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Das leere Gesicht


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Rafael Malaczynski

Das leere Gesicht Dan Simmons gilt schon seit Mitte der Achtziger als eine feste Größe im Bereich der Horror-& Phantastischen Literatur. Er studierte Englisch und Pädagogik und unterrichtete bis 1987, wo er auch Programme für Begabte leitete. 1982 begann er zu schreiben und erhielt in den folgenden Jahren regelmäßig zahlreiche Preise für seine Romane. Vor allem mit den Romanen "In der Schwebe" und "Das leere Gesicht" versuchte er aus dem Genre Horror auszubrechen und wandte sich schließlich ganz davon ab. Dieser ältere Roman von Simmons zeigt aber deutlich, dass er es schon immer gut verstand den Leser nicht wegen Schockmomenten und Gruseln bei der Stange zu halten, sondern nur durch die Geschichte an sich. "Das leere Gesicht" handelt von dem brillanten Mathematiker Jeremy Bremen und seiner Frau Gail, die beide die Gedanken anderer Menschen lesen können. Dadurch entsteht zwischen den beiden eine sehr intime und extrem tiefe Liebe und Offenheit. Nur zusammen können sie sich gegenseitig mit ihren Gedankenschirmen vor dem "Neurobrabbeln", den willkürlichen Gedanken aller anderen Menschen, schützen. Als Gail stirbt, bricht für Jeremy im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zusammen. Er beginnt eine Odyssee quer durch Amerika, halb wahnsinnig, halb benommen von den immer stärker werdenden Einschlägen der Gedanken der Menschen. Irgendwie scheinen ihn immer mehr, immer abartigere Gedanken zu erreichen, die ihn zu einer immer tieferen Erkenntnis des Menschlichen Geistes führen. Er trifft Kinderschänder, Gangster, Mörder und versucht so gut es geht, schlicht zu überleben. Auf einer zweiten Ebene des Romans erzählt ein geheimnisvoller Erzähler von Jeremys und Gails Vergangenheit. Wir erfahren das Jeremy zusammen mit einem Physiker & Neurologen beinahe hinter das Geheimnis des menschlichen Verstandes gekommen ist, dessen Auflösung das Verständnis des Universums verändern könnte. Das Buch ist spannend geschrieben und man merkt hier deutlich das Simmons versucht mehr aus dem Roman zu machen als simplen Horror. Der Schrecken des Buches ist eher subtiler Art und teilweise philosophischer Natur. Darin liegt aber auch die größte Schwäche des Romans. Simmons lässt Jeremy oft seitenlang über Chaosmathematik und physikalische Rätsel referieren. Für Leser die kein Interesse an Schrödinger's Wellengleichungen, Teilchenphysik und Theorien über Parallelwelten haben, sind diese Seiten eher langweilig. Für diejenigen die es aber interessiert und die sich daran wagen, ist es sehr empfehlenswert, spezielles Vorwissen wird nicht gefordert. Insgesamt liefert Simmons ein glaubwürdiges Ende ab und der Roman hallt noch einige Zeit nach, indem Mann versucht nachzuvollziehen, wie viel davon der Wahrheit entsprechen könnte.

Dan Simmons gilt schon seit Mitte der Achtziger als eine feste Größe im Bereich der Horror-& Phantastischen Literatur. Er studierte Englisch und Pädagogik und unterrichtete bis 1987, wo er auch Programme für Begabte leitete. 1982 begann er zu schreiben und erhielt in den folgenden Jahren regelmäßig zahlreiche Preise für seine Romane.

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08.05.2006

Vor allem mit den Romanen "In der Schwebe" und "Das leere Gesicht" versuchte er aus dem Genre Horror auszubrechen und wandte sich schließlich ganz davon ab.

Dieser ältere Roman von Simmons zeigt aber deutlich, dass er es schon immer gut verstand den Leser nicht wegen Schockmomenten und Gruseln bei der Stange zu halten, sondern nur durch die Geschichte an sich.

"Das leere Gesicht" handelt von dem brillanten Mathematiker Jeremy Bremen und seiner Frau Gail, die beide die Gedanken anderer Menschen lesen können. Dadurch entsteht zwischen den beiden eine sehr intime und extrem tiefe Liebe und Offenheit. Nur zusammen können sie sich gegenseitig mit ihren Gedankenschirmen vor dem "Neurobrabbeln", den willkürlichen Gedanken aller anderen Menschen, schützen.

Als Gail stirbt, bricht für Jeremy im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zusammen. Er beginnt eine Odyssee quer durch Amerika, halb wahnsinnig, halb benommen von den immer stärker werdenden Einschlägen der Gedanken der Menschen. Irgendwie scheinen ihn immer mehr, immer abartigere Gedanken zu erreichen, die ihn zu einer immer tieferen Erkenntnis des Menschlichen Geistes führen. Er trifft Kinderschänder, Gangster, Mörder und versucht so gut es geht, schlicht zu überleben.

Auf einer zweiten Ebene des Romans erzählt ein geheimnisvoller Erzähler von Jeremys und Gails Vergangenheit. Wir erfahren das Jeremy zusammen mit einem Physiker & Neurologen beinahe hinter das Geheimnis des menschlichen Verstandes gekommen ist, dessen Auflösung das Verständnis des Universums verändern könnte.

Das Buch ist spannend geschrieben und man merkt hier deutlich das Simmons versucht mehr aus dem Roman zu machen als simplen Horror. Der Schrecken des Buches ist eher subtiler Art und teilweise philosophischer Natur. Darin liegt aber auch die größte Schwäche des Romans. Simmons lässt Jeremy oft seitenlang über Chaosmathematik und physikalische Rätsel referieren. Für Leser die kein Interesse an Schrödinger's Wellengleichungen, Teilchenphysik und Theorien über Parallelwelten haben, sind diese Seiten eher langweilig. Für diejenigen die es aber interessiert und die sich daran wagen, ist es sehr empfehlenswert, spezielles Vorwissen wird nicht gefordert.

Insgesamt liefert Simmons ein glaubwürdiges Ende ab und der Roman hallt noch einige Zeit nach, indem Mann versucht nachzuvollziehen, wie viel davon der Wahrheit entsprechen könnte.

geschrieben am 04.02.2006 | 396 Wörter | 2321 Zeichen

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