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Der Schatz der Ayurveda Küche


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Rezension von

Ragan Tanger

Der Schatz der Ayurveda Küche Speisen des Lebens Ayurveda bedeutet wörtlich das Wissen vom Leben, eine umgangssprachliche Bezeichnung gleichen Wortlautes kennen wir auch in Europa. Das savoir vivre der Franzosen meint aber etwas ganz anderes. Während das hiesige, sich auf müßiges, saloppes oder bohemisches Simpel-Tun bezieht, das den exaltierten Anforderungen der Moderne einen berechtigten Riegel vorsetzen will, handelt es sich bei der alten Sanskritübersetzung um deutlich mehr. Ayurveda ist die älteste überlieferte, ganzheitliche Heilkunde, die in ihren Dimensionen, Auswirkungen, Überlieferungen und Möglichkeiten weder in eine Rezension, noch in ein Buch passt. Es ist die Kraftquelle indischer Geschichte schlechthin und nur der, der den Praktikern begegnet ist, der die körperlichen Massagen empfangen und der die wohlzubereiteten Speisen probiert hat, wird die Kraft mit einem Leuchten in den Augen bestätigen können. Besonders die Ernährungslehre nimmt einen zentralen, weil primären Charakter in dieser Tradition ein. Anders als in der chemophysikalischen Kausalätiologie des Westens werden Störungen geistiger oder körperlicher Art im Ayurveda als Ungleichgewicht der drei zentralen Doshas verstanden. Vata, Pitta und Kapha sind aber nur die Spitze eines ausgeklügelten und fein tarierten, philosophischen Praxissystems. Die Regulierung erfolgt - natürlicher geht es nicht - zunächst über das, was wir zu uns nehmen – denn dies ist jene Energie, die unser Leben grundlegend strukturiert. Keine Spritzen oder Tabletten, sondern eine Ernährungsumstellung, eine Veränderung der Kochgewohnheiten oder aber auch nur eine entscheidende Prise des einen Gewürzes mehr und des anderen weniger. Schon kann eine ganze Menge passieren. Die gebürtige Kroatin Sandra Hartmann stellt in diesem Ayurvedakochbuch neben jenen Baisinformationen eine ganz wunderbare Rezeptsammlung vor, die hier nicht annähernd so kraftvoll beschrieben werden könnte, wie sie schließlich wirkt. Hartmann hat die ayurvedische Kochkunst von der Pike auf und an der Basis gelernt, war unter anderem Chefköchin in großen Restaurants für über 100 Personen; nicht nur in Indien selbst, sondern auch in ihrer zweiten Heimat Österreich. Ihr erstes veröffentlichtes Kochbuch zeigt sie als versierte Kennerin der ayurvedischen Lebenskunst. Nicht überfrachtet, sondern anwenderfreundlich bringt sie die zentralen Begriffe wie Agni (Lebensfeuer) oder Ojas (Vitalkraft) an die Leserinnen und Leser. Da die Doshas eine solch überragende Bedeutung haben, ist der Bestimmungstest, den Hartmann anbietet, essentiell. Denn so wie jeder nach alter aristotelischer Meinung einem Temperament entspricht, so hat nach indischer Lesart jeder auch ein bevorzugtes Dosha, mit dem er auf die Welt kommt und welches er primär in Anspruch nimmt. Da die Speisen entsprechend unterschiedlich die Doshas anregen, ist es sinnvoll, sich bewusst zu werden, welcher Doshatyp man ist und welche Speisen und Zubereitungsarten jenen Typus unterstützen oder schädigen. Die Rezepte selbst sind sehr vielfältig (von Suppen über Linsen, Fladenbrote, Chutneys, Reis, Salaten zu Desserts und Getränken) und häufig mit traditionellen Zutaten zubereitet. Das heißt also, dass es notwendig ist, sich einen Basisvorrat ayurvedischer Gewürze und Zutaten zuzulegen. Wer allerdings glaubt, dass das Ganze in mühseliger Arbeit ausartet, dem muss deutlich widersprochen werden. Der Nutzen, die Bekömmlichkeit und das wohlige Gefühl im Bauch nach dem Genuss jener Speisen sind unvergleichlich. Der Europäer kennt wahrscheinlich gar nichts anderes, als satt zu sein und einen vollen Magen zu haben. Hier kann jeder das Gegenteil in vivo kennenlernen, er sei zum Essen und Leben geladen.

