Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Kleiner Räuber Roddi Hut


Statistiken
  • 3004 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Kleiner Räuber Roddi Hut Es passiert selten, dass ich richtig begeistert von einem Kinderbuch bin, aber die Geschichte von „Roddi Hut“ gehört definitiv in diese Kategorie. Das mag auch daran liegen, dass es sehr viele süße und liebenswerte Kinderbücher gibt, aber für Jungs im - auch verlagsseits empfohlenen - Lesealter von vier bis sechs Jahren die Bücher oftmals nicht ganz optimal zu dem Wunsch passen, das eigene Erleben auch in Kinderbüchern wiederzufinden, also Abenteuer, (überschaubare) Gefahren und tollkühne männliche Helden. Roddi Hut bietet aber all das. Es ist eine zeitlich und örtlich überschaubare Geschichte, die einerseits naturnahe Eindrücke mit dem sagenumwobenen Räubertum verknüpft, andererseits aber auch einige ganz wichtige Metathemen gekonnt aufgreift und kindgerecht verarbeitet: zusammenhalten, auch als vermeintlich Schwächere, nicht aufgeben bei ersten Misserfolgen und das Vertrauen auf die einem selbst innewohnenden Eigenschaften. Der kleine Waschbär Roddi Hut würde gerne eine echte Räuberbande gründen, so eine wie die, von denen ihm sein Opa am abendlichen Lagerfeuer vorschwärmt. Aber die Tiere, auf die er im Wald trifft, brauchen keine Bande, sondern sind stark genug: weder der Bär noch der Wolf noch der Adler haben Interesse an Roddi und seinen Plänen. Dann trifft er jedoch auf andere Tiere, die auf den ersten Blick nicht gerade so aussehen, als ob sie eine Räuberkarriere anstreben würden: ein schreckhaftes Opossum, ein tollpatschiger Vielfraß und ein nervöses Erdferkel. Erst überwiegt die Skepsis, aber dann sind alle vier vom Gemeinschaftsgedanken beseelt und machen mit. Zur Nagelprobe kommt es dann, als die vier Beeren sammeln, um daraus ein räuberechtes Kompott zu kochen. Der Bär taucht auf und will sich erst das Erdferkel, dann den Vielfraß und dann die Beeren schnappen. Aber da hat er die Rechnung ohne die Bande gemacht: mit den ihnen ganz eigenen Fähigkeiten bringen sie den Bären zur Strecke, sodass der fortan die Legende der gefährlichen Räuberbande im ganzen Wald verbreitet. Und zur Belohnung kriegt jeder der neuen Räuber einen echten Flicken auf seine Räuberhose verliehen. Die Illustrationen sind schön anzuschauen und gelungen. An einigen Stellen, vor allem in den Waldszenen schimmert eine gewisse Ähnlichkeit zu Axel Scheffler durch. Das ist sicher kein Mangel, aber es fällt auf, wenn man viele Kinderbücher kennt. Zum anderen ist es einmal schade, dass auf der Lichtung ein Korb mit Beeren gezeichnet wurde, obwohl doch die Beeren in Roddis Hut gesammelt wurden. Das einzige, was mir ein bisschen zu kurz kommt, ist der gekünstelte Nexus zu Robin Hood. Warum genau sollte ein Räuber denn die Schwachen beschützen, wie Roddi es hier propagiert? Und zur Durchführung kommt dieser Vorsatz ja in der Geschichte auch nicht. Das trübt aber den guten Gesamteindruck des Buches nicht, sondern ist eher etwas, das den erwachsenen Vorlesern auffällt.

Es passiert selten, dass ich richtig begeistert von einem Kinderbuch bin, aber die Geschichte von „Roddi Hut“ gehört definitiv in diese Kategorie. Das mag auch daran liegen, dass es sehr viele süße und liebenswerte Kinderbücher gibt, aber für Jungs im - auch verlagsseits empfohlenen - Lesealter von vier bis sechs Jahren die Bücher oftmals nicht ganz optimal zu dem Wunsch passen, das eigene Erleben auch in Kinderbüchern wiederzufinden, also Abenteuer, (überschaubare) Gefahren und tollkühne männliche Helden. Roddi Hut bietet aber all das. Es ist eine zeitlich und örtlich überschaubare Geschichte, die einerseits naturnahe Eindrücke mit dem sagenumwobenen Räubertum verknüpft, andererseits aber auch einige ganz wichtige Metathemen gekonnt aufgreift und kindgerecht verarbeitet: zusammenhalten, auch als vermeintlich Schwächere, nicht aufgeben bei ersten Misserfolgen und das Vertrauen auf die einem selbst innewohnenden Eigenschaften.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Der kleine Waschbär Roddi Hut würde gerne eine echte Räuberbande gründen, so eine wie die, von denen ihm sein Opa am abendlichen Lagerfeuer vorschwärmt. Aber die Tiere, auf die er im Wald trifft, brauchen keine Bande, sondern sind stark genug: weder der Bär noch der Wolf noch der Adler haben Interesse an Roddi und seinen Plänen. Dann trifft er jedoch auf andere Tiere, die auf den ersten Blick nicht gerade so aussehen, als ob sie eine Räuberkarriere anstreben würden: ein schreckhaftes Opossum, ein tollpatschiger Vielfraß und ein nervöses Erdferkel. Erst überwiegt die Skepsis, aber dann sind alle vier vom Gemeinschaftsgedanken beseelt und machen mit. Zur Nagelprobe kommt es dann, als die vier Beeren sammeln, um daraus ein räuberechtes Kompott zu kochen. Der Bär taucht auf und will sich erst das Erdferkel, dann den Vielfraß und dann die Beeren schnappen. Aber da hat er die Rechnung ohne die Bande gemacht: mit den ihnen ganz eigenen Fähigkeiten bringen sie den Bären zur Strecke, sodass der fortan die Legende der gefährlichen Räuberbande im ganzen Wald verbreitet. Und zur Belohnung kriegt jeder der neuen Räuber einen echten Flicken auf seine Räuberhose verliehen.

Die Illustrationen sind schön anzuschauen und gelungen. An einigen Stellen, vor allem in den Waldszenen schimmert eine gewisse Ähnlichkeit zu Axel Scheffler durch. Das ist sicher kein Mangel, aber es fällt auf, wenn man viele Kinderbücher kennt. Zum anderen ist es einmal schade, dass auf der Lichtung ein Korb mit Beeren gezeichnet wurde, obwohl doch die Beeren in Roddis Hut gesammelt wurden.

Das einzige, was mir ein bisschen zu kurz kommt, ist der gekünstelte Nexus zu Robin Hood. Warum genau sollte ein Räuber denn die Schwachen beschützen, wie Roddi es hier propagiert? Und zur Durchführung kommt dieser Vorsatz ja in der Geschichte auch nicht. Das trübt aber den guten Gesamteindruck des Buches nicht, sondern ist eher etwas, das den erwachsenen Vorlesern auffällt.

geschrieben am 24.04.2016 | 438 Wörter | 2450 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen