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Der Heckenritter


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Rezension von

Frank Drehmel

Der Heckenritter Anlässlich des geradezu überwältigenden Erfolges der TV-Fantasy-Seifenoper „A Game of Thrones“ legt Panini mit „Der Heckenritter“ ein Comic neu auf, das zwar im selben Universum wie die TV-Show angesiedelt ist, dessen Story jedoch lange vor deren Ereignissen spielt und insofern keinen direkten Bezug zu den dort geschilderten Ränkespielen und Morden hat. Als Ser Alan nach einem erfüllten, ereignisreichen Leben als Heckenritter – als fahrender Ritter ohne Grundbesitz – standesgemäß unter freiem Himmel das Zeitliche segnet, tritt Knappe Dunk in seine Fußstapfen. Da ihm sein alter Herr wenig mehr als ein Schwert, ein Streitross und kaum eine Handvoll Silbermünzen hinterlassen hat, will der junge, kräftige Mann in der Stadt Aschfurt als „Ser Duncan der Große“ an einem Turnier teilnehmen, um seine Geldbörse aufzufüllen. Doch alleine für den Erwerb der notwendigen Rüstung muss er sich bis über beide Ohren verschulden; zudem braucht er die Fürsprache eines der versammelten Ritter, um zum Kampf zugelassen zu werden. Glücklicherweise weiß der frisch gebackene Heckenritter einen kleinen, kecken Jungen – Egg, genannt Eierkopp - an seiner Seite, der ihm aus einem Gasthaus folgte und der sich dem Ser als Knappe andiente. Doch auch der Junge mit seinem beeindruckenden höfischen Wissen kann es nicht verhindern, dass sich der Ritter in spe tief in die Bredouille reitet: Als der arrogante, bösartige Prinz Aerion eine der beim Turnier anwesenden Schaustellerinnen übel misshandelt, streckt Duncan den Adligen vor aller Augen mit der Faust nieder. Bevor die anwesenden Männer des Prinzen den Heckenritter vor Ort töten, erhält dieser Hilfe von unerwarteter Seite. Doch diese Hilfe ist nur ein kurzer Aufschub, denn für sein Vergehen droht Duncan die Verstümmelung und das Verstoßen aus dem Ritterstand, es sei denn, er stellt sich einem Gottesurteil. Dazu muss er sechs weitere Ritter finden, die mit ihm gegen Prinz Aerion und sechs seiner besten Leute in einem Kampf auf Leben und Tod antreten, und das, obwohl Duncan kaum einen einzigen Fürsprecher gefunden hat. Duncans letzte Hoffnung ist, dass die Feindschaft und die Intrigen zwischen und innerhalb der einzelnen Häuser sechs Kämpen an seine Seite treiben. Auch wenn die TV-Show aus vielerlei Gründen so gar nicht mein Fall ist, so hat mich der Comic-Sammelband von der ersten Seite an aus ebenso vielen Gründen regelrecht mitgerissen. An vorderster Stelle steht die Warmherzigkeit und Gutmütigkeit des Hauptprotagonisten, die schon von der ersten Seite an transportiert wird und die Duncan zu einem nicht nur sympathischen, sondern einem nachzueifernden Helden macht. An zweiter Stelle stehen die geschliffenen, geradezu brillant pointierten Dialoge, die zunächst mit dem Auftreten Eggs eine deutlich humoristische Note erhalten, die aber später die ganze Verlogenheit und Perfidie hinter dem Ritter-Habitus einfangen, ohne schwafelig oder ausschweifend zu wirken. Drittens vermittelt die Story authentische oder – zumindest authentisch wirkende – Impressionen von Ritterstand und Tunierwesen, Eindrücke, die in vielen herkömmlichen „High Fantasy“- und „Sword & Sorcery“-Geschichten durch Verkürzungen und heldenhafte Überzeichnungen verfälscht sind. Und schlussendlich halten neben einigen Wendungen Dramatik und Action den Leser bei der Stange. Das Artwork Millers lebt von seiner Klarheit, den markanten, emotionsreichen Physiognomien der Charaktere, dem Blick für Details insbesondere bzgl. der Ausrüstung der Ritter sowie die hohe, fast schon cineastische Dynamik und die furios inszenierten Kämpfe und hier an erster Stelle die Tjosten. Fazit: Historische Fantasy, die ganz ohne Metaphysik auskommt und die gleichermaßen hochspannend wie federleicht erzählt ist. Ein echtes Highlight, das die Vorfreude auf den zweiten Sammelband weckt.

