ISBN | 3897735873 | |
Autor | Horst Bosetzky | |
Verlag | Jaron | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 335 | |
Erscheinungsjahr | 2008 | |
Extras | - |
Der Bau der ersten Berliner Hochbahn und die Firma Siemens als bedeutender Mitgestalter des Berliner Stadtbildes sowie des Verkehrsnetzes bilden den geschichtlichen Hintergrund des von Horst Bosetzky im letzten Jahr erschienen Romans âDas Attentatâ. Was fĂŒr uns heute selbstverstĂ€ndlich ist, nĂ€mlich in eine Hoch- oder U-Bahn zu steigen, war fĂŒr ihre GrĂŒnder ein langwieriger Kampf. Die Berliner haben Angst um ihr Stadtbild, Angst davor, dass zu wenig Licht in ihre LĂ€den oder Wohnungen flieĂt. Und Siemens prophezeit, dass die StraĂen immer voller werden und entlastet werden mĂŒssen, durch eine Hochbahn zum Beispiel.
Doch was wĂ€re so ein Roman ohne eine private Geschichte. Zwei scheinbar unzertrennliche Freunde sind die Hauptdarsteller in diesem Buch. Hermann Mahlgast und Ludolf Tschello sind schon als Kinder von Bahnen begeistert. Zwei unterschiedliche Charaktere, die ihre Freizeit nur mit diesem GefĂ€hrt verbringen. Beide werden Ingenieure und machen bei Siemens ein Praktikum. Nach dem Studium geht es um die Frage der Anstellung. Beide sind bei Siemens gefragt, doch nur einer erhĂ€lt eine Anstellung. Hermann Mahlgast ist ein sehr beflissener und zuverlĂ€ssiger Ingenieur und zudem konservativ eingestellt. FĂŒr Siemens genau der richtige Mann. Ludolf Tschello hingegen ist ein extrovertierter und lockerer Mensch, der die Dinge nicht ganz so ernst nimmt und in seinem VorstellungsgesprĂ€ch sehr keck und frech wirkt, was dem Siemensvorstand gar nicht gefĂ€llt. Er erhĂ€lt keine Anstellung bei Siemens und hat von diesem Zeitpunkt an nur ein Ziel, nĂ€mlich Siemens zu schaden. Mit seinem Freund Herman Mahlgast bricht er. Eine schwere Zeit steht ihm bevor. Was aus den beiden Freunden wird und welche weiteren Personen eine Rolle in dem Roman spielen, lesen Sie am besten selbst nach. Auf jeden Fall gibt es noch das rĂ€tselhafte Verschwinden eines wichtigen Ingenieurs.
Eine Zeit des Wandels beschreibt der Autor. Frauen, die studieren gehen und Ărztin werden wollen, HomosexualitĂ€t, politische Strömungen und nicht zuletzt Entwicklungen im Bereich des Automobils, die das Pferd als wichtiges Fortbewegungsmittel von der StraĂe vertreiben. Spannend und mit Liebe zum Detail schafft Bosetzky einen historischen Roman zu den Jahren 1877-1902. Seine AusfĂŒhrungen lassen eine grĂŒndliche Recherche vermuten, die von der Literaturliste bestĂ€tigt wird.
geschrieben am 03.01.2009 | 346 Wörter | 2036 Zeichen
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