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Die Hexe von Portobello


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Verena Hillenbrand

Die Hexe von Portobello Sie ist ein rumänisches Adoptivkind und wurde von ihren Adoptiv-Eltern zunächst nach Beirut gebracht, von wo aus die Familie nach einer Vision nach London flieht und so knapp dem Bürgerkrieg entkommt. Sherine Khalil, bekannt als Athena, zieht in diesem Werk ihre Umgebung in ihren Bann. Als allein erziehende Mutter entdeckt sie die Kraft des Tanzes in sich, fühlt sich dadurch frei und ungehemmt. Mit dieser Leidenschaft schafft sie es, auch andere anzustecken. Sie überzeugt ihre Mitmenschen davon, „das Göttliche“ und „die Kraft der Liebe“ im Alltag zu suchen, statt ein oberflächliches Leben zu führen. In ihrem „normalen“ Leben ist sie eine moderne Frau, die in einer Bank arbeitet und sehr erfolgreich ist. Doch ihre Kräfte, die bald viele Menschen verunsichern, ziehen auch in ihren Alltag ein. Sie beginnt ihre übernatürlichen Kräfte (die ich an dieser Stelle nicht voraussagen möchte) zu nutzen und sinnvoll einzusetzen. Nicht immer positive Rückmeldungen auf ihr handeln und ihre Anhänger neben Überhand und eines Tages ist Athena verschwunden, hinterlässt ihren Sohn und ungläubige Gleichgesinnte. Der Aufbau des Buches ist sehr ungewöhnlich. Keine Erzählung im allgemeinen Sinne, sondern eine Reihung von Meinungen aus Athenas Umfeld reiht Coelho aneinander. Dabei werden dem Leser immer wieder neue Dinge aus dem Leben „der Hexe von Portobello“ offenbart, lernt sie immer besser kennen. Ihre Geschichte, ihr Liebesleben, ihre Anhänger und Feinde sprechen zum Leser. Diese Interviews erzählen nach einer kurzen Einführung ihr Leben chronologisch, stellen Athenas Lebenslauf in ihrer Reihenfolge dar. Dies hilft beim Leseverständnis. Dieses fesselnde Werk beschäftigt sich eingehend mit dem Thema der verschiedenen Religiositätsstile. Denn diese sind in der heutigen Welt an der Tagesordnung. Athenas Religion, ihr Glaube, hat etwas Spirituelles an sich, unterscheidet sich von den starren Formen der meistherrschenden Religionen und wirkt wahrscheinlich dadurch so befreiend auf die Protagonistin und ihre Freunde. Meine Meinung: Ich persönlich fand es sehr schwer, den Einstieg in das Buch zu finden, des es war mein erstes Coelho-Buch. Aber nach ein paar Seiten ist man, Kenner hin oder her, im Geschehen und will mehr über diese außergewöhnliche Frau erfahren. Ihre Gedanken laden ein, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und auch über andere Religionen nachzudenken und diese zu vergleichen. Das einzige, was mich persönlich stört, ist das Springen zwischen den einzelnen Umstehenden Athenas, denn so muss man nach ein paar Seiten in eine andere Rollenperspektive schlüpfen, was leider manchmal schwer fällt. Aber ich denke, dies ist an diesem spannenden und fesselnden Roman ein Manko, was man hinnehmen kann, denn im Ganzen ist es ein Buch, das man gerne auch noch einmal ein zweites Mal lesen möchte. Besonders mit dem unerwarteten Ende schafft es Coelho, die Menschen in ihren bann zu reißen- genauso wie es Athena mit den Ihren machte.

Sie ist ein rumänisches Adoptivkind und wurde von ihren Adoptiv-Eltern zunächst nach Beirut gebracht, von wo aus die Familie nach einer Vision nach London flieht und so knapp dem Bürgerkrieg entkommt. Sherine Khalil, bekannt als Athena, zieht in diesem Werk ihre Umgebung in ihren Bann. Als allein erziehende Mutter entdeckt sie die Kraft des Tanzes in sich, fühlt sich dadurch frei und ungehemmt. Mit dieser Leidenschaft schafft sie es, auch andere anzustecken. Sie überzeugt ihre Mitmenschen davon, „das Göttliche“ und „die Kraft der Liebe“ im Alltag zu suchen, statt ein oberflächliches Leben zu führen.

