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Die Opalverschwörung


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Rezension von

Frank Drehmel

Die Opalverschwörung Wir schreiben das Jahr 1561: in der von der Pest heimgesuchten Stadt Marseilles rettet ein Unbekannter – der sich kurze Zeit später als Nostradamus vorstellt – drei Einwohner vor der Pest, überreicht ihnen jeweils einen großen Opal und verlangt dafür die Dienste der noch ungeborenen Söhne der drei Verschonten. Rund 70 Jahre später: vor der von den Truppen Ludwig des XIII unter Führung Kardinal Richelieus belagerten Stadt La Rochelle kreuzen sich die Lebenswege der drei Nachkommen der Erretteten, die des hünenhafte Söldners Erik Gustavsohn, des in Richelieus Diensten stehenden Lebemannes und Schöngeistes Joachim Jordanus Pratentis und der Freibeutertochter Walaya du Matray. Nachdem anfänglich insbesondere Walaya nicht das Vermächtnis und die Schuld ihres Vater ehren und annehmen will und stattdessen lieber Schätzen hinterherjagt, raufen sich die drei sehr unterschiedlichen Menschen unter Führung Joachims dennoch zusammen und beschließen, das Geheimnis um die Opale und die damit verbundene Prophezeiung zu enträtseln. Damit beginnt eine abenteuerliche Jagd in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, die sie zunächst nach Antwerpen führt, wobei ihnen eine mächtige Organisation auf den Fersen ist, eine Loge, die in den Opalen eine Gefahr für das bereits erschütterte Gleichgewicht in Europa sieht, die die Manuskripte des Nostradamus aus aller Welt zusammenträgt und die kryptischen Texte zu entschlüsseln sucht. Dass ihre Gegenspieler ohne zu zögern über Leichen gehen und augenscheinlich über mystische Kräfte verfügen, macht die Queste für Erik, Joachim und Malya zu einem tödlichen Unterfangen. Obgleich die Gesamtausgabe der „Opalverschwörung“, welche die vier Einzelalben „Der Schwur“ (Le Serment; 2005), „Die Loge“ (La Loge; 2006), „Die Edelsteine“ (Les Gemmes; 2007) sowie „Die Manuskripte“ (Les Ordonnances; 2009) umfasst, mit über 200 Seiten vergleichsweise umfangreich ausfällt, bietet die Geschichte überraschend wenig fesselnden Inhalt. Was zunächst recht abenteuerlich, dynamisch sowie einen originellen Ansatz versprechend beginnt und mit durchaus starken, charismatischen Hauptfiguren aufwartet, verliert sich schnell in historischen Nebenschauplätzen, Vorhersehbarkeiten, z.T. platten Dialogen und kommt zudem nur so langsam voran, dass man zuweilen meint, die Handlung trete auf der Stelle. Zahlreiche Rückblenden bringen zwar Licht in die mysteriöse Geschichte, sind aber oftmals selbst nicht minder zäh als die Hauptgeschichte inszeniert. Einen echten dramaturgischen Fehlgriff leisten sich die Autoren mit der Einbindung einiger metaphysischer Elemente, die im historischen Kontext vollkommen deplatziert wirken, da sie die Story auf eine geradezu billige effektheischerische Ebene herabziehen, auf der Philosophie, Historie und Gesellschaft an Bedeutung verlieren. Dass der Sammelband unter Strich dennoch äußerst unterhaltsam ist, liegt am brillanten Artwork Ludovic Dubois' (alias Grun): in seinen perspektivisch abwechslungsreichen, detaillierten – ja geradezu detailverliebten -, hochauthentischen und feinstrichigen Zeichnungen sowie der stimmungsvollen, gleichermaßen farbenfrohen wie zarten Koloration fängt er nicht nur das historische Ambiente – Architektur, Technik, Kleidung und Physiognomien - perfekt ein, sondern bietet dem Leser ein visuell aufregendes Panel nach dem anderen. Abgerundet wird das künstlerisch überzeugende Album durch einen 13-seitigen, informativen – wenn auch nicht kommentierten - Einblick in Gruns Skizzenbuch. Fazit: Das grandiose Artwork vermag im Gegensatz zur zwar abenteuerlichen, aber unterm Strich deutlich zu umständlich erzählten Story rundum zu überzeugen. Alleine Gruns Bilder rechtfertigen den Erwerb dieses umfangreichen Sammelbandes vollends.

