ISBN | 357030857X | |
Buchreihe | Die Erben der Nacht | |
Autor | Ulrike Schweikert | |
Verlag | cbt | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 464 | |
Erscheinungsjahr | 2013 | |
Extras | - |
Ulrike Schweikert ist eine der bekanntesten deutschen Autorinnen. Sie hat sich vor allem mit historischen Romanen einen Namen gemacht. Mit „Oscuri“ legt sie bereits den sechsten Band ihrer Jugendbuchreihe „Die Erben der Nacht“ vor. 2008 startete die Serie mit "Nosferas". Es folgten "Lycana", "Pyras", "Dracas" und "Vyrad".
Ende des 19. Jahrhunderts gibt es sechs große Vampirclans in Europa, die im Geheimen unter den Menschen leben. Doch die ständigen Fehden zwischen den einzelnen Clans treiben die Vampire an den Rand des Untergangs. Es gibt nur eine Hoffnung: Die Clans müssen ihre jungen Vampire gemeinsam unterrichten, um ihre einstige Stärke zurückzuerlangen, bevor sie von den Menschen entdeckt und vernichtet werden.
Nachdem sie die Akademie endlich abgeschlossen haben, wartet schon das nächste Abenteuer auf die Erben der Nacht. Luciano und Clarissa haben sich nach Venedig zurückgezogen, denn ihre Liebe zueinander wird bei den Nosferas nicht geduldet. Doch dann geschieht eine Reihe seltsamer Ereignisse und auf einmal ist Clarissa verschwunden. Luciano ist völlig verzweifelt. Doch seine Freunde Alisa und Franz Leopold begeben sich mit ihm gemeinsam auf die Suche, nicht ahnend, mit welchem Feind sie sich da anlegen...
Nachdem es zwischendurch so aussah, als sollte "Vyrad" der letzte Band der "Erben der Nacht"-Reihe werden, hat sich die Autorin nun offenbar doch entschieden, das Abenteuer weiterzuerzählen. Obwohl der fünfte Band mit dem letzten Akademiejahr und dem Sieg über einen mächtigen Feind eigentlich als Ende der Reihe hätte durchgehen können, hatte man doch das Gefühl, dass noch so Einiges in der Luft hängt. Viele Erzählstränge wurden nur halbwegs zuende geführt, obwohl sie eigentlich noch jede Menge Potenzial hatten. Umso besser, dass uns Schweikert nun eine weitere Geschichte aus der Welt von Alisa und ihren Freunden präsentiert.
Der Charakter des Buches hebt sich allerdings doch deutlich von den Vorgängern ab. Die Akademie ist abgeschlossen. Einige der Erben befinden sich zusammen in Venedig. So viele Figuren wie in den anderen Bänden kommen in "Oscuri" nicht vor. Die meisten Personen, die man im Laufe der ersten fünf Teile kennengelernt hat, werden höchstens mal am Rande erwähnt. Das soll aber nicht heißen, dass mir dieser Band weniger gut gefallen hätte als die anderen.
Ich empfand es im Gegenteil als erfrischend, dass die Autorin die Struktur der Bücher (gezwungenermaßen) umgewandelt hat. Auch wenn sie sich für jedes Jahr der Akademie und somit für jedes Buch der Reihe wieder etwas Neues hat einfallen lassen, fand ich es doch zunehmend schwerer, in die Bücher hineinzukommen. Man wusste einfach schon so ungefähr, was passieren würde: Reise zum diesjährigen Ort der Akademie, Begrüßung durch den jeweiligen Clan, die ersten Unterrichtsfächer, Führung durch die Stadt...
In "Oscuri" erwartet einen dieses Mal ein ganz anderes Abenteuer, weitab von der Akademie. Das Ausmaß des Unternehmens ist viel größer. Hier geht es nicht mehr um gebrochene Schulregeln oder heimliche Wanderungen durch die Stadt. Das haben die Erben inzwischen hinter sich gelassen. Dafür ist auch niemand mehr da, der ihnen den Rücken deckt. Ganz allein haben sie sich dieses Mal mit einem mächtigen Feind eingelassen.
Fazit: "Oscuri" unterscheidet sich von dem Aufbau und der Struktur her von seinen Vorgängern. Der Roman wirkt düsterer und gefährlicher, schöpft außerdem eine Menge Potenzial aus, das bisher ungenutzt blieb. Man merkt, dass die Protagonisten älter geworden sind und viel gelernt haben. Hoffentlich handelt es sich auch bei "Oscuri" nicht um einen Abschluss.
geschrieben am 26.12.2013 | 548 Wörter | 3057 Zeichen
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