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Der verborgene Garten


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Der verborgene Garten Benommenheit, Verzauberung, Traurigkeit und eine gewisse Leere spürt man als Hörer, wenn die Sprecherin den letzten Satz vorliest. Die in drei Generationen spielende Geschichte, die vier Frauen auf ihrem Weg und ihrem Suchen begleitet, zieht den Hörer durch die eindringliche Sprache des Textes und der Sprecherin Doris Wolters derart in ihren Bann, dass man sich verlassen fühlt, wenn man das Ende des Hörbuchs erreicht hat. Das liegt zum einen an der zu Herzen gehenden Geschichte einer Frau, die auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter deren unbekannte Herkunft aufzudecken versucht. Die Geschichte springt dabei zwischen drei Zeiten: Anfang des 20. Jahrhunderts, 1975 und 2005. Der Hörer begleitet die Familie eines entführten Mädchens, er begleitet das Mädchen das später zur Großmutter heranwächst und auf der dritten Ebene begleitet er ihre Enkelin. Die Verschachtelung der Ebenen lässt den Hörer einerseits an der jeweiligen Zeit der Protagonistinnen teilhaben und andererseits in der späteren Zeit die nächste Generation das Erlebte der vorherigen Generation erforschen und aufdecken. In jeder Ebene erhält der Hörer einen kleinen Wissenszuwachs, was damals geschah, und der Hörer schafft es leicht, dem ständigen Wechsel der Ebenen zu folgen. Die Parallelität der Lebenswege und die Auswirkungen der ältesten Generation auf die jüngste, werden in kleinen Hinweisen deutlich. Die Autorin schafft es, ein märchenhaftes Bild mit all seinen Schrecken und Freuden des viktorianischen britischen Königreichs zu zeichnen, in dem das Leben der Menschen extremen äußeren Zwängen unterlag. Gleichzeitig lässt die Autorin, die unbändige Sehnsucht nach dem Wissen um seine Herkunft spürbar werden und der Hörer fiebert mit den Frauen mit, die sich mühsam ein Mosaiksteinchen nach dem anderen zusammen suchen. Es liegt ein gewisser Trost darin, dass man von Beginn weiß, dass aus dem entführten Mädchen der Lebensweg der Großmutter wurde – so lassen sich die Irrungen und Fehlschläge leichter ertragen, denen die Protagonistinnen immer wieder unterliegen. Dabei ist die Geschichte spannend bis zum letzten Satz, da der Hörer sich mit mehreren Theorien herumschlägt und durch immer neue Wendungen immer neue Blickwinkel auf die Geschichte eröffnet werden. Zum anderen zieht einen die Geschichte aus dem Grund derart in ihren Bann, dass die Sprecherin die auftretenden Figuren lebendig werden lässt. Die Kälte in der Stimme schmieriger Gauner, die Unschuld in der Stimme des vierjährigen entführten Mädchens, die Liebe in der Stimme der um ihre Großmutter trauernden Enkelin, die Eifersucht und Existenzangst in der Stimme der betrogenen Ehefrau – unendlich viele Emotionen werden durch die grandiose Intonation und Passgenauigkeit der Stimme und des Sprachstils der Sprecherin erlebbar. Dieses Hörbuch ist tatsächlich wie der Besuch in einem verborgenen Garten: Man tritt ein, sieht sich mit staunenden Augen um, ist benebelt von dem Sog, der von ihm ausgeht – und verlässt ihn nach einer Weile beglückt und melancholisch zugleich. Eine absolute Hörempfehlung!

Benommenheit, Verzauberung, Traurigkeit und eine gewisse Leere spürt man als Hörer, wenn die Sprecherin den letzten Satz vorliest. Die in drei Generationen spielende Geschichte, die vier Frauen auf ihrem Weg und ihrem Suchen begleitet, zieht den Hörer durch die eindringliche Sprache des Textes und der Sprecherin Doris Wolters derart in ihren Bann, dass man sich verlassen fühlt, wenn man das Ende des Hörbuchs erreicht hat. Das liegt zum einen an der zu Herzen gehenden Geschichte einer Frau, die auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter deren unbekannte Herkunft aufzudecken versucht. Die Geschichte springt dabei zwischen drei Zeiten: Anfang des 20. Jahrhunderts, 1975 und 2005. Der Hörer begleitet die Familie eines entführten Mädchens, er begleitet das Mädchen das später zur Großmutter heranwächst und auf der dritten Ebene begleitet er ihre Enkelin. Die Verschachtelung der Ebenen lässt den Hörer einerseits an der jeweiligen Zeit der Protagonistinnen teilhaben und andererseits in der späteren Zeit die nächste Generation das Erlebte der vorherigen Generation erforschen und aufdecken. In jeder Ebene erhält der Hörer einen kleinen Wissenszuwachs, was damals geschah, und der Hörer schafft es leicht, dem ständigen Wechsel der Ebenen zu folgen. Die Parallelität der Lebenswege und die Auswirkungen der ältesten Generation auf die jüngste, werden in kleinen Hinweisen deutlich. Die Autorin schafft es, ein märchenhaftes Bild mit all seinen Schrecken und Freuden des viktorianischen britischen Königreichs zu zeichnen, in dem das Leben der Menschen extremen äußeren Zwängen unterlag. Gleichzeitig lässt die Autorin, die unbändige Sehnsucht nach dem Wissen um seine Herkunft spürbar werden und der Hörer fiebert mit den Frauen mit, die sich mühsam ein Mosaiksteinchen nach dem anderen zusammen suchen. Es liegt ein gewisser Trost darin, dass man von Beginn weiß, dass aus dem entführten Mädchen der Lebensweg der Großmutter wurde – so lassen sich die Irrungen und Fehlschläge leichter ertragen, denen die Protagonistinnen immer wieder unterliegen. Dabei ist die Geschichte spannend bis zum letzten Satz, da der Hörer sich mit mehreren Theorien herumschlägt und durch immer neue Wendungen immer neue Blickwinkel auf die Geschichte eröffnet werden.

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Zum anderen zieht einen die Geschichte aus dem Grund derart in ihren Bann, dass die Sprecherin die auftretenden Figuren lebendig werden lässt. Die Kälte in der Stimme schmieriger Gauner, die Unschuld in der Stimme des vierjährigen entführten Mädchens, die Liebe in der Stimme der um ihre Großmutter trauernden Enkelin, die Eifersucht und Existenzangst in der Stimme der betrogenen Ehefrau – unendlich viele Emotionen werden durch die grandiose Intonation und Passgenauigkeit der Stimme und des Sprachstils der Sprecherin erlebbar.

Dieses Hörbuch ist tatsächlich wie der Besuch in einem verborgenen Garten: Man tritt ein, sieht sich mit staunenden Augen um, ist benebelt von dem Sog, der von ihm ausgeht – und verlässt ihn nach einer Weile beglückt und melancholisch zugleich. Eine absolute Hörempfehlung!

geschrieben am 14.03.2013 | 454 Wörter | 2667 Zeichen

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