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Kosmos Himmelsjahr 2011


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Rezension von

Ragan Tanger

Kosmos Himmelsjahr 2011 Bewährte Klasse Jedes Jahr aus Neue dreht sich die Erde um die Sonne, der Mond um die Erde und das Sonnensystem um das Zentrum unserer Galaxie, die wir Milchstraße nennen und an klaren Abenden wie einen zärtlich-silbernen Streifen am Himmel bestaunen können. Und jedes Jahr macht uns der Kosmos-Verlag die Einordnung, was gerade wo am Himmel steht und was wir davon beobachten können und was nicht, leicht, offeriert es den Astronomieinteressierten doch den Klassiker der modernen Kalenderkunde schlechthin: das Kosmos-Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller, eine Institution seit den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Aufbau ist praktisch und immer wieder gewinnbringend. Auf eine grundsätzliche Einführung, die alle wichtigen Finsternisse des Jahres beinhaltet, folgen die zwölf kalendarischen Monate mit ihren Besonderheiten. Dazu gehören der astronomische Mondstand, Aspektereignisse (also Planetenkonstellationen), Tabellen über Sonnen-, Mond-, und Planetenlauf, Sichtbarkeiten, Tages- und Nachtstunden sowie eine intensive Erklärung des aktuellen Fixsternhimmels (der als solcher ja nur fälschlicherweise so bezeichnet wird). Besonderes Highlight jeden Monats ist das große Thema, was den literarischen, unterhaltsamen und besonders gewinnbringenden, ja gleichsam krönenden Abschluss jeder Sektion darstellt. Dieses Mal erwarten die Interessierten so spannende Themen wie der Kalender der Maya, die Sterne des Südens, die Supernovae oder ein Portrait des Himmelsmechanikers Leverrier. Dabei schreibt Keller gewohnt fundiert, naturwissenschaftlich und rational zuverlässig, auch wenn er sich solch eines brisanten Themas wie der Magie des Mondes annimmt. Die abschließenden Erläuterungen sind ganz nebenbei so etwas wie ein Minilexikon der Astronomie: Sternhaufen, Nebel, Sternkarten und -helligkeiten werden erläutert und mit faszinierenden und anschaulichen Bildern unterlegt. Eine kluge Übersicht der ganzjährigen Plantensichtbarkeiten und eine ausführliche Tabelle der Ephemeriden (der exakten Koordinatoren aller wichtigen Himmelskörper) runden das Sammelsurium perfekt ab. Es fehlt nichts in dieser Jahresvorschau, sie ist so zuverlässig wie die Wiederkehr der Sonne am Tag der Wintersonnenwende; Keller rüstet uns jedes Jahr mit diesem zuverlässigen Begleiter aus, wir wollen und können ihn nicht mehr missen. Niemand, der sich ernsthaft für astronomische Daten oder das Faszinosum Weltall interessiert, kann hier drauf verzichten; zu umfangreich und zu gewinnbringend ist die Lektüre. Und wer es noch nicht wusste, der darf ganz gespannt aufs Monatsthema Juni schauen, denn dort warten der Bildhauer, der chemische Ofen, die Pendeluhr, der Zirkel, das Teleskop und der Schiffskiel. Allesamt Sternbildbezeichnungen aus einer Zeit, in der die eurozentristisch-aufgeklärte Welt die südlichen Hemisphäre eroberte und ihren technizistischen Wahn sogleich über die eigentlich doch recht schönen Sternsammlungen mit solch furchtbare Bezeichnungen ergiessen musste. Und, soviel ewig währendes Fazit: Die Sterne können noch so unschöne Namen haben, sie sind die Macher der Welt, die Ahnen unseres Daseins und die Erhabenheit unseres Kosmos. Wie schön, dass wir hinaufblicken können, wie wunderbar, dass jemand, der alle Grundzüge kennt, uns jedes Jahr so optimal darauf vorbereitet.

