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Das Labyrinth der träumenden Bücher


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Anna Kneisel

Das Labyrinth der träumenden Bücher Hildegunst von Mythenmetz hat sich schon vor langer Zeit auf die Lindwurmfeste zurückgezogen, wo er sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Er ist fett und träge geworden, seine Literatur ist verbalem Durchfall nicht unähnlich. Da reißt ihn ein mysteriöser Brief aus seiner Lethargie und veranlasst ihn, nach Buchhaim zu reisen - in die Stadt der träumenden Bücher. 200 Jahre ist es her, dass er diesen Ort hinter sich ließ, nachdem er in den Katakomben haarsträubende Erlebnisse durchlitten und fast sein Leben beim großen Brand verloren hatte. Passend zu dieser Wanderung wechselt er sein Schuppengewand und trägt nun Rot. - Ein neuer Lebensabschnitt? Bei seiner Ankunft stellt Mythenmetz fest: Viel hat sich geändert und der große, selbstverliebte Autor stolpert wie eine Landpomeranze durch die Straßen und Gassen, trifft auf alte Bekannte wie Hachmed Ben Kibitzer oder aber die Schreckse Inazea Anazazi und lernt jede Menge Neues kennen. Die ehemals allseits verhassten Bücherjäger haben einen Imagewandel durchgemacht ( sie nennen sich nun Librinauten), ebenso wie Mythenmetz unbemerkt vom gefeierten Schriftsteller zum verstaubten Klassiker geworden ist. Auch das Medium Buch hat nun dem neuen Phänomen des Puppetismus gegenüber an Boden verloren. Das Labyrinth der träumenden Bücher ist ein Buch, das Mythenmetz in einer Phase selbstkritischen Hinterfragens zeigt, einer Lebenszeit des Alters. Nicht zuletzt das Ableben eines alten Freundes ist für diese Introspetkive mitverantwortlich. Sowieso ist das Thema Alter und Tod zentral in diesem Roman. Der Stil ist dabei jedoch immer noch der gleiche - Mythenmetzsche Abschweifungen, Detailversessenheit und eine regelrechte Flut an Eindrücken zeichnen den Roman aus. Der Plot an sich gibt nicht viel her, jedoch rührt die Dichte des Bandes schon daher, dass beispielsweise ein Theaterbesuch in aller Breite geschildert wird und dadurch die Eckpunkte zum Vorgänger-Roman wiederholt werden können. Es bieten sich immer noch unzählige Gelegenheiten zum Knobeln, was die Namen anbelangt, ebenso wie die zahlreichen Zitate und Anspielungen auf Klassiker der Weltliteratur und Musik. Das Ende mag ein wenig unbefriedigend und plötzlich kommen - aber wie es scheint, darf sich der geneigte Leser auf einen 2. Fortsetzungsband freuen, in dem hoffentlich die dringendsten offen gebliebenen Fragen geklärt werden können. So kann man "Das Labyrinth der träumenden Bücher" durchaus als Übergangsroman oder Bindeglied zwischen zwei Romanen bezeichnen, das aber dennoch seine Daseinsberechtigung hat. Auf keinen Fall sollte man das Werk lesen, ohne den vorangehenden Roman zu kennen. "Übersetzer" Walter Moers at his best.

Hildegunst von Mythenmetz hat sich schon vor langer Zeit auf die Lindwurmfeste zurückgezogen, wo er sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Er ist fett und träge geworden, seine Literatur ist verbalem Durchfall nicht unähnlich. Da reißt ihn ein mysteriöser Brief aus seiner Lethargie und veranlasst ihn, nach Buchhaim zu reisen - in die Stadt der träumenden Bücher. 200 Jahre ist es her, dass er diesen Ort hinter sich ließ, nachdem er in den Katakomben haarsträubende Erlebnisse durchlitten und fast sein Leben beim großen Brand verloren hatte. Passend zu dieser Wanderung wechselt er sein Schuppengewand und trägt nun Rot. - Ein neuer Lebensabschnitt?

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Bei seiner Ankunft stellt Mythenmetz fest: Viel hat sich geändert und der große, selbstverliebte Autor stolpert wie eine Landpomeranze durch die Straßen und Gassen, trifft auf alte Bekannte wie Hachmed Ben Kibitzer oder aber die Schreckse Inazea Anazazi und lernt jede Menge Neues kennen. Die ehemals allseits verhassten Bücherjäger haben einen Imagewandel durchgemacht ( sie nennen sich nun Librinauten), ebenso wie Mythenmetz unbemerkt vom gefeierten Schriftsteller zum verstaubten Klassiker geworden ist. Auch das Medium Buch hat nun dem neuen Phänomen des Puppetismus gegenüber an Boden verloren.

Das Labyrinth der träumenden Bücher ist ein Buch, das Mythenmetz in einer Phase selbstkritischen Hinterfragens zeigt, einer Lebenszeit des Alters. Nicht zuletzt das Ableben eines alten Freundes ist für diese Introspetkive mitverantwortlich. Sowieso ist das Thema Alter und Tod zentral in diesem Roman. Der Stil ist dabei jedoch immer noch der gleiche - Mythenmetzsche Abschweifungen, Detailversessenheit und eine regelrechte Flut an Eindrücken zeichnen den Roman aus. Der Plot an sich gibt nicht viel her, jedoch rührt die Dichte des Bandes schon daher, dass beispielsweise ein Theaterbesuch in aller Breite geschildert wird und dadurch die Eckpunkte zum Vorgänger-Roman wiederholt werden können. Es bieten sich immer noch unzählige Gelegenheiten zum Knobeln, was die Namen anbelangt, ebenso wie die zahlreichen Zitate und Anspielungen auf Klassiker der Weltliteratur und Musik.

