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eXtreme Programming


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Oliver van Porten

eXtreme Programming eXtreme Programming (kurz: XP) ist eine noch relativ junge Disziplin der agilen Software-Entwicklung. Nichtsdestotrotz erfreut es sich schon heute eines großen Bekanntheits- als auch Beliebtheitsgrades, was nicht zuletzt auf das immer wieder positive Feedback aus der Industrie zurückzuführen ist. Wer jedoch XP für sich nutzen will, sollte schon wissen, was auf Ihn damit zu kommt, welche Hürden es zu meistern und welche Probleme es zu lösen gibt, bevor XP effektiv am Arbeitsplatz eingesetzt werden kann. Hier bietet die zweite Auflage von „eXtreme Programming“ von Henning Wolf, Stefan Roock und Martin Lippert wertvolle Schützenhilfe. Aber allem vorweg ein kleiner Überblick, worum es in diesem Buch denn eigentlich geht. Die Autoren beschreiben auf knapp 350 Seiten in 11 Kapiteln neben den obligatorischen XP Techniken viele für die Praxis relevante Themen, wie zum Beispiel die Projektorganisation und die Einführung von XP am Arbeitsplatz. Gewürzt wird das ganze durch konkrete Projektbeispiele, sowohl in einem eigenen Kapitel, als auch zu jeder einzelnen XP Technik. So geht es dann auch direkt im ersten Kapitel, der – wie sollte es anders sein – Einführung auch direkt ans Eingemachte. Neben den XP-Werten und -Prinzipien wird hier auch schon ein erster Blick auf die die XP-Techniken geworfen, die im nachfolgenden Kapitel dann auch direkt genauer betrachtet werden. Beim ersten Lesen fällt neben dem hervorragenden Inhalt auch gleich der angenehme Stil der Autoren auf. Sowohl bezüglich dem Geschrieben als auch der Aufmachung des Buches. Die kleinen 'Mini-Kapitel', die jeweils am Seitenrand einen optischen als auch logischen Leitfaden durch das Buch bilden, wissen einfach zu gefallen. Aber kommen wir zum dritten, auch sehr interessanten Kapitel. Hier wird ein Überblick über andere agile Methoden - wie Scrumm, FDD und Industrial XP – gegeben und auch ihr Bezug zu XP dargestellt. Sehr interessant ist hier vor allem der Vergleich mit dem 2004 von Kent Beck in seinem Buch „eXtreme Programming – Das Manifest“ veröffentlichten XP. An dieser Stelle wird genau erklärt, welche Unterschiede es zwischen den beiden XP „Versionen“ gibt. Hier konnte ich mir ein leichtes aufatmen – und schmunzeln - nicht verkneifen. Die „Metaphor“ gibt es nicht mehr als eigenständige Technik. Wie schön. Ich habe ihren Sinn nämlich nie wirklich verstanden – damit war ich wohl nicht der einzige. Das folgende vierte Kapitel erklärt im Anschluss an das gelungene dritte Kapitel dann die Rollen in einem XP Projekt. Angefangen beim Kunden, hier dann auch – praktisch sehr relevant – aufgeteilt in Auftraggeber und Anwender, über den Programmierer bis hin zu Trainer und Technologieberater. Abgeschlossen wird dieses Kapitel dann von einigen Empfehlungen, wie zum Beispiel der Trennung von Anwender und Auftraggeber, wenn nötig. Kapitel fünf - „Artefakte“ - bietet dann auch wieder eine sehr praxisorientierte Sicht auf diverse Werkzeuge, die im täglichen Leben mit XP nützlich und sinnvoll erscheinen. Neben den Story-Cards und deren Adaption in Use-Cases auch solch augenscheinlich triviale Dinge wie ein Glossar oder ein Projekttagebuch. Grade nach der Lektüre des letztgenannten Unterpunktes ging mir nur eins durch den Kopf: Sowas brauche ich auch. Aber auch hier sieht man wieder, dass zu XP neben dem Verständnis der diversen Techniken auch eine gehörige Portion Disziplin gehört. Oft erlebt man ja unschöne Überraschungen, wenn es um die Projektdokumentation geht. Die nächsten beiden Kapitel beschäftigen sich mit der Organisation (Kapitel 6) sowie mit der Explorationsphase (Kapitel 7). Hier dreht sich alles um Anforderungsermittlung, Planung, Risikominimierung und vielem mehr. Sehr interessant ist hier vor allem Kapitel 6.6, in dem es um Vertragsgestaltung geht. Diese ist bisweilen in einem XP Projekt etwas heikel, da klassische Softwareverträge bei einem XP Projekt wenig Sinn haben würden. Daher werden hier einige Vertragsmodelle vorgestellt, so zum Beispiel 'Design to Cost', in dem der Kunde während der Projektlaufzeit Funktionalität in das „Budget“ füllt. Sicher ein höchst interessantes Kapitel für alle, die XP wegen seiner vermeintlichen Unberechenbarkeit scheuen. Kapitel acht ist dann das eingangs schon erwähnte Kapitel über die Einführung von XP. Hier werden neben detailliert beschriebenen Einführungsstrategien auch typische Fallen, wie etwa das verschieben von Deadlines, dargestellt Kapitel neun stellt dann die ebenfalls eingangs erwähnten Projektberichte dar, jeweils mit Kontext, XP-Einsatz und einer abschließenden Bewertung. Unter Kontext sind hier Zielsetzung und Ressourcen zu verstehen. Unter XP-Einsatz wird dargestellt, welche XP-Techniken wie eingesetzt wurden und in der Bewertung wird dies alles schließlich genauer im Hinblick auf den Erfolg des Projektes betrachtet. War der Kunde zufrieden? Was hat sich bewehrt? Was haben wir gelernt? All das stellt einen umfangreichen Fundus an Fremderfahrung dar, über die man sich einfach nur freuen kann. Kapitel zehn und elf bilden (fast) den Schluss dieses gelungenen Buches. Hier sind noch einige Seiten zu speziellen Konstellationen, wie zum Beispiel der Framework Entwicklung, zu finden. Dann folgt noch eine Bewertung von XP samt Ausblick und eine Liste der zwölf häufigsten Fehler im Verständnis von XP. Im Anhang von „eXtreme Programming“ finden sich neben den häufig gestellten Fragen dann auch noch einige Seiten mit Hinweisen zu Programmierwerkzeugen. Fazit Wer Kent Becks Buch „eXtreme Programming – Das Manifest“ gelesen und gemocht hat, findet im vorliegenden „eXtreme Programming“von Henning Wolf, Stefan Roock und Martin Lippert eine gelungene und praxisnahe Ergänzung, wenn nicht sogar einen vollständigen Ersatz. Vor allem dürfte diese Buch für alle interessant sein, die vorhaben XP im Betrieb zu implementieren als auch für die, die die Relevanz von XP für den praktischen Einsatz noch immer bezweifeln oder sich einfach nur ein Bild davon machen wollen. Alles in allem ein tolles Buch und seinen Preis mehr als wert.