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In ihrem „normalen“ Leben ist sie eine moderne Frau, die in einer Bank arbeitet und sehr erfolgreich ist. Doch ihre Kräfte, die bald viele Menschen verunsichern, ziehen auch in ihren Alltag ein. Sie beginnt ihre übernatürlichen Kräfte (die ich an dieser Stelle nicht voraussagen möchte) zu nutzen und sinnvoll einzusetzen. Nicht immer positive Rückmeldungen auf ihr handeln und ihre Anhänger neben Überhand und eines Tages ist Athena verschwunden, hinterlässt ihren Sohn und ungläubige Gleichgesinnte.

Der Aufbau des Buches ist sehr ungewöhnlich. Keine Erzählung im allgemeinen Sinne, sondern eine Reihung von Meinungen aus Athenas Umfeld reiht Coelho aneinander. Dabei werden dem Leser immer wieder neue Dinge aus dem Leben „der Hexe von Portobello“ offenbart, lernt sie immer besser kennen. Ihre Geschichte, ihr Liebesleben, ihre Anhänger und Feinde sprechen zum Leser. Diese Interviews erzählen nach einer kurzen Einführung ihr Leben chronologisch, stellen Athenas Lebenslauf in ihrer Reihenfolge dar. Dies hilft beim Leseverständnis.

Dieses fesselnde Werk beschäftigt sich eingehend mit dem Thema der verschiedenen Religiositätsstile. Denn diese sind in der heutigen Welt an der Tagesordnung. Athenas Religion, ihr Glaube, hat etwas Spirituelles an sich, unterscheidet sich von den starren Formen der meistherrschenden Religionen und wirkt wahrscheinlich dadurch so befreiend auf die Protagonistin und ihre Freunde.

Meine Meinung:

Ich persönlich fand es sehr schwer, den Einstieg in das Buch zu finden, des es war mein erstes Coelho-Buch. Aber nach ein paar Seiten ist man, Kenner hin oder her, im Geschehen und will mehr über diese außergewöhnliche Frau erfahren. Ihre Gedanken laden ein, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und auch über andere Religionen nachzudenken und diese zu vergleichen.

Das einzige, was mich persönlich stört, ist das Springen zwischen den einzelnen Umstehenden Athenas, denn so muss man nach ein paar Seiten in eine andere Rollenperspektive schlüpfen, was leider manchmal schwer fällt. Aber ich denke, dies ist an diesem spannenden und fesselnden Roman ein Manko, was man hinnehmen kann, denn im Ganzen ist es ein Buch, das man gerne auch noch einmal ein zweites Mal lesen möchte. Besonders mit dem unerwarteten Ende schafft es Coelho, die Menschen in ihren bann zu reißen- genauso wie es Athena mit den Ihren machte.

