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Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD


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Informationen zum Buch
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  Autoren
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  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Antje Jürgens

Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD Mein persönliches Schmerzempfinden ist so, dass ich nicht augenblicklich zu Schmerztabletten oder entsprechenden Salben greifen muss und will. Allerdings plagt mich um diese Jahreszeit seit einem (Mehrfach-)Bruch ein eklatant schmerzhaftes Ziehen im Bereich der Achillessehne, welches trotz entsprechender Bewegungstherapie und/oder Akupunktur nicht wirklich nachlässt. Doch es gibt ja noch andere Behandlungsmöglichkeiten. 2004 verfolgte mein Arzt, nachdem ich eine Operation kategorisch abgelehnt hatte, zähneknirschend den Behandlungsverlauf besagten Bruches. Er belächelte meinen Enthusiasmus, mit dem ich auf den Vorschlag meines Physiotherapeuten einging, der mich tapen wollte. Dessen Chef, Thomas Metzger, hatte sich nicht nur bereits früh mit dieser Behandlungsform beschäftigt, sondern auch bei meinem Therapeuten ausbildungstechnisch ganze Arbeit geleistet. Der Behandlungserfolg verblüffte nicht nur meinen Arzt, sondern auch alle anderen, die über mein pink- und/oder türkisfarben beklebtes Bein samt Fuß gelacht hatten. Heute sieht man die Leute querbeet bunt beklebt herumlaufen. Vom einfachen Schüler, über Büroangestellte und Arbeiter, bis hin zum Leistungssportler. Von der Nase bis zum kleinen Zeh. Die Wirkung hat mich damals so verblüfft, dass ich, sobald es mir möglich war, einen Kurs belegt habe. Wirklich angewandt habe ich das Gelernte danach selten. Und deshalb tut eine Auffrischung dringend not. Nicht nur wegen meiner aktuellen ziehenden Schmerzen, auch weil man damit verschiedene Beschwerden quasi einfach wegkleben kann, indem man sich an Meridianverläufen und Akupunkturpunkten orientiert. Ich bestellte mir also entsprechende Tapes und bald darauf lagen sie vor mir, in den schönsten, leuchtendsten Farben. Ein paar Zentimeter breit, einige Meter lang. Das eher langweilige Schwarz und Beige einzelner Rollen unterstrich den leuchtenden Pinkton, das klare Blau, das giftige Grün, das appetitliche Brombeer oder das satte Rot der anderen. Allein angesichts der Farbenpracht der Aku-Tapes, auch Kinesio-Tapes oder einfach Tapes genannt, vergisst man schon fast das Zwicken und Zwacken, das einen laut Pharma-Werbung mit zunehmendem Alter zu plagen hat. Damit die schönen bunten Tapes jedoch nicht einfach nur schön waren, sondern auch ihre volle Wirkung entfalten konnten, bekamen meine Bücherregale zusätzlich Zuwachs in Form von zwei Büchern aus dem Hause TRIAS. Eins davon war Das Taping-Selbsthilfe-Buch. In dem Gemeinschaftswerk von John Langendoen und seiner Frau Karin Sertel geht es um die Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Taping. Die beiden Autoren sind unter anderem als Physiotherapeuten tätig und beide kamen 2002 erstmals mit kinesiologischem Taping in Kontakt. Langendoen wurde während der Fußball-WM durch die Behandler der koreanischen Nationalmannschaft damit infiziert, seine Frau wiederum von ihm. Zehn Jahre später wenden beide diese Behandlungsform nicht nur erfolgreich an, Langendoen unterrichtet sie darüber hinaus international in mehr als fünfzehn Ländern. Die beiden wissen also, wovon sie reden. In ihrem Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD lassen sie auch interessierte LeserInnen an ihrem Wissen teilhaben. Über 70 Anleitungen zum richtigen Anlegen von Tapes sollen nicht nur gegen Schmerzen grundsätzlich helfen, sondern auch bei über 160 Beschwerden (unter anderem etwa gegen Ödeme, Menstruations- oder Atemprobleme). Wobei sollen eindeutig die falsche Formulierung ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich um die Wirksamkeit einer solchen Behandlung. Bevor man auf Seite 49 in zwei Tabellen jeweils von A bis Z etwas über Beschwerdebilder und die dafür geeigneten Tapes oder die in der Inhaltsangabe angekündigten 70 Tape-Anlagen, ihre Anwendungsgebiete und Kombinationsmöglichkeiten nachschlagen kann, sollte man sich durch die ausführlichen Informationen arbeiten. Die findet man im ersten Teil des Buches, von Inhaltsverzeichnis und Vorwort gut abgegrenzt durch ein ganzseitiges Foto und eine farbige Trennseite mit der Überschrift Was sie über Taping wissen sollten. Bereits die Lektüre dieser Informationen verweist auf das fundierte Wissen der Autoren. Hier erfährt man Grundsätzliches über die Einsatzmöglichkeiten und Kontraindikationen. Denn auch beim Taping gilt natürlich: Keine Wirkung ohne Gegenwirkung und so sollten beispielsweise Lernwillige mit Herzproblemen den Kontraindikationen Beachtung schenken, wenn sie ihren Lymphfluss anregen wollen, um im Do-it-yourself-Verfahren gegen Wassereinlagerungen vorzugehen. Beachtet man die Warnhinweise, hat man jedoch tatsächlich eine Behandlungsform ohne Nebenwirkungen für sich entdeckt (sofern man sie noch nicht persönlich kennt). Man erfährt etwas über die Wirkweise, die Funktion und die Entwicklungsgeschichte. Doch damit nicht genug. Das Autorenduo geht ebenso