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Die Pizza-Bibel


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Rezension von

Adrian Witt

Die Pizza-Bibel Wer an die Esskultur der Vereinigten Staaten von Amerika denkt, dem kommt zuallererst Fast Food von McDonald's, Burger King oder Kentucky Fried Chicken (KFC) in den Sinn. Doch die USA ist nicht nur landschaftlich ein Land der großen Gegensätze, sondern hat auch in kulinarischer Hinsicht sehr viel mehr zu bieten als Hamburger, Pommes und Chicken Wings. So umfasst die traditionelle Küche der Vereinigten Staaten eine ganze Reihe regional unterschiedlich geprägter Küchen, die wiederum von vielen Einflüssen bestimmt sind. Bekannt und auch in Europa sehr beliebt ist neben Hotdog und Hamburger das sogenannte Soul Food der Afroamerikaner wie etwa Spareribs oder Chicken Wings und auch in der kalifornischen Küche mischen sich asiatische und mediterrane Einflüsse, wobei Fisch, Meeresfrüchte und Gemüse bevorzugt verwendet werden. Die Südstaatenküche greift dagegen vor allem auf Reis, Mais und Geflügel zurück. Im US-Bundesstaat Louisiana wird beispielsweise das oft sehr scharfe Cajun-Food serviert, während sich in der Nähe der Grenze zu Mexiko die Tex-Mex-Küche einer großen Beliebtheit erfreut. Doch auch in New England ist bei beliebten Gerichten wie Baked Beans oder Apple Pie noch heute das Erbe der zahlreichen Siedler zu spüren, die einst ihre Heimat zurückließen, um in den USA ihr Glück zu finden. Auf diesem Wege haben schließlich auch Ende des 19. Jahrhunderts die vielen Millionen Einwanderer aus Italien die Pizza in die USA gebracht, wobei das würzig belegte Fladenbrot aus Hefeteig zunächst bis in die späten 1940er-Jahren vor allem in italienischen Familien auf den Tisch kam. Obwohl bereits Gennaro Lambardi im Jahr 1905 die Lizenz zum Verkauf von Pizza in seinem Gemischtwarenladen in Little Italy (New York City) erhielt und damit die erste Pizzeria in den USA seinen Anfang nahm, hat sich das Stimmungsbild der US-Amerikaner gegenüber der Pizza erst mit der Heimkehr ihrer Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg geändert. Denn diese hatten die Pizza während ihres Einsatzes in Italien kennen und lieben gelernt. Im Zuge des nachfolgenden wirtschaftlichen Aufschwung und der stetig steigenden Nachfrage entstanden schließlich im ganzen Land zahlreiche Restaurantketten, die im Laufe der Jahre eigenständige Pizza-Stile entwarfen und ihre Identität bis heute bewahren konnten. Ihnen hat der 13-fache Pizza Weltmeister Tony Gemignani mit seiner erst kürzlich im Ulmer Verlag erschienenen Publikation „Die Pizza-Bibel“ ein kleines Denkmal gesetzt, wobei er mit dieser einen möglichst breiten Überblick über die bekanntesten regionalen Pizzavarianten in den USA geben möchte. In diesem Kontext widmet sich das erste Kapitel des 320 Seiten umfassenden Buches den Grundlagen der Pizzaherstellung, wobei neben den Handwerkzeugen und Küchenutensilien auch auf die Warenkunde der verschiedenen Zutaten wie Mehl, Wasser und Hefe sowie die Teigproduktion Bezug genommen wird. Doch auch im zweiten Kapitel des Buches, dass sich unter anderem dem Teig als Basis einer jeden Pizza widmet, lassen sich interessante Ideen für die eigenen Selbstversuche der Pizzaproduktion entnehmen. Dem gegenüber heben sich die nachfolgenden neun Kapitel des Buches, die ihrerseits in regionale oder thematische Stilrichtungen gegliedert sind, von den beiden ersten Kapiteln ab, indem sie sich nahezu vollständig den zahlreichen Pizza-Rezepten widmen, die der Autor Tony Gemignani den Lesern nahebringen möchte. So lasst sich neben den klassischen Pizzavarianten, ob nun luftige sizilianische Pizza oder neapolitanische Margherita, auch zahlreiche regionale Stile und Eigenkreationen der Pizza entdecken, die von New York und Chicago über Kalifornien und italienische Pizzasorten reichen und zudem am Rande auch auf überregionale Eigenarten eingehen, wie die Pizza vom Grill, Pizza gewickelt und gerollt sowie Focaccia und das allseits geliebte Pizzabrot. Auf die Ebene der auf diese Weise vorgestellten Pizzarezepte heruntergebrochen ergibt sich im Gesamtumfang der Publikation ein überaus reichhaltiges Angebot verschiedener Pizzavarianten, die zum Nachmachen animieren. Die einzelnen Rezepte sind dabei nicht nur sehr lesefreundlich gehalten und mit einer entsprechenden Zutatenangabe versehen, sondern sind zudem auch wunderschön bebildert. Denn schließlich isst das Auge mit. Doch auch die kurzen Geschichten und Anekdoten aus dem Leben des Autors sind lesenswert und von inhaltlicher Bereicherung für Pizzabäcker unter den Lesern. Obwohl die Nachfrage nach gefrorener oder vorgefertigter Pizza aus dem Kühlregal nach wie vor ungebrochen groß ist, kann diese geschmacklich mit einer frisch zubereiteten Pizza nicht mithalten. „Die Pizza-Bibel“ von Tony Gemignani dürfte sich in diesem Kontext für all jene als wertvolle Lektüre erweisen, die die hohe Kunst des Pizzabackens selbst in Erfahrung bringen wollen und zugleich von der unglaublichen Vielfalt der verschiedenen Stile und Variationen der Pizza in den USA angezogen werden.