geschrieben am 30.11.2007 | 449 Wörter | 2512 Zeichen

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Rezension von

Jennifer Küppers

Die Hexe von Portobello Was macht eine Hexe von heute aus? „Das Phänomen ist nicht neu: Immer wenn die Regeln einer Religion strenger werden, neigt eine große Gruppe von Menschen dazu, in der Verbindung mit dem Spirituellen nach mehr Freiheit zu suchen, So war es auch im Mittelalter, als die katholische Kirche immer höhere Steuern erhob und prächtige Klöster erbauen ließ. Die Reaktion darauf war jenes ,Hexerei\' genannte Phänomen, das in verschiedenen Traditionen die Jahrhunderte überlebt hat, obwohl es bekämpft und unterdrückt wurde, da die Kirche darin etwas Aufrührerisches sah.“ In seinem neusten Roman „Die Hexe von Portobello“ beschreibt Paulo Coelho das Leben einer „heutigen“ Hexe: Ein libanesisches christliches Ehepaar adoptiert in Sibiu gegen den ausdrücklichen Rat der dortigen Mitarbeiter ein kleines Zigeunerbaby. Die Eltern nennen es Sherine, sie nennt sich später jedoch nur noch Athena. Schon als Kleinkind hat sie Visionen von Engeln und Heiligen. Sie wächst in Beirut auf, lebt jedoch später in London, wo Sherine zur Schule geht, studiert und dann ihren Ehemann Lukas Jessen Petersen, eine Dänen, kennenlernt. Ihr Sohn wird geboren und sie gibt ihm den Namen Viorel. Sie kümmert sich sehr intensiv um ihren Sohn und pflegt ein enges Verhältnis zur Kirche, nicht zuletzt, weil sie selbst eine Heilige werden möchte. Nach der Scheidung von Lukas kommt es jedoch zum Ausschluss aus der Kirche. Athena versucht, sich und ihren Sohn über die Runden zu bringen: Sie arbeitet zunächst in einer Bank, lernt jedoch in ihrer Freizeit die Ekstase und die Kunst des Tanzes sowie die Kalligraphie kennen. Sie ist ständig auf der Suche nach dem, was die „leeren Stellen“ in ihrem Leben ausfüllt. Auf dem Weg dahin begegnet sie ihrer leiblichen Mutter, die sie in die Traditionen des heidnischen Glaubens einweiht, ehe sie in Edda ihre Meisterin und Lehrerin findet. Um der größeren Authentizität willen baut Paulo Coelho den Roman als eine Reihe von Interviews mit 13 Personen auf, die mit der jungen Frau in Kontakt gekommen sind und sie aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt haben. Paulo Coelho erzählt diese Geschichte aus den Blickwinkeln ihrer Eltern, ihres ehemaligen Ehemannes, eines Historikers, des Londoner Pfarrers, der Ärztin und Freundin Edda, des Journalisten Heron Ryan, der das Ganze angebllich aufgeschrieben hat, und einiger anderer Weggefährten Athenas. Als scheinbar neutraler und unvoreingenommener Chronist hat der Autor diese Dokumente nur zusammengestellt und dem Leser die Beurteilung überlassen. Der Leser kann so nach und nach ihre Lebensgeschichte konstruieren. Schon zu Beginn erfährt man, dass Athena spurlos verschwunden – eventuell sogar ermordet worden - ist – so ähnelt der gesamte Buchaufbau einem Polizeiprotokoll mit 13 Zeugenaussagen. Paulo Coelho behandelt sehr viele unterschiedlichen Themen in seinem neusten Roman: Es geht es um die Gaia-Theorie, um seherische Fähigkeiten, Kalligraphie, Ekstase, Sufi-Tanz, Erleuchtung und Initiationsriten, sowie um das Verhältnis Schüler-Meister auf dem Weg der Vervollkommnung. Auch die Rolle der Frau und insbesondere der Mutter sowie Schönheitswahn, Jugendkult, Dauerdiäten spielen eine Rolle. Insgesamt fehlt jedoch der rote Faden und der Roman wirkt überfrachtet. Vergleicht man diesen Roman mit den anderen Werken des Autors erkennt man bekannte Strukturen wie in der Einleitung, in der der Eindruck erweckt wird, es handele sich um eine wahre Begebenheit. Auch die Spiritualität und die Lebensweisheiten sind Coelhotypisch. Lediglich der Aufbau ist neu und sorgt für die Spannung, mit Büchern wie „Veronika beschließt zu sterben“ kann dieses Buch jedoch nicht mithalten.

Was macht eine Hexe von heute aus?