Wir schreiben das Jahr 1561: in der von der Pest heimgesuchten Stadt Marseilles rettet ein Unbekannter – der sich kurze Zeit später als Nostradamus vorstellt – drei Einwohner vor der Pest, überreicht ihnen jeweils einen großen Opal und verlangt dafür die Dienste der noch ungeborenen Söhne der drei Verschonten.

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18.02.2018
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18.02.2018

Rund 70 Jahre später: vor der von den Truppen Ludwig des XIII unter Führung Kardinal Richelieus belagerten Stadt La Rochelle kreuzen sich die Lebenswege der drei Nachkommen der Erretteten, die des hünenhafte Söldners Erik Gustavsohn, des in Richelieus Diensten stehenden Lebemannes und Schöngeistes Joachim Jordanus Pratentis und der Freibeutertochter Walaya du Matray.

Nachdem anfänglich insbesondere Walaya nicht das Vermächtnis und die Schuld ihres Vater ehren und annehmen will und stattdessen lieber Schätzen hinterherjagt, raufen sich die drei sehr unterschiedlichen Menschen unter Führung Joachims dennoch zusammen und beschließen, das Geheimnis um die Opale und die damit verbundene Prophezeiung zu enträtseln.

Damit beginnt eine abenteuerliche Jagd in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, die sie zunächst nach Antwerpen führt, wobei ihnen eine mächtige Organisation auf den Fersen ist, eine Loge, die in den Opalen eine Gefahr für das bereits erschütterte Gleichgewicht in Europa sieht, die die Manuskripte des Nostradamus aus aller Welt zusammenträgt und die kryptischen Texte zu entschlüsseln sucht. Dass ihre Gegenspieler ohne zu zögern über Leichen gehen und augenscheinlich über mystische Kräfte verfügen, macht die Queste für Erik, Joachim und Malya zu einem tödlichen Unterfangen.

Obgleich die Gesamtausgabe der „Opalverschwörung“, welche die vier Einzelalben „Der Schwur“ (Le Serment; 2005), „Die Loge“ (La Loge; 2006), „Die Edelsteine“ (Les Gemmes; 2007) sowie „Die Manuskripte“ (Les Ordonnances; 2009) umfasst, mit über 200 Seiten vergleichsweise umfangreich ausfällt, bietet die Geschichte überraschend wenig fesselnden Inhalt.

Was zunächst recht abenteuerlich, dynamisch sowie einen originellen Ansatz versprechend beginnt und mit durchaus starken, charismatischen Hauptfiguren aufwartet, verliert sich schnell in historischen Nebenschauplätzen, Vorhersehbarkeiten, z.T. platten Dialogen und kommt zudem nur so langsam voran, dass man zuweilen meint, die Handlung trete auf der Stelle. Zahlreiche Rückblenden bringen zwar Licht in die mysteriöse Geschichte, sind aber oftmals selbst nicht minder zäh als die Hauptgeschichte inszeniert. Einen echten dramaturgischen Fehlgriff leisten sich die Autoren mit der Einbindung einiger metaphysischer Elemente, die im historischen Kontext vollkommen deplatziert wirken, da sie die Story auf eine geradezu billige effektheischerische Ebene herabziehen, auf der Philosophie, Historie und Gesellschaft an Bedeutung verlieren.

Dass der Sammelband unter Strich dennoch äußerst unterhaltsam ist, liegt am brillanten Artwork Ludovic Dubois' (alias Grun): in seinen perspektivisch abwechslungsreichen, detaillierten – ja geradezu detailverliebten -, hochauthentischen und feinstrichigen Zeichnungen sowie der stimmungsvollen, gleichermaßen farbenfrohen wie zarten Koloration fängt er nicht nur das historische Ambiente – Architektur, Technik, Kleidung und Physiognomien - perfekt ein, sondern bietet dem Leser ein visuell aufregendes Panel nach dem anderen.

Abgerundet wird das künstlerisch überzeugende Album durch einen 13-seitigen, informativen – wenn auch nicht kommentierten - Einblick in Gruns Skizzenbuch.

Fazit: Das grandiose Artwork vermag im Gegensatz zur zwar abenteuerlichen, aber unterm Strich deutlich zu umständlich erzählten Story rundum zu überzeugen. Alleine Gruns Bilder rechtfertigen den Erwerb dieses umfangreichen Sammelbandes vollends.

geschrieben am 29.01.2013 | 498 Wörter | 3228 Zeichen

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