eXtreme Programming (kurz: XP) ist eine noch relativ junge Disziplin der agilen Software-Entwicklung. Nichtsdestotrotz erfreut es sich schon heute eines großen Bekanntheits- als auch Beliebtheitsgrades, was nicht zuletzt auf das immer wieder positive Feedback aus der Industrie zurückzuführen ist.

weitere Rezensionen von Oliver van Porten

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.12.2005
2
27.06.2005

Wer jedoch XP für sich nutzen will, sollte schon wissen, was auf Ihn damit zu kommt, welche Hürden es zu meistern und welche Probleme es zu lösen gibt, bevor XP effektiv am Arbeitsplatz eingesetzt werden kann. Hier bietet die zweite Auflage von „eXtreme Programming“ von Henning Wolf, Stefan Roock und Martin Lippert wertvolle Schützenhilfe.

Aber allem vorweg ein kleiner Überblick, worum es in diesem Buch denn eigentlich geht. Die Autoren beschreiben auf knapp 350 Seiten in 11 Kapiteln neben den obligatorischen XP Techniken viele für die Praxis relevante Themen, wie zum Beispiel die Projektorganisation und die Einführung von XP am Arbeitsplatz. Gewürzt wird das ganze durch konkrete Projektbeispiele, sowohl in einem eigenen Kapitel, als auch zu jeder einzelnen XP Technik.

So geht es dann auch direkt im ersten Kapitel, der – wie sollte es anders sein – Einführung auch direkt ans Eingemachte. Neben den XP-Werten und -Prinzipien wird hier auch schon ein erster Blick auf die die XP-Techniken geworfen, die im nachfolgenden Kapitel dann auch direkt genauer betrachtet werden. Beim ersten Lesen fällt neben dem hervorragenden Inhalt auch gleich der angenehme Stil der Autoren auf. Sowohl bezüglich dem Geschrieben als auch der Aufmachung des Buches. Die kleinen 'Mini-Kapitel', die jeweils am Seitenrand einen optischen als auch logischen Leitfaden durch das Buch bilden, wissen einfach zu gefallen.

