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Ein Löwe in der Bibliothek!


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Ein Löwe in der Bibliothek! Das englischsprachige Original dieses Kinderbuches erschien im Jahr 2006 unter dem Titel „Library Lion“. Zum Glück wurde der Titel bei der Übersetzung nur moderat angepasst und im Jahr 2017 liegt das Buch nunmehr erstmals in deutscher Sprache vor. Was passiert konkret? Eines Tages taucht ein Löwe in der örtlichen Bibliothek auf und sorgt für helle Aufregung – nur nicht bei der Direktorin. Solange der Löwe sich an die Regeln der Bibliothek hält, ist er willkommen wie jeder andere. Erst benimmt sich der Löwe typisch tierisch, aber als es dann zur Vorlesestunde kommt, wird er zum Kind wie all die anderen Zuhörer, lauscht gierig der Geschichte und ist enttäuscht, als es zu Ende geht. Auch an den folgenden Tagen ist er präsent und beginnt, der Bibliotheksleiterin zur Hand zu gehen. Natürlich gibt es einen beharrenden Spießer, der ohne den Löwen alles besser fand. Und als es dann zu einer Extremsituation kommt, in welcher es der Löwe wagt, die Regeln der Bibliothek zu brechen, droht sich alles zum Schlechten zu wenden. Wie das mit wenigen Worten und Bildern eingefangen und transportiert wird, ist einfach großartig und dürfte auch vielen erwachsenen Vorlesern die Tränen in die Augen treiben. Dafür macht die dann folgende Wendung emotional alles wieder wett. Dieses Kinderbuch ist wundervoll. Eine schon für Vorschulkinder gut verständliche Geschichte, liebevoll mit Illustrationen begleitet, mit kindgerechten emotionalen Höhepunkten und einer großen Anzahl von über die eigentliche Geschichte hinausgehenden Metaphern und Allegorien, die dafür sorgen, dass man mit seinen Kindern dieses Buch als Anregung für wichtige Gespräche und Diskussionen nutzen kann: wie reagieren wir auf etwas Fremdes? Ist Veränderung immer schlecht? Wo verläuft die Grenze zwischen Entwicklung und Anpassung? Was sind Regeln und wann kann man sie brechen, wann muss man sie brechen? Was ist eine gerechte Konsequenz für vermeintliches Fehlverhalten? Kann man Fehler wieder gut machen? etc. Zum Transfer etlicher dieser Ansätze auf die aktuelle Problematik mit Flüchtlingen ist es nur ein kurzer Weg, selbst wenn das die Autoren sicher nicht primär im Blick hatten. Deshalb: Lesen! Kaufen! Verschenken! Ein ganz grandioses Kinderbuch.

Das englischsprachige Original dieses Kinderbuches erschien im Jahr 2006 unter dem Titel „Library Lion“. Zum Glück wurde der Titel bei der Übersetzung nur moderat angepasst und im Jahr 2017 liegt das Buch nunmehr erstmals in deutscher Sprache vor.

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Was passiert konkret? Eines Tages taucht ein Löwe in der örtlichen Bibliothek auf und sorgt für helle Aufregung – nur nicht bei der Direktorin. Solange der Löwe sich an die Regeln der Bibliothek hält, ist er willkommen wie jeder andere. Erst benimmt sich der Löwe typisch tierisch, aber als es dann zur Vorlesestunde kommt, wird er zum Kind wie all die anderen Zuhörer, lauscht gierig der Geschichte und ist enttäuscht, als es zu Ende geht. Auch an den folgenden Tagen ist er präsent und beginnt, der Bibliotheksleiterin zur Hand zu gehen. Natürlich gibt es einen beharrenden Spießer, der ohne den Löwen alles besser fand. Und als es dann zu einer Extremsituation kommt, in welcher es der Löwe wagt, die Regeln der Bibliothek zu brechen, droht sich alles zum Schlechten zu wenden. Wie das mit wenigen Worten und Bildern eingefangen und transportiert wird, ist einfach großartig und dürfte auch vielen erwachsenen Vorlesern die Tränen in die Augen treiben. Dafür macht die dann folgende Wendung emotional alles wieder wett.

Dieses Kinderbuch ist wundervoll. Eine schon für Vorschulkinder gut verständliche Geschichte, liebevoll mit Illustrationen begleitet, mit kindgerechten emotionalen Höhepunkten und einer großen Anzahl von über die eigentliche Geschichte hinausgehenden Metaphern und Allegorien, die dafür sorgen, dass man mit seinen Kindern dieses Buch als Anregung für wichtige Gespräche und Diskussionen nutzen kann: wie reagieren wir auf etwas Fremdes? Ist Veränderung immer schlecht? Wo verläuft die Grenze zwischen Entwicklung und Anpassung? Was sind Regeln und wann kann man sie brechen, wann muss man sie brechen? Was ist eine gerechte Konsequenz für vermeintliches Fehlverhalten? Kann man Fehler wieder gut machen? etc. Zum Transfer etlicher dieser Ansätze auf die aktuelle Problematik mit Flüchtlingen ist es nur ein kurzer Weg, selbst wenn das die Autoren sicher nicht primär im Blick hatten.

Deshalb: Lesen! Kaufen! Verschenken! Ein ganz grandioses Kinderbuch.

geschrieben am 16.10.2017 | 339 Wörter | 1886 Zeichen

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