ausführlich auf die Materialien, die Herstellung, den Tragekomfort, vorherige Enthaarung, Tragedauer und Entfernung der Tapes ein. Oder auf die Wirkweise der Farben, wobei grundsätzlich fürs Tapen jede Farbe genutzt werden kann. Ab Seite 35 widmen sie sich der Vorbereitung der Tapes (etwa Abmessen und Zuschneiden), der Suche nach der Ausgangs- und Endstellung der Tapes oder geben Tipps zur Fehlervermeidung. Dann beginnt der zweite Buchteil, wieder gut abgegrenzt durch ein ganzseitiges Foto sowie eine farbige Trennseite mit der Überschrift Alle Tape-Anlagen von Kopf bis Fuß. Es wird auf sechs Basis-Tapes, elf Fuß- und Unterschenkel-Tapes, dreizehn Knie- und Oberschenkel-Tapes, siebzehn Brust-, Bauch- und Rücken-Tapes, sieben Hand- und Finger-Tapes, sieben Ellbogen- und Unterarm-Tapes, acht Schultergürtel-Tapes, sieben Halswirbelsäulen-Tapes und vier Tapes am Kopf bzw. im Gesicht eingegangen. Bei einem der Hüftgelenks-Tapes umfasst die Anleitung vier Seiten, ansonsten widmen sich je zwei Seiten einem Tape. Auf den geraden Seiten findet man dabei die schriftliche Anleitung, auf den ungeraden entsprechende Fotos. Die Anzahl dieser Fotos variiert je nach Anleitung zwischen drei und sieben Stück. Die Größeren zeigen dabei jeweils das fertige Tape. Die Kleineren, zum besseren Verständnis unten links nummeriert, den Aufbau. Der schriftliche Teil daneben ist fast rezeptartig aufgebaut. Nach der jeweiligen Bezeichnung des Tapes, und dem Hinweis, warum man es wo einsetzt, folgt eine kleine Einleitung. Dann kommt linksseitig quasi die Zutat (wie viele Tape-Streifen, welche Zuschnittsform, Anwendungsdauer, wie viel Zug auf das Tape gebracht werden darf), sowie mögliche Kombi-Tape-Bezeichnungen. Überaus praktisch empfinde ich hier die kleinen Zeichnungen zu den benötigten Tapes/Tape-Zuschnitten. Rechtsseitig folgt dann die ausführliche Anleitung, die durch die nachfolgenden Bilder lehrreich unterstützt wird. Ein weiteres ganzseitiges Foto sowie eine farbige Trennseite schaffen die Abgrenzung oder den Übergang zum dritten Buchteil. Wie die Autoren von Aku-Taping beschäftigen sich auch Langendoen und Sertel mit Sonderpunkten, gehen auf Gitter-Tapes und ihre Anwendung sowie deren unterstützende Wirkung ein. Man erfährt, dass die Gitter-Tapes auch durch andere kleinere Pflaster ersetzt werden können, bzw. durch welche. Sodann widmet sich das Autorenduo auf vierzehn Seiten den dafür in Frage kommenden Punkten. Wer bis jetzt noch nichts darüber wusste, kennt nach der Lektüre den einen oder anderen Meridian- und Akupunkturpunkt oder relevante Nervenstellen. Abschließend enthält Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD auch Hinweise auf Tapemarken, ihre Erhältlichkeit, auf Kurse oder Therapeuten und etwaige Kosten. Eine Danksagung, eine Schlussbemerkung und ein Stichwortverzeichnis rundet alles ab. Alles? Nicht ganz. Denn ganz am Schluss, schon auf dem rückseitigen Schmutzblatt (hat mit Schmutz natürlich nichts tun, sondern heißt einfach so) des Buches findet man nochmals eine kleine Fotoserie mit den Top Ten von Selbsthilfe-Tapes und direkt gegenüber natürlich die in einer kleinen Plastikhülle steckende DVD, auf der man eben diese Top-Ten-Tapes vorgeführt bekommt. Allerspätestens beim Ansehen der DVD wird klar, dass man zwar vielleicht nicht alle Tapes im Alleingang für sich selbst anlegen kann. Selbsthilfe bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man alles immer selbst an sich machen muss oder kann. Helfende Hände sind manchmal durchaus nötig. Doch nicht immer müssen diese zu perfekt ausgebildetem Fachpersonal gehören. Wadenwickel oder Verbände können schließlich auch nicht nur Krankenschwestern anlegen. Fazit Ein sehr gut gelungenes Lehr- und Praxisbuch, in dem fundiertes Wissen lebendig vermittelt wird. Einen Arzt ersetzt es natürlich nicht. Länger anhaltende und vor allem unklare Beschwerdebilder sollten zuvor fachmännisch abgeklärt werden. Dennoch hält man mit Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD eine wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe in der Hand, die man mit Sorgfalt umsetzen sollte. Und wer einmal davon infiziert ist, wird vielleicht auch noch den einen oder anderen Kurs belegen. Notwendig ist das jedoch dank der bildhaften Darstellung wie auch anhand der leicht nachvollziehbaren Beschreibungen im Buch nicht zwingend. Das Buch zeigt, dass man die Grundzüge des Tapens relativ leicht lernen kann. In Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD wird gleichermaßen kompakt wie ausführlich elementares Wissen über diese Behandlungsform vermittelt, was das Buch nicht nur für Fachleute, sondern auch für interessierte Laien überaus aufschlussreich macht. Ein empfehlenswertes Buch und eine Bereicherung für mein Buchregal. Jetzt muss ich mir nur noch neue Tapes besorgen. Die sind nämlich schon alle aufgebraucht. Nicht nur weil ich mir durch das Tapen meines Unterschenkels und Fußes in Kombination mit Akupunktur selbst geholfen habe, sondern auch und vor allem weil mir die vielen Anleitungen so Spaß gemacht haben, dass ich mir alle möglichen Übungsopfer gesucht habe. Lesen allein hilft ja bekanntlich nicht, man muss üben, üben, üben. Und das geht mit diesem Lehr- und Praxisbuch sehr gut. Copyright © 2012 by Antje Jürgens (AJ)