Anlässlich des geradezu überwältigenden Erfolges der TV-Fantasy-Seifenoper „A Game of Thrones“ legt Panini mit „Der Heckenritter“ ein Comic neu auf, das zwar im selben Universum wie die TV-Show angesiedelt ist, dessen Story jedoch lange vor deren Ereignissen spielt und insofern keinen direkten Bezug zu den dort geschilderten Ränkespielen und Morden hat.

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Als Ser Alan nach einem erfüllten, ereignisreichen Leben als Heckenritter – als fahrender Ritter ohne Grundbesitz – standesgemäß unter freiem Himmel das Zeitliche segnet, tritt Knappe Dunk in seine Fußstapfen. Da ihm sein alter Herr wenig mehr als ein Schwert, ein Streitross und kaum eine Handvoll Silbermünzen hinterlassen hat, will der junge, kräftige Mann in der Stadt Aschfurt als „Ser Duncan der Große“ an einem Turnier teilnehmen, um seine Geldbörse aufzufüllen. Doch alleine für den Erwerb der notwendigen Rüstung muss er sich bis über beide Ohren verschulden; zudem braucht er die Fürsprache eines der versammelten Ritter, um zum Kampf zugelassen zu werden. Glücklicherweise weiß der frisch gebackene Heckenritter einen kleinen, kecken Jungen – Egg, genannt Eierkopp - an seiner Seite, der ihm aus einem Gasthaus folgte und der sich dem Ser als Knappe andiente.

Doch auch der Junge mit seinem beeindruckenden höfischen Wissen kann es nicht verhindern, dass sich der Ritter in spe tief in die Bredouille reitet: Als der arrogante, bösartige Prinz Aerion eine der beim Turnier anwesenden Schaustellerinnen übel misshandelt, streckt Duncan den Adligen vor aller Augen mit der Faust nieder. Bevor die anwesenden Männer des Prinzen den Heckenritter vor Ort töten, erhält dieser Hilfe von unerwarteter Seite. Doch diese Hilfe ist nur ein kurzer Aufschub, denn für sein Vergehen droht Duncan die Verstümmelung und das Verstoßen aus dem Ritterstand, es sei denn, er stellt sich einem Gottesurteil. Dazu muss er sechs weitere Ritter finden, die mit ihm gegen Prinz Aerion und sechs seiner besten Leute in einem Kampf auf Leben und Tod antreten, und das, obwohl Duncan kaum einen einzigen Fürsprecher gefunden hat.

Duncans letzte Hoffnung ist, dass die Feindschaft und die Intrigen zwischen und innerhalb der einzelnen Häuser sechs Kämpen an seine Seite treiben.

Auch wenn die TV-Show aus vielerlei Gründen so gar nicht mein Fall ist, so hat mich der Comic-Sammelband von der ersten Seite an aus ebenso vielen Gründen regelrecht mitgerissen. An vorderster Stelle steht die Warmherzigkeit und Gutmütigkeit des Hauptprotagonisten, die schon von der ersten Seite an transportiert wird und die Duncan zu einem nicht nur sympathischen, sondern einem nachzueifernden Helden macht. An zweiter Stelle stehen die geschliffenen, geradezu brillant pointierten Dialoge, die zunächst mit dem Auftreten Eggs eine deutlich humoristische Note erhalten, die aber später die ganze Verlogenheit und Perfidie hinter dem Ritter-Habitus einfangen, ohne schwafelig oder ausschweifend zu wirken. Drittens vermittelt die Story authentische oder – zumindest authentisch wirkende – Impressionen von Ritterstand und Tunierwesen, Eindrücke, die in vielen herkömmlichen „High Fantasy“- und „Sword & Sorcery“-Geschichten durch Verkürzungen und heldenhafte Überzeichnungen verfälscht sind. Und schlussendlich halten neben einigen Wendungen Dramatik und Action den Leser bei der Stange.

Das Artwork Millers lebt von seiner Klarheit, den markanten, emotionsreichen Physiognomien der Charaktere, dem Blick für Details insbesondere bzgl. der Ausrüstung der Ritter sowie die hohe, fast schon cineastische Dynamik und die furios inszenierten Kämpfe und hier an erster Stelle die Tjosten.

Fazit: Historische Fantasy, die ganz ohne Metaphysik auskommt und die gleichermaßen hochspannend wie federleicht erzählt ist. Ein echtes Highlight, das die Vorfreude auf den zweiten Sammelband weckt.

geschrieben am 26.03.2013 | 554 Wörter | 3249 Zeichen

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