehen zu können (und dadurch auch selbst zu lernen), wie und wo man Informationen zu einer bestimmten Textstelle, dem übergeordneten Gesamtwerk, dem Autor etc. erhält – seien es textkritische Aussagen, zeitliche bzw. örtliche Angaben oder auch politische Hintergrundinformationen –, und wie man bei einem Text von der Inhaltsübersicht über die Textsicherung zur Textbedeutung gelangt. Nach der Betrachtung einzelner Aspekte wie beispielsweise „sinnstützende Metrik“ oder „Struktur und Bewegung“ im zweiten Kapitel wird der Blick im dritten Kapitel nun darauf gerichtet, wie Interpretation ge- oder misslingen kann. Zuerst stellt Maurach vor, welche Regeln ein guter Interpret stets beachten sollte. Im Anschluss daran zeigt er an Hand von Negativbeispielen auf, wie die einzelnen Fehlerquellen aussehen können.

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1
11.10.2009
4
05.03.2009

Das vierte Kapitel, das dem Interpretieren und dem Kommentieren selbst gewidmet ist, gibt dem Leser nun die Möglichkeit, das zuvor umfassend Erklärte und ausführlich Veranschaulichte nach Herzenslust selbst auszuprobieren. Zu acht Textstellen – aus Prosa und Dichtung – werden gezielt Fragen gestellt, die man mit dem bisher Gelernten und einigen Hilfestellungen auch lösen kann. Abschließend greift das Buch auf die am Anfang getroffene Forderung, Fragen an den Text zu stellen, zurück und zeigt dies noch einmal recht schön exemplarisch an einem Catull-Gedicht.

Am Ende des Buches stehen ein Antwortteil, der die insgesamt 91 Übungsfragen, die zur Überprüfung des Verständnisses zwischen den Erklärungen und erläuterten Beispielen zwischengeschoben sind, beantwortet, und ein Index wichtiger Begriffe, der z.B. knapp erklärt, was man unter „Athetese“ oder „Synaloephe“ versteht.

Der sehr auf den Leser eingehende Stil dieses Buches – die Erklärungen, Veranschaulichungen und Übungsaufgaben versuchen, den Leser stets sicher zu führen und ihn nicht irgendwo hängen zu lassen – trägt dazu bei, die doch recht wissenschaftlichen Methoden und Inhalte besser zu verstehen. Durch das große Spektrum an wissenschaftlichen Verfahrensweisen einerseits und an hinsichtlich Gattung ziemlich unterschiedlichen Textstücken verschiedener lateinischer Autoren (neben Cicero und Cäsar so z.B. auch Horaz, Vergil und Seneca) andererseits, wird ein breiter – bisweilen auch tiefer gehender – Überblick darüber gegeben, womit sich die Latinistik beschäftigt. Trotz der hohen Übersichtlichkeit und dem Bemühen um den Leser erfordert das Verständnis des Inhalts jedoch gute Kenntnisse des Lateinischen, weswegen sich das Buch wohl hauptsächlich an Latein-Studierende richtet.

geschrieben am 02.12.2008 | 467 Wörter | 2855 Zeichen

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