Wer an die Esskultur der Vereinigten Staaten von Amerika denkt, dem kommt zuallererst Fast Food von McDonald's, Burger King oder Kentucky Fried Chicken (KFC) in den Sinn. Doch die USA ist nicht nur landschaftlich ein Land der großen Gegensätze, sondern hat auch in kulinarischer Hinsicht sehr viel mehr zu bieten als Hamburger, Pommes und Chicken Wings.

So umfasst die traditionelle Küche der Vereinigten Staaten eine ganze Reihe regional unterschiedlich geprägter Küchen, die wiederum von vielen Einflüssen bestimmt sind. Bekannt und auch in Europa sehr beliebt ist neben Hotdog und Hamburger das sogenannte Soul Food der Afroamerikaner wie etwa Spareribs oder Chicken Wings und auch in der kalifornischen Küche mischen sich asiatische und mediterrane Einflüsse, wobei Fisch, Meeresfrüchte und Gemüse bevorzugt verwendet werden. Die Südstaatenküche greift dagegen vor allem auf Reis, Mais und Geflügel zurück. Im US-Bundesstaat Louisiana wird beispielsweise das oft sehr scharfe Cajun-Food serviert, während sich in der Nähe der Grenze zu Mexiko die Tex-Mex-Küche einer großen Beliebtheit erfreut. Doch auch in New England ist bei beliebten Gerichten wie Baked Beans oder Apple Pie noch heute das Erbe der zahlreichen Siedler zu spüren, die einst ihre Heimat zurückließen, um in den USA ihr Glück zu finden.