Aber kommen wir zum dritten, auch sehr interessanten Kapitel. Hier wird ein Überblick über andere agile Methoden - wie Scrumm, FDD und Industrial XP – gegeben und auch ihr Bezug zu XP dargestellt. Sehr interessant ist hier vor allem der Vergleich mit dem 2004 von Kent Beck in seinem Buch „eXtreme Programming – Das Manifest“ veröffentlichten XP. An dieser Stelle wird genau erklärt, welche Unterschiede es zwischen den beiden XP „Versionen“ gibt. Hier konnte ich mir ein leichtes aufatmen – und schmunzeln - nicht verkneifen. Die „Metaphor“ gibt es nicht mehr als eigenständige Technik. Wie schön. Ich habe ihren Sinn nämlich nie wirklich verstanden – damit war ich wohl nicht der einzige.

Das folgende vierte Kapitel erklärt im Anschluss an das gelungene dritte Kapitel dann die Rollen in einem XP Projekt. Angefangen beim Kunden, hier dann auch – praktisch sehr relevant – aufgeteilt in Auftraggeber und Anwender, über den Programmierer bis hin zu Trainer und Technologieberater. Abgeschlossen wird dieses Kapitel dann von einigen Empfehlungen, wie zum Beispiel der Trennung von Anwender und Auftraggeber, wenn nötig.

Kapitel fünf - „Artefakte“ - bietet dann auch wieder eine sehr praxisorientierte Sicht auf diverse Werkzeuge, die im täglichen Leben mit XP nützlich und sinnvoll erscheinen. Neben den Story-Cards und deren Adaption in Use-Cases auch solch augenscheinlich triviale Dinge wie ein Glossar oder ein Projekttagebuch. Grade nach der Lektüre des letztgenannten Unterpunktes ging mir nur eins durch den Kopf: Sowas brauche ich auch. Aber auch hier sieht man wieder, dass zu XP neben dem Verständnis der diversen Techniken auch eine gehörige Portion Disziplin gehört. Oft erlebt man ja unschöne Überraschungen, wenn es um die Projektdokumentation geht.

Die nächsten beiden Kapitel beschäftigen sich mit der Organisation (Kapitel 6) sowie mit der Explorationsphase (Kapitel 7). Hier dreht sich alles um Anforderungsermittlung, Planung, Risikominimierung und vielem mehr. Sehr interessant ist hier vor allem Kapitel 6.6, in dem es um Vertragsgestaltung geht. Diese ist bisweilen in einem XP Projekt etwas heikel, da klassische Softwareverträge bei einem XP Projekt wenig Sinn haben würden. Daher werden hier einige Vertragsmodelle vorgestellt, so zum Beispiel 'Design to Cost', in dem der Kunde während der Projektlaufzeit Funktionalität in das „Budget“ füllt. Sicher ein höchst interessantes Kapitel für alle, die XP wegen seiner vermeintlichen Unberechenbarkeit scheuen.

Kapitel acht ist dann das eingangs schon erwähnte Kapitel über die Einführung von XP. Hier werden neben detailliert beschriebenen Einführungsstrategien auch typische Fallen, wie etwa das verschieben von Deadlines, dargestellt

Kapitel neun stellt dann die ebenfalls eingangs erwähnten Projektberichte dar, jeweils mit Kontext, XP-Einsatz und einer abschließenden Bewertung. Unter Kontext sind hier Zielsetzung und Ressourcen zu verstehen. Unter XP-Einsatz wird dargestellt, welche XP-Techniken wie eingesetzt wurden und in der Bewertung wird dies alles schließlich genauer im Hinblick auf den Erfolg des Projektes betrachtet. War der Kunde zufrieden? Was hat sich bewehrt? Was haben wir gelernt? All das stellt einen umfangreichen Fundus an Fremderfahrung dar, über die man sich einfach nur freuen kann.

Kapitel zehn und elf bilden (fast) den Schluss dieses gelungenen Buches. Hier sind noch einige Seiten zu speziellen Konstellationen, wie zum Beispiel der Framework Entwicklung, zu finden. Dann folgt noch eine Bewertung von XP samt Ausblick und eine Liste der zwölf häufigsten Fehler im Verständnis von XP.

Im Anhang von „eXtreme Programming“ finden sich neben den häufig gestellten Fragen dann auch noch einige Seiten mit Hinweisen zu Programmierwerkzeugen.

Fazit

Wer Kent Becks Buch „eXtreme Programming – Das Manifest“ gelesen und gemocht hat, findet im vorliegenden „eXtreme Programming“von Henning Wolf, Stefan Roock und Martin Lippert eine gelungene und praxisnahe Ergänzung, wenn nicht sogar einen vollständigen Ersatz.

Vor allem dürfte diese Buch für alle interessant sein, die vorhaben XP im Betrieb zu implementieren als auch für die, die die Relevanz von XP für den praktischen Einsatz noch immer bezweifeln oder sich einfach nur ein Bild davon machen wollen.

Alles in allem ein tolles Buch und seinen Preis mehr als wert.

geschrieben am 18.12.2005 | 892 Wörter | 5127 Zeichen

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