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Depressionen und bipolare Erkrankungen


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Rezension von

Dr. Hermann Joosten

Depressionen und bipolare Erkrankungen Bei diesem Buch handelt es sich um eine Übersetzung eines US-amerikanischen Werkes mit dem Titel „The Physican’s Guide to Depression & Bipolar Disorders“. Die deutsche Ausgabe wurde bearbeitet von Andreas Marneros, Michael Bauer und Anke Rohde, welche als Heraus-geber der deutschen Ausgabe benannt werden. Gleich im ersten Unterkapitel wird die Diagnose und Therapie dieser Erkrankungen für den Allgemeinmediziner beschrieben. Es gibt weiter ausführliche Artikel über die grundsätzlichen Behandlungsstrategien, die Psychotherapie und ein Unterkapitel über diese Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Es folgen Kapitel, welche den Zusammenhang und die Auswirkungen von anderen Erkrankungen und affektiven Störungen darlegen wie z. B. zwischen Depression und Diabetes, Adipositas, gynäkologischen und kardiovaskulären Erkrankungen, Schlaganfall, HIV. Insbesondere diese Kapitel sind für die diagnostische und therapeutische Praxis von großem Wert. Insgesamt hinterlässt das Buch einen sehr gemischten Eindruck. Zunächst einmal zum Titel: Als Zielgruppe benennt der Verlag Psychiater und Allgemeinärzte. Allerdings werden in den Kapiteln ausführlich Studienergebnisse en détail mit statistischen Befunden vorgestellt und diskutiert. Dies macht das Buch für Allgemeinärzte nicht gut lesbar, denn aus zeitlichen Gründen muss der Allgemeinmediziner von einer Vertiefung in Spezialistendiskussionen hinein absehen. Der Untertitel „Ein Leitfaden“ ist angesichts der Fülle der mitgeteilten Daten und der umfangreichen Literaturnachweise unpassend. Hilfreich für die Praxis ist der Artikel über das „Empowerment“ von Patienten. Allerdings muss man sagen, dass in Deutschland mit der Sozialpsychiatrie differenziertere und weiter reichendere Konzepte des Einbezugs und Mitwirkens der Patienten vorliegen, welche auch zum Teil ihren Ausdruck finden in den Abrechnungsmöglichkeiten. Von Nachteil erweist sich, trotz der Bearbeitung zur Anpassung an die Verhältnisse des deutschen Gesundheitssystems, die amerikanische Provenienz des Werkes. Auch die Daten zur Prävalenz und Inzidenz usw. stammen aus den USA und sind nur bedingt auf deutsche Verhältnisse, auch wegen der differenten Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems, zu überragen. Die psychotherapeutische Behandlung ist sehr einseitig dargestellt. Psychodynamische Verfahren, Systemische Therapie und andere Formen der Psychotherapie werden nicht er-wähnt. Auch fehlt ein eigenes Kapitel über Depression im Alter. Gerade für einen Allge-meinmediziner ist dies von erheblicher Wichtigkeit im Praxisalltag. Für den Psychiater ist das Werk allein eine sinnvolle Ergänzung zu originär deutschen Werken. Für den Allgemeinmediziner erscheint das Werk für die Behandlungspraxis nur sinnvoll, wenn er sich vertieft und ausführlich über den Zusammenhang zwischen Depression und anderen Erkrankungen informieren will.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Übersetzung eines US-amerikanischen Werkes mit dem Titel „The Physican’s Guide to Depression & Bipolar Disorders“. Die deutsche Ausgabe wurde bearbeitet von Andreas Marneros, Michael Bauer und Anke Rohde, welche als Heraus-geber der deutschen Ausgabe benannt werden.

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Gleich im ersten Unterkapitel wird die Diagnose und Therapie dieser Erkrankungen für den Allgemeinmediziner beschrieben. Es gibt weiter ausführliche Artikel über die grundsätzlichen Behandlungsstrategien, die Psychotherapie und ein Unterkapitel über diese Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Es folgen Kapitel, welche den Zusammenhang und die Auswirkungen von anderen Erkrankungen und affektiven Störungen darlegen wie z. B. zwischen Depression und Diabetes, Adipositas, gynäkologischen und kardiovaskulären Erkrankungen, Schlaganfall, HIV. Insbesondere diese Kapitel sind für die diagnostische und therapeutische Praxis von großem Wert.

Insgesamt hinterlässt das Buch einen sehr gemischten Eindruck. Zunächst einmal zum Titel: Als Zielgruppe benennt der Verlag Psychiater und Allgemeinärzte. Allerdings werden in den Kapiteln ausführlich Studienergebnisse en détail mit statistischen Befunden vorgestellt und diskutiert. Dies macht das Buch für Allgemeinärzte nicht gut lesbar, denn aus zeitlichen Gründen muss der Allgemeinmediziner von einer Vertiefung in Spezialistendiskussionen hinein absehen. Der Untertitel „Ein Leitfaden“ ist angesichts der Fülle der mitgeteilten Daten und der umfangreichen Literaturnachweise unpassend. Hilfreich für die Praxis ist der Artikel über das „Empowerment“

von Patienten. Allerdings muss man sagen, dass in Deutschland mit der Sozialpsychiatrie differenziertere und weiter reichendere Konzepte des Einbezugs und Mitwirkens der Patienten vorliegen, welche auch zum Teil ihren Ausdruck finden in den Abrechnungsmöglichkeiten.

Von Nachteil erweist sich, trotz der Bearbeitung zur Anpassung an die Verhältnisse des deutschen Gesundheitssystems, die amerikanische Provenienz des Werkes. Auch die Daten zur Prävalenz und Inzidenz usw. stammen aus den USA und sind nur bedingt auf deutsche Verhältnisse, auch wegen der differenten Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems, zu überragen. Die psychotherapeutische Behandlung ist sehr einseitig dargestellt. Psychodynamische Verfahren, Systemische Therapie und andere Formen der Psychotherapie werden nicht er-wähnt. Auch fehlt ein eigenes Kapitel über Depression im Alter. Gerade für einen Allge-meinmediziner ist dies von erheblicher Wichtigkeit im Praxisalltag.

Für den Psychiater ist das Werk allein eine sinnvolle Ergänzung zu originär deutschen Werken. Für den Allgemeinmediziner erscheint das Werk für die Behandlungspraxis nur sinnvoll, wenn er sich vertieft und ausführlich über den Zusammenhang zwischen Depression und anderen Erkrankungen informieren will.

geschrieben am 11.09.2010 | 368 Wörter | 2491 Zeichen

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