Das Ende mag ein wenig unbefriedigend und plötzlich kommen - aber wie es scheint, darf sich der geneigte Leser auf einen 2. Fortsetzungsband freuen, in dem hoffentlich die dringendsten offen gebliebenen Fragen geklärt werden können. So kann man "Das Labyrinth der träumenden Bücher" durchaus als Übergangsroman oder Bindeglied zwischen zwei Romanen bezeichnen, das aber dennoch seine Daseinsberechtigung hat. Auf keinen Fall sollte man das Werk lesen, ohne den vorangehenden Roman zu kennen. "Übersetzer" Walter Moers at his best.

geschrieben am 03.11.2011 | 386 Wörter | 2269 Zeichen

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Rezension von

Matthias Gebhardt

Das Labyrinth der träumenden Bücher Nach „die Stadt der Träumenden Bücher“ erscheint nun der neue Zamonien-Roman von Walter Moers „das Labyrinth der Träumenden Bücher“ im Albrecht Knaus Verlag. Schon durch die Optik besticht das Buch. Es ist sehr schön gestaltet. Inhalt: Die Fortsetzung der Abenteuer von Hildegunst von Mythenmetz liest sich locker und erheiternd. Wieder wird der Lindwurm durch einen Brief nach Buchhaim gelockt. Die Stadt der träumenden Bücher wurde vor zweihundert Jahren von einem Feuersturm zerstört. Die neuerbaute Stadt beschreibt der Autor phantasievoll und phantastisch, so dass man das Gefühl hat neben Mythenmetz durch die Straßen zu wandern. Er begegnet alten Freunden wie der Schreckse Inazea Anazazi und dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, aber auch neuen Bewohnern. Phänomenen und Wundern der Stadt. Die Geschehnisse des ersten Bandes werden in Form eines Theaterstücks auf 60 Seiten noch einmal nacherzählt. Und es gibt ziemlich langatmige Ausführungen über dem Puppetismus. Diese Beschreibungen sind sehr detailliert, gar ausufernd, so dass sich der Leser oftmals dabei ertappt, dass er die Seiten nur noch überfliegt. Eine Geschichte entwickelt sich aber kaum. Auf 400 Seiten kommt sie nicht von der Stelle. Als Mythenmetz endlich in die Nähe des Labyrinths kommt, also in die Katakomben, bricht das Buch unvermittelt ab. Im Nachwort erfährt man dann, dass dies Buch nur eine Ouvertüre sei und ein zweiter Band folge. Die letzte Zeile des Buches deutet an, was den Leser erwartet: „Hier fängt die Geschichte an“. Nach dem ersten Buch „die Stadt der Träumenden Bücher“ kann man - wenn man eine spannende Handlung will - diese Fortsetzung („das Labyrinth der Träumenden Bücher“) überspringen und auf den nächsten Zamonien-Roman hoffen. Will man sich aber an den schönen Illustrationen von Walter Moers ergötzen oder die einfallsreichen und schillernden Beschreibungen und Erläuterungen von Mythenmetz lesen und den schönen Einband im Regal bewundern, so sollte man sich dieses Buch unbedingt kaufen. Zur Geschichte taugt es jedoch nicht.

Nach „die Stadt der Träumenden Bücher“ erscheint nun der neue Zamonien-Roman von Walter Moers „das Labyrinth der Träumenden Bücher“ im Albrecht Knaus Verlag.

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Schon durch die Optik besticht das Buch. Es ist sehr schön gestaltet.

Inhalt:

Die Fortsetzung der Abenteuer von Hildegunst von Mythenmetz liest sich locker und erheiternd. Wieder wird der Lindwurm durch einen Brief nach Buchhaim gelockt. Die Stadt der träumenden Bücher wurde vor zweihundert Jahren von einem Feuersturm zerstört. Die neuerbaute Stadt beschreibt der Autor phantasievoll und phantastisch, so dass man das Gefühl hat neben Mythenmetz durch die Straßen zu wandern. Er begegnet alten Freunden wie der Schreckse Inazea Anazazi und dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, aber auch neuen Bewohnern. Phänomenen und Wundern der Stadt.

Die Geschehnisse des ersten Bandes werden in Form eines Theaterstücks auf 60 Seiten noch einmal nacherzählt. Und es gibt ziemlich langatmige Ausführungen über dem Puppetismus. Diese Beschreibungen sind sehr detailliert, gar ausufernd, so dass sich der Leser oftmals dabei ertappt, dass er die Seiten nur noch überfliegt.

Eine Geschichte entwickelt sich aber kaum. Auf 400 Seiten kommt sie nicht von der Stelle.

Als Mythenmetz endlich in die Nähe des Labyrinths kommt, also in die Katakomben, bricht das Buch unvermittelt ab.

Im Nachwort erfährt man dann, dass dies Buch nur eine Ouvertüre sei und ein zweiter Band folge. Die letzte Zeile des Buches deutet an, was den Leser erwartet: „Hier fängt die Geschichte an“.

Nach dem ersten Buch „die Stadt der Träumenden Bücher“ kann man - wenn man eine spannende Handlung will - diese Fortsetzung („das Labyrinth der Träumenden Bücher“) überspringen und auf den nächsten Zamonien-Roman hoffen.

Will man sich aber an den schönen Illustrationen von Walter Moers ergötzen oder die einfallsreichen und schillernden Beschreibungen und Erläuterungen von Mythenmetz lesen und den schönen Einband im Regal bewundern, so sollte man sich dieses Buch unbedingt kaufen. Zur Geschichte taugt es jedoch nicht.

geschrieben am 06.01.2012 | 306 Wörter | 1727 Zeichen

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