Speisen des Lebens

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Ayurveda bedeutet wörtlich das Wissen vom Leben, eine umgangssprachliche Bezeichnung gleichen Wortlautes kennen wir auch in Europa. Das savoir vivre der Franzosen meint aber etwas ganz anderes. Während das hiesige, sich auf müßiges, saloppes oder bohemisches Simpel-Tun bezieht, das den exaltierten Anforderungen der Moderne einen berechtigten Riegel vorsetzen will, handelt es sich bei der alten Sanskritübersetzung um deutlich mehr. Ayurveda ist die älteste überlieferte, ganzheitliche Heilkunde, die in ihren Dimensionen, Auswirkungen, Überlieferungen und Möglichkeiten weder in eine Rezension, noch in ein Buch passt. Es ist die Kraftquelle indischer Geschichte schlechthin und nur der, der den Praktikern begegnet ist, der die körperlichen Massagen empfangen und der die wohlzubereiteten Speisen probiert hat, wird die Kraft mit einem Leuchten in den Augen bestätigen können.

Besonders die Ernährungslehre nimmt einen zentralen, weil primären Charakter in dieser Tradition ein. Anders als in der chemophysikalischen Kausalätiologie des Westens werden Störungen geistiger oder körperlicher Art im Ayurveda als Ungleichgewicht der drei zentralen Doshas verstanden. Vata, Pitta und Kapha sind aber nur die Spitze eines ausgeklügelten und fein tarierten, philosophischen Praxissystems. Die Regulierung erfolgt - natürlicher geht es nicht - zunächst über das, was wir zu uns nehmen – denn dies ist jene Energie, die unser Leben grundlegend strukturiert. Keine Spritzen oder Tabletten, sondern eine Ernährungsumstellung, eine Veränderung der Kochgewohnheiten oder aber auch nur eine entscheidende Prise des einen Gewürzes mehr und des anderen weniger. Schon kann eine ganze Menge passieren.

Die gebürtige Kroatin Sandra Hartmann stellt in diesem Ayurvedakochbuch neben jenen Baisinformationen eine ganz wunderbare Rezeptsammlung vor, die hier nicht annähernd so kraftvoll beschrieben werden könnte, wie sie schließlich wirkt. Hartmann hat die ayurvedische Kochkunst von der Pike auf und an der Basis gelernt, war unter anderem Chefköchin in großen Restaurants für über 100 Personen; nicht nur in Indien selbst, sondern auch in ihrer zweiten Heimat Österreich. Ihr erstes veröffentlichtes Kochbuch zeigt sie als versierte Kennerin der ayurvedischen Lebenskunst. Nicht überfrachtet, sondern anwenderfreundlich bringt sie die zentralen Begriffe wie Agni (Lebensfeuer) oder Ojas (Vitalkraft) an die Leserinnen und Leser.

Da die Doshas eine solch überragende Bedeutung haben, ist der Bestimmungstest, den Hartmann anbietet, essentiell. Denn so wie jeder nach alter aristotelischer Meinung einem Temperament entspricht, so hat nach indischer Lesart jeder auch ein bevorzugtes Dosha, mit dem er auf die Welt kommt und welches er primär in Anspruch nimmt. Da die Speisen entsprechend unterschiedlich die Doshas anregen, ist es sinnvoll, sich bewusst zu werden, welcher Doshatyp man ist und welche Speisen und Zubereitungsarten jenen Typus unterstützen oder schädigen.

Die Rezepte selbst sind sehr vielfältig (von Suppen über Linsen, Fladenbrote, Chutneys, Reis, Salaten zu Desserts und Getränken) und häufig mit traditionellen Zutaten zubereitet. Das heißt also, dass es notwendig ist, sich einen Basisvorrat ayurvedischer Gewürze und Zutaten zuzulegen. Wer allerdings glaubt, dass das Ganze in mühseliger Arbeit ausartet, dem muss deutlich widersprochen werden. Der Nutzen, die Bekömmlichkeit und das wohlige Gefühl im Bauch nach dem Genuss jener Speisen sind unvergleichlich. Der Europäer kennt wahrscheinlich gar nichts anderes, als satt zu sein und einen vollen Magen zu haben. Hier kann jeder das Gegenteil in vivo kennenlernen, er sei zum Essen und Leben geladen.

geschrieben am 05.10.2010 | 515 Wörter | 3163 Zeichen

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