Bewährte Klasse

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Jedes Jahr aus Neue dreht sich die Erde um die Sonne, der Mond um die Erde und das Sonnensystem um das Zentrum unserer Galaxie, die wir Milchstraße nennen und an klaren Abenden wie einen zärtlich-silbernen Streifen am Himmel bestaunen können. Und jedes Jahr macht uns der Kosmos-Verlag die Einordnung, was gerade wo am Himmel steht und was wir davon beobachten können und was nicht, leicht, offeriert es den Astronomieinteressierten doch den Klassiker der modernen Kalenderkunde schlechthin: das Kosmos-Himmelsjahr von Hans-Ulrich Keller, eine Institution seit den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts.

Der Aufbau ist praktisch und immer wieder gewinnbringend. Auf eine grundsätzliche Einführung, die alle wichtigen Finsternisse des Jahres beinhaltet, folgen die zwölf kalendarischen Monate mit ihren Besonderheiten. Dazu gehören der astronomische Mondstand, Aspektereignisse (also Planetenkonstellationen), Tabellen über Sonnen-, Mond-, und Planetenlauf, Sichtbarkeiten, Tages- und Nachtstunden sowie eine intensive Erklärung des aktuellen Fixsternhimmels (der als solcher ja nur fälschlicherweise so bezeichnet wird). Besonderes Highlight jeden Monats ist das große Thema, was den literarischen, unterhaltsamen und besonders gewinnbringenden, ja gleichsam krönenden Abschluss jeder Sektion darstellt.

Dieses Mal erwarten die Interessierten so spannende Themen wie der Kalender der Maya, die Sterne des Südens, die Supernovae oder ein Portrait des Himmelsmechanikers Leverrier. Dabei schreibt Keller gewohnt fundiert, naturwissenschaftlich und rational zuverlässig, auch wenn er sich solch eines brisanten Themas wie der Magie des Mondes annimmt. Die abschließenden Erläuterungen sind ganz nebenbei so etwas wie ein Minilexikon der Astronomie: Sternhaufen, Nebel, Sternkarten und -helligkeiten werden erläutert und mit faszinierenden und anschaulichen Bildern unterlegt. Eine kluge Übersicht der ganzjährigen Plantensichtbarkeiten und eine ausführliche Tabelle der Ephemeriden (der exakten Koordinatoren aller wichtigen Himmelskörper) runden das Sammelsurium perfekt ab.

Es fehlt nichts in dieser Jahresvorschau, sie ist so zuverlässig wie die Wiederkehr der Sonne am Tag der Wintersonnenwende; Keller rüstet uns jedes Jahr mit diesem zuverlässigen Begleiter aus, wir wollen und können ihn nicht mehr missen. Niemand, der sich ernsthaft für astronomische Daten oder das Faszinosum Weltall interessiert, kann hier drauf verzichten; zu umfangreich und zu gewinnbringend ist die Lektüre.

Und wer es noch nicht wusste, der darf ganz gespannt aufs Monatsthema Juni schauen, denn dort warten der Bildhauer, der chemische Ofen, die Pendeluhr, der Zirkel, das Teleskop und der Schiffskiel. Allesamt Sternbildbezeichnungen aus einer Zeit, in der die eurozentristisch-aufgeklärte Welt die südlichen Hemisphäre eroberte und ihren technizistischen Wahn sogleich über die eigentlich doch recht schönen Sternsammlungen mit solch furchtbare Bezeichnungen ergiessen musste. Und, soviel ewig währendes Fazit: Die Sterne können noch so unschöne Namen haben, sie sind die Macher der Welt, die Ahnen unseres Daseins und die Erhabenheit unseres Kosmos. Wie schön, dass wir hinaufblicken können, wie wunderbar, dass jemand, der alle Grundzüge kennt, uns jedes Jahr so optimal darauf vorbereitet.

geschrieben am 16.09.2010 | 446 Wörter | 2843 Zeichen

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