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Exterminator 17


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Christopher Bünte

Exterminator 17 Schon früh entdeckte Enki Bilal seine Faszination für das Zeichnen. Mit einer seiner Arbeiten gewann er 1971 einen Talentwettbewerb für Nachwuchszeichner, den die Jugendzeitschrift »Pilote« veranstaltet hatte. Es folgte eine erste Veröffentlichung in Heft 645 von »Pilote«. Nach diesem ersten Erfolg blieb er dem Magazin viele Jahre lang treu verbunden. In den siebziger Jahren schrieb und zeichnete er für »Pilote« viele kleine Szenarios. Er entwickelte dabei seine Runzeltechnik und übte sich in Direktkolorierung, was damals noch eine eher ungewöhnliche Methode war. Wohl ebenso wichtig wie die Ausbildung seines Zeichentalents in jenen Tagen war Enki Bilals Bekanntschaft mit Pierre Christin. Der langjährige Szenarist wollte politische Themen aufgreifen und konnte Bilals Hang zu Monstren und phantastischen Halbwesen nicht so recht teilen. Aus der gemeinsamen Arbeit dieses ungleichen Paares erwuchs der fünfteilige Zyklus »Legendes d'Aujourd'hui« (dt.: Legenden der Gegenwart), der in der Zeit von 1975 bis 1983 entstand. Bilal und Christin widmeten sich hier gesellschaftlichen Themen. Der grob als »Polit-Fiction« zu umschreibende Zyklus stellt Bilals erstes großes Werk dar, und brachte ihn (trotz gewisser inhaltlicher Schwächen) voran in die erste Liga französischer Comickünstler. In dieser Zeit entstand auch das Album »Exterminator 17« (frz.: Exterminateur 17), das Bilal 1976/77 mit dem Szenaristen Jean-Pierre Dionnet schuf. Das SF-Szenario stellt eine Präambel zu der späteren gleichnamigen Reihe dar und beleuchtet die Vorgeschichte der Hauptfigur, des Androiden Nummer 17. Es geht dabei um einen Kriegsandroiden der Generation 17, ein altes Modell, das abgeschafft werden soll. Sein Erfinder und Konstrukteur richtet es jedoch so ein, dass seine Seele bei seinem Tod auf die menschliche Maschine überwechselt. Fortan ist Exterminator 17 ein Android mit der Seele seines Erfinders, mit einem Bewusstsein seiner Selbst und mit Lebenswillen. Ein Rebell unter den Maschinen. Aus Angst vor einer Revolution machen die Menschen Jagd auf ihn. Veröffentlicht wurde die Geschichte zum ersten Mal in dem ambitionierten SF-Comic-Magazin »Metal Hurlant« (Heft 13). Wer andere Arbeiten von Enki Bilal kennt, muss sich über »Exterminator 17« wundern. Große, gleichförmig angeordnete Panels, zusammenhanglose Bildsprünge, langweilige Hintergründe - weder Form noch Inhalt von »Exterminator 17« können überzeugen. »Exterminator 17« ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein schlechtes Szenario negativ auf die Zeichenqualität auswirken kann. Was Enki Bilal später zu »Exterminator 17« zu sagen hatte, unterstützt diesen Eindruck: "Die ersten zehn Seiten hatten mich noch interessiert, aber plötzlich hakte ich die Sache komplett ab. Ich habe die Geschichte dann ohne Enthusiasmus zu Ende gezeichnet. Rein automatisch."

Schon früh entdeckte Enki Bilal seine Faszination für das Zeichnen. Mit einer seiner Arbeiten gewann er 1971 einen Talentwettbewerb für Nachwuchszeichner, den die Jugendzeitschrift »Pilote« veranstaltet hatte. Es folgte eine erste Veröffentlichung in Heft 645 von »Pilote«. Nach diesem ersten Erfolg blieb er dem Magazin viele Jahre lang treu verbunden. In den siebziger Jahren schrieb und zeichnete er für »Pilote« viele kleine Szenarios. Er entwickelte dabei seine Runzeltechnik und übte sich in Direktkolorierung, was damals noch eine eher ungewöhnliche Methode war.

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Buchtitel
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02.07.2006

Wohl ebenso wichtig wie die Ausbildung seines Zeichentalents in jenen Tagen war Enki Bilals Bekanntschaft mit Pierre Christin. Der langjährige Szenarist wollte politische Themen aufgreifen und konnte Bilals Hang zu Monstren und phantastischen Halbwesen nicht so recht teilen. Aus der gemeinsamen Arbeit dieses ungleichen Paares erwuchs der fünfteilige Zyklus »Legendes d'Aujourd'hui« (dt.: Legenden der Gegenwart), der in der Zeit von 1975 bis 1983 entstand. Bilal und Christin widmeten sich hier gesellschaftlichen Themen. Der grob als »Polit-Fiction« zu umschreibende Zyklus stellt Bilals erstes großes Werk dar, und brachte ihn (trotz gewisser inhaltlicher Schwächen) voran in die erste Liga französischer Comickünstler.

In dieser Zeit entstand auch das Album »Exterminator 17« (frz.: Exterminateur 17), das Bilal 1976/77 mit dem Szenaristen Jean-Pierre Dionnet schuf. Das SF-Szenario stellt eine Präambel zu der späteren gleichnamigen Reihe dar und beleuchtet die Vorgeschichte der Hauptfigur, des Androiden Nummer 17. Es geht dabei um einen Kriegsandroiden der Generation 17, ein altes Modell, das abgeschafft werden soll. Sein Erfinder und Konstrukteur richtet es jedoch so ein, dass seine Seele bei seinem Tod auf die menschliche Maschine überwechselt. Fortan ist Exterminator 17 ein Android mit der Seele seines Erfinders, mit einem Bewusstsein seiner Selbst und mit Lebenswillen. Ein Rebell unter den Maschinen. Aus Angst vor einer Revolution machen die Menschen Jagd auf ihn. Veröffentlicht wurde die Geschichte zum ersten Mal in dem ambitionierten SF-Comic-Magazin »Metal Hurlant« (Heft 13).

Wer andere Arbeiten von Enki Bilal kennt, muss sich über »Exterminator 17« wundern. Große, gleichförmig angeordnete Panels, zusammenhanglose Bildsprünge, langweilige Hintergründe - weder Form noch Inhalt von »Exterminator 17« können überzeugen. »Exterminator 17« ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein schlechtes Szenario negativ auf die Zeichenqualität auswirken kann. Was Enki Bilal später zu »Exterminator 17« zu sagen hatte, unterstützt diesen Eindruck: "Die ersten zehn Seiten hatten mich noch interessiert, aber plötzlich hakte ich die Sache komplett ab. Ich habe die Geschichte dann ohne Enthusiasmus zu Ende gezeichnet. Rein automatisch."

geschrieben am 13.03.2006 | 397 Wörter | 2426 Zeichen

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