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„Das Phänomen ist nicht neu: Immer wenn die Regeln einer Religion strenger werden, neigt eine große Gruppe von Menschen dazu, in der Verbindung mit dem Spirituellen nach mehr Freiheit zu suchen, So war es auch im Mittelalter, als die katholische Kirche immer höhere Steuern erhob und prächtige Klöster erbauen ließ. Die Reaktion darauf war jenes ,Hexerei\' genannte Phänomen, das in verschiedenen Traditionen die Jahrhunderte überlebt hat, obwohl es bekämpft und unterdrückt wurde, da die Kirche darin etwas Aufrührerisches sah.“

In seinem neusten Roman „Die Hexe von Portobello“ beschreibt Paulo Coelho das Leben einer „heutigen“ Hexe:

Ein libanesisches christliches Ehepaar adoptiert in Sibiu gegen den ausdrücklichen Rat der dortigen Mitarbeiter ein kleines Zigeunerbaby. Die Eltern nennen es Sherine, sie nennt sich später jedoch nur noch Athena. Schon als Kleinkind hat sie Visionen von Engeln und Heiligen.

Sie wächst in Beirut auf, lebt jedoch später in London, wo Sherine zur Schule geht, studiert und dann ihren Ehemann Lukas Jessen Petersen, eine Dänen, kennenlernt. Ihr Sohn wird geboren und sie gibt ihm den Namen Viorel. Sie kümmert sich sehr intensiv um ihren Sohn und pflegt ein enges Verhältnis zur Kirche, nicht zuletzt, weil sie selbst eine Heilige werden möchte. Nach der Scheidung von Lukas kommt es jedoch zum Ausschluss aus der Kirche. Athena versucht, sich und ihren Sohn über die Runden zu bringen: Sie arbeitet zunächst in einer Bank, lernt jedoch in ihrer Freizeit die Ekstase und die Kunst des Tanzes sowie die Kalligraphie kennen. Sie ist ständig auf der Suche nach dem, was die „leeren Stellen“ in ihrem Leben ausfüllt. Auf dem Weg dahin begegnet sie ihrer leiblichen Mutter, die sie in die Traditionen des heidnischen Glaubens einweiht, ehe sie in Edda ihre Meisterin und Lehrerin findet.

Um der größeren Authentizität willen baut Paulo Coelho den Roman als eine Reihe von Interviews mit 13 Personen auf, die mit der jungen Frau in Kontakt gekommen sind und sie aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt haben. Paulo Coelho erzählt diese Geschichte aus den Blickwinkeln ihrer Eltern, ihres ehemaligen Ehemannes, eines Historikers, des Londoner Pfarrers, der Ärztin und Freundin Edda, des Journalisten Heron Ryan, der das Ganze angebllich aufgeschrieben hat, und einiger anderer Weggefährten Athenas. Als scheinbar neutraler und unvoreingenommener Chronist hat der Autor diese Dokumente nur zusammengestellt und dem Leser die Beurteilung überlassen. Der Leser kann so nach und nach ihre Lebensgeschichte konstruieren. Schon zu Beginn erfährt man, dass Athena spurlos verschwunden – eventuell sogar ermordet worden - ist – so ähnelt der gesamte Buchaufbau einem Polizeiprotokoll mit 13 Zeugenaussagen.

Paulo Coelho behandelt sehr viele unterschiedlichen Themen in seinem neusten Roman: Es geht es um die Gaia-Theorie, um seherische Fähigkeiten, Kalligraphie, Ekstase, Sufi-Tanz, Erleuchtung und Initiationsriten, sowie um das Verhältnis Schüler-Meister auf dem Weg der Vervollkommnung. Auch die Rolle der Frau und insbesondere der Mutter sowie Schönheitswahn, Jugendkult, Dauerdiäten spielen eine Rolle. Insgesamt fehlt jedoch der rote Faden und der Roman wirkt überfrachtet.

Vergleicht man diesen Roman mit den anderen Werken des Autors erkennt man bekannte Strukturen wie in der Einleitung, in der der Eindruck erweckt wird, es handele sich um eine wahre Begebenheit. Auch die Spiritualität und die Lebensweisheiten sind Coelhotypisch. Lediglich der Aufbau ist neu und sorgt für die Spannung, mit Büchern wie „Veronika beschließt zu sterben“ kann dieses Buch jedoch nicht mithalten.

geschrieben am 06.07.2009 | 545 Wörter | 3105 Zeichen

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