Auf diesem Wege haben schließlich auch Ende des 19. Jahrhunderts die vielen Millionen Einwanderer aus Italien die Pizza in die USA gebracht, wobei das würzig belegte Fladenbrot aus Hefeteig zunächst bis in die späten 1940er-Jahren vor allem in italienischen Familien auf den Tisch kam. Obwohl bereits Gennaro Lambardi im Jahr 1905 die Lizenz zum Verkauf von Pizza in seinem Gemischtwarenladen in Little Italy (New York City) erhielt und damit die erste Pizzeria in den USA seinen Anfang nahm, hat sich das Stimmungsbild der US-Amerikaner gegenüber der Pizza erst mit der Heimkehr ihrer Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg geändert. Denn diese hatten die Pizza während ihres Einsatzes in Italien kennen und lieben gelernt. Im Zuge des nachfolgenden wirtschaftlichen Aufschwung und der stetig steigenden Nachfrage entstanden schließlich im ganzen Land zahlreiche Restaurantketten, die im Laufe der Jahre eigenständige Pizza-Stile entwarfen und ihre Identität bis heute bewahren konnten.

Ihnen hat der 13-fache Pizza Weltmeister Tony Gemignani mit seiner erst kürzlich im Ulmer Verlag erschienenen Publikation „Die Pizza-Bibel“ ein kleines Denkmal gesetzt, wobei er mit dieser einen möglichst breiten Überblick über die bekanntesten regionalen Pizzavarianten in den USA geben möchte. In diesem Kontext widmet sich das erste Kapitel des 320 Seiten umfassenden Buches den Grundlagen der Pizzaherstellung, wobei neben den Handwerkzeugen und Küchenutensilien auch auf die Warenkunde der verschiedenen Zutaten wie Mehl, Wasser und Hefe sowie die Teigproduktion Bezug genommen wird. Doch auch im zweiten Kapitel des Buches, dass sich unter anderem dem Teig als Basis einer jeden Pizza widmet, lassen sich interessante Ideen für die eigenen Selbstversuche der Pizzaproduktion entnehmen. Dem gegenüber heben sich die nachfolgenden neun Kapitel des Buches, die ihrerseits in regionale oder thematische Stilrichtungen gegliedert sind, von den beiden ersten Kapiteln ab, indem sie sich nahezu vollständig den zahlreichen Pizza-Rezepten widmen, die der Autor Tony Gemignani den Lesern nahebringen möchte. So lasst sich neben den klassischen Pizzavarianten, ob nun luftige sizilianische Pizza oder neapolitanische Margherita, auch zahlreiche regionale Stile und Eigenkreationen der Pizza entdecken, die von New York und Chicago über Kalifornien und italienische Pizzasorten reichen und zudem am Rande auch auf überregionale Eigenarten eingehen, wie die Pizza vom Grill, Pizza gewickelt und gerollt sowie Focaccia und das allseits geliebte Pizzabrot. Auf die Ebene der auf diese Weise vorgestellten Pizzarezepte heruntergebrochen ergibt sich im Gesamtumfang der Publikation ein überaus reichhaltiges Angebot verschiedener Pizzavarianten, die zum Nachmachen animieren. Die einzelnen Rezepte sind dabei nicht nur sehr lesefreundlich gehalten und mit einer entsprechenden Zutatenangabe versehen, sondern sind zudem auch wunderschön bebildert. Denn schließlich isst das Auge mit. Doch auch die kurzen Geschichten und Anekdoten aus dem Leben des Autors sind lesenswert und von inhaltlicher Bereicherung für Pizzabäcker unter den Lesern.

Obwohl die Nachfrage nach gefrorener oder vorgefertigter Pizza aus dem Kühlregal nach wie vor ungebrochen groß ist, kann diese geschmacklich mit einer frisch zubereiteten Pizza nicht mithalten. „Die Pizza-Bibel“ von Tony Gemignani dürfte sich in diesem Kontext für all jene als wertvolle Lektüre erweisen, die die hohe Kunst des Pizzabackens selbst in Erfahrung bringen wollen und zugleich von der unglaublichen Vielfalt der verschiedenen Stile und Variationen der Pizza in den USA angezogen werden.

geschrieben am 08.12.2021 | 708 Wörter | 4215 Zeichen

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