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Wut ist gut!


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Rezension von

Ragan Tanger

Wut ist gut! Emotionen erleben Das nennt man mal einen herausragenden Einstieg. Gleich im ersten Absatz (dem des Vorworts von Renaud Gautier) wird offenkundig erklärt, dass es der Schulmedizin schwer fällt, sich vom Zwang zur Symptombehandlung zu verabschieden, weil sie von cartesianischer Rationalität durchdrungen ist. Gleich darauf wird auch noch Michel Foucault zitiert. Das verspricht einiges für das neueste Werk des französischen Arztes Daniel Dufour, das im Mankau-Verlag erschienen ist und den einfachen und prägnanten Titel Wut ist gut trägt. Ganz allgemein lässt sich festhalten, dass der Autor – wie er es auch in seiner persönlichen Ärztetätigkeit in Genf praktiziert – einen ganzheitlichen, ehrlichen und sinnvollen Zugang zur Behandlung von Krankheiten anbietet. Die Methodik, seine Emotionen wahrzunehmen, zu akzeptieren und auszuleben ist zwar nicht neu, aber so wie sie beschreiben ist, hilfreich und essentiell. Darüber hinaus kann man hier auch verstehen, warum es wichtig ist, den Verstand, das erhöhte Ich, das mit Glaubenssätzen vollgeladen ist, im Rahmen dieser Methodik hinter sich zu lassen. Deswegen trägt diese Methode auch den etwas unkreativen Name OGE-Methode; in Anlehnung an das EGO, das hier verkehrt werden will. Ganz so einfach, wie es sich anhört, ist es aber nicht, was in erster Linie damit zu tun hat, dass Dufour sich über das Ego und vor allen Dingen über die Denke (so bezeichnet er den ständigen inneren Dialog) nicht ganz im Klaren ist. Denn nach der Lektüre dieses Buches entsteht der Eindruck, dass Denken und Denke Synonyme sind, was sie aber zweifelsfrei eben nicht sind. Die Denke, die Dufour meint, ist die Montierung des Ichs. Ein klarer Verstand, den Dufour leider nicht beschreibt, ist etwas ganz Anderes, aber auch was ganz Besonderes. Wahrscheinlich das letzte Mal in der Geschichte der Menschheit bei C.G. Jung zu beobachten. So zieht sich das durch das ganze Buch. Die Emotionen Wut und Trauer werden zwar unterschieden, aber häufig unübersichtlich zusammengebracht und den so häufig vernachlässigten Unterschied zwischen Angst und Furcht finden wir hier leider auch nicht. Dufour ist ein Fühlender, ein selber von Emotionen Getriebener. Demzufolge ist sein Werk authentisch und immer noch meilenweit jedem Werk der Schulmedizin überlegen. Man könnte sogar sagen, dass er intuitiv die richtige Methodik getroffen hat, wenn auch seine Worte nicht immer kohärent sind. Fazit: Wut ist gut – stimmt. Das Buch ist gut – stimmt auch, wenn man einige Abstriche in durchdringender Klarheit macht und im Rahmen der Literaturverweise. Denn Quellenangaben (bspw. Vom Klassiker Krankheit als Weg, der quasi als Grundprämisse des Buches gilt) hätten hinein gemusst!

Emotionen erleben

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Das nennt man mal einen herausragenden Einstieg. Gleich im ersten Absatz (dem des Vorworts von Renaud Gautier) wird offenkundig erklärt, dass es der Schulmedizin schwer fällt, sich vom Zwang zur Symptombehandlung zu verabschieden, weil sie von cartesianischer Rationalität durchdrungen ist. Gleich darauf wird auch noch Michel Foucault zitiert. Das verspricht einiges für das neueste Werk des französischen Arztes Daniel Dufour, das im Mankau-Verlag erschienen ist und den einfachen und prägnanten Titel Wut ist gut trägt.

Ganz allgemein lässt sich festhalten, dass der Autor – wie er es auch in seiner persönlichen Ärztetätigkeit in Genf praktiziert – einen ganzheitlichen, ehrlichen und sinnvollen Zugang zur Behandlung von Krankheiten anbietet. Die Methodik, seine Emotionen wahrzunehmen, zu akzeptieren und auszuleben ist zwar nicht neu, aber so wie sie beschreiben ist, hilfreich und essentiell. Darüber hinaus kann man hier auch verstehen, warum es wichtig ist, den Verstand, das erhöhte Ich, das mit Glaubenssätzen vollgeladen ist, im Rahmen dieser Methodik hinter sich zu lassen. Deswegen trägt diese Methode auch den etwas unkreativen Name OGE-Methode; in Anlehnung an das EGO, das hier verkehrt werden will.

Ganz so einfach, wie es sich anhört, ist es aber nicht, was in erster Linie damit zu tun hat, dass Dufour sich über das Ego und vor allen Dingen über die Denke (so bezeichnet er den ständigen inneren Dialog) nicht ganz im Klaren ist. Denn nach der Lektüre dieses Buches entsteht der Eindruck, dass Denken und Denke Synonyme sind, was sie aber zweifelsfrei eben nicht sind. Die Denke, die Dufour meint, ist die Montierung des Ichs. Ein klarer Verstand, den Dufour leider nicht beschreibt, ist etwas ganz Anderes, aber auch was ganz Besonderes. Wahrscheinlich das letzte Mal in der Geschichte der Menschheit bei C.G. Jung zu beobachten.

So zieht sich das durch das ganze Buch. Die Emotionen Wut und Trauer werden zwar unterschieden, aber häufig unübersichtlich zusammengebracht und den so häufig vernachlässigten Unterschied zwischen Angst und Furcht finden wir hier leider auch nicht. Dufour ist ein Fühlender, ein selber von Emotionen Getriebener. Demzufolge ist sein Werk authentisch und immer noch meilenweit jedem Werk der Schulmedizin überlegen. Man könnte sogar sagen, dass er intuitiv die richtige Methodik getroffen hat, wenn auch seine Worte nicht immer kohärent sind.

Fazit:

Wut ist gut – stimmt. Das Buch ist gut – stimmt auch, wenn man einige Abstriche in durchdringender Klarheit macht und im Rahmen der Literaturverweise. Denn Quellenangaben (bspw. Vom Klassiker Krankheit als Weg, der quasi als Grundprämisse des Buches gilt) hätten hinein gemusst!

geschrieben am 05.06.2014 | 410 Wörter | 2289 Zeichen

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