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Parasiten, Freche Satiren


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Rezension von

Dr. Wolfgang Lent

Parasiten, Freche Satiren Alena, die virtuelle Putzfrau und andere skurrile Typen - Alltagsgeschichten (nicht nur) aus München. Parasiten sind mehr als bloße Schmarotzer: Sie sind auch Tischgenossen, wie uns die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "parasitus" lehrt. Unerkannt sitzen sie neben uns, einschmeichelnd und fordernd zugleich. Einen bunten Strauß dieser Tischgenossen, aber auch viele andere skurrile, merkwürdige und denkwürdige Gestalten zeigt uns die Münchener Autorin Gundela Patricia Koller in Ihrem Debütwerk. Einem - dies sei gleich vorweg gesagt - sehr amüsanten und vergnüglichen Debüt. In kleinen Geschichten aus der großen Stadt begegnen sie uns: Der "Anlageberater" Waldemar, ein Filou, der das Leben und die Frauen liebt. Tessa, die bei einer Jet-Set-Party auf den Falschen setzt. Willibald, der herbizidgeplagte Vegetarier. Wir treffen den lüsternen Produzenten, der so viele Freuden kosten will und die freudlose Kritikerin, die ihre einzige Freude genießt. Die affektierte Feng Shui-Beraterin mit ihrer Aversion gegen indonesische Drachen und Alena, die virtuelle Putzfrau. In knappen, einprägsamen Szenen und Dialogen setzen sie sich mit an unseren Tisch. Und sie begleiten uns in der längeren Titelerzählung, die Münchens Schickeria mit souveränem schwarzen Humor auf die Schippe nimmt. Ein feines Gespür für die Komik des Alltags und ein Talent zur Typenzeichnung prägt die Geschichten. Doch hinter der humorvollen Oberfläche verbirgt sich oft noch mehr und anderes: Grotesk-traurige Menschen in traurig-komischen Situationen. Sprachlosigkeit im Gespräch. Einsamkeit in der Begegnung. Diese gekonnte Doppelbödigkeit schlägt die Brücke zu den letzten Erzählungen des Bandes. Hier, auf nur wenigen Seiten, ist Nachdenkliches versammelt, etwa über das schöne Mädchen, das einen bitteren Schönheitspreis zahlt, oder einen ungenannten "niemand" und seinen Psychiater.

Alena, die virtuelle Putzfrau und andere skurrile Typen - Alltagsgeschichten (nicht nur) aus München.

Parasiten sind mehr als bloße Schmarotzer: Sie sind auch Tischgenossen, wie uns die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "parasitus" lehrt. Unerkannt sitzen sie neben uns, einschmeichelnd und fordernd zugleich. Einen bunten Strauß dieser Tischgenossen, aber auch viele andere skurrile, merkwürdige und denkwürdige Gestalten zeigt uns die Münchener Autorin Gundela Patricia Koller in Ihrem Debütwerk. Einem - dies sei gleich vorweg gesagt - sehr amüsanten und vergnüglichen Debüt. In kleinen Geschichten aus der großen Stadt begegnen sie uns: Der "Anlageberater" Waldemar, ein Filou, der das Leben und die Frauen liebt. Tessa, die bei einer Jet-Set-Party auf den Falschen setzt. Willibald, der herbizidgeplagte Vegetarier. Wir treffen den lüsternen Produzenten, der so viele Freuden kosten will und die freudlose Kritikerin, die ihre einzige Freude genießt. Die affektierte Feng Shui-Beraterin mit ihrer Aversion gegen indonesische Drachen und Alena, die virtuelle Putzfrau. In knappen, einprägsamen Szenen und Dialogen setzen sie sich mit an unseren Tisch. Und sie begleiten uns in der längeren Titelerzählung, die Münchens Schickeria mit souveränem schwarzen Humor auf die Schippe nimmt. Ein feines Gespür für die Komik des Alltags und ein Talent zur Typenzeichnung prägt die Geschichten. Doch hinter der humorvollen Oberfläche verbirgt sich oft noch mehr und anderes: Grotesk-traurige Menschen in traurig-komischen Situationen. Sprachlosigkeit im Gespräch. Einsamkeit in der Begegnung. Diese gekonnte Doppelbödigkeit schlägt die Brücke zu den letzten Erzählungen des Bandes. Hier, auf nur wenigen Seiten, ist Nachdenkliches versammelt, etwa über das schöne Mädchen, das einen bitteren Schönheitspreis zahlt, oder einen ungenannten "niemand" und seinen Psychiater.

geschrieben am 17.03.2003 | 256 Wörter | 1607 Zeichen

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