Mein persönliches Schmerzempfinden ist so, dass ich nicht augenblicklich zu Schmerztabletten oder entsprechenden Salben greifen muss und will. Allerdings plagt mich um diese Jahreszeit seit einem (Mehrfach-)Bruch ein eklatant schmerzhaftes Ziehen im Bereich der Achillessehne, welches trotz entsprechender Bewegungstherapie und/oder Akupunktur nicht wirklich nachlässt. Doch es gibt ja noch andere Behandlungsmöglichkeiten. 2004 verfolgte mein Arzt, nachdem ich eine Operation kategorisch abgelehnt hatte, zähneknirschend den Behandlungsverlauf besagten Bruches. Er belächelte meinen Enthusiasmus, mit dem ich auf den Vorschlag meines Physiotherapeuten einging, der mich tapen wollte. Dessen Chef, Thomas Metzger, hatte sich nicht nur bereits früh mit dieser Behandlungsform beschäftigt, sondern auch bei meinem Therapeuten ausbildungstechnisch ganze Arbeit geleistet. Der Behandlungserfolg verblüffte nicht nur meinen Arzt, sondern auch alle anderen, die über mein pink- und/oder türkisfarben beklebtes Bein samt Fuß gelacht hatten. Heute sieht man die Leute querbeet bunt beklebt herumlaufen. Vom einfachen Schüler, über Büroangestellte und Arbeiter, bis hin zum Leistungssportler. Von der Nase bis zum kleinen Zeh.

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rezensiert seit
Buchtitel
1
08.07.2013
3
12.05.2013

Die Wirkung hat mich damals so verblüfft, dass ich, sobald es mir möglich war, einen Kurs belegt habe. Wirklich angewandt habe ich das Gelernte danach selten. Und deshalb tut eine Auffrischung dringend not. Nicht nur wegen meiner aktuellen ziehenden Schmerzen, auch weil man damit verschiedene Beschwerden quasi einfach wegkleben kann, indem man sich an Meridianverläufen und Akupunkturpunkten orientiert. Ich bestellte mir also entsprechende Tapes und bald darauf lagen sie vor mir, in den schönsten, leuchtendsten Farben. Ein paar Zentimeter breit, einige Meter lang. Das eher langweilige Schwarz und Beige einzelner Rollen unterstrich den leuchtenden Pinkton, das klare Blau, das giftige Grün, das appetitliche Brombeer oder das satte Rot der anderen. Allein angesichts der Farbenpracht der Aku-Tapes, auch Kinesio-Tapes oder einfach Tapes genannt, vergisst man schon fast das Zwicken und Zwacken, das einen laut Pharma-Werbung mit zunehmendem Alter zu plagen hat.

Damit die schönen bunten Tapes jedoch nicht einfach nur schön waren, sondern auch ihre volle Wirkung entfalten konnten, bekamen meine Bücherregale zusätzlich Zuwachs in Form von zwei Büchern aus dem Hause TRIAS. Eins davon war Das Taping-Selbsthilfe-Buch. In dem Gemeinschaftswerk von John Langendoen und seiner Frau Karin Sertel geht es um die Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Taping. Die beiden Autoren sind unter anderem als Physiotherapeuten tätig und beide kamen 2002 erstmals mit kinesiologischem Taping in Kontakt. Langendoen wurde während der Fußball-WM durch die Behandler der koreanischen Nationalmannschaft damit infiziert, seine Frau wiederum von ihm. Zehn Jahre später wenden beide diese Behandlungsform nicht nur erfolgreich an, Langendoen unterrichtet sie darüber hinaus international in mehr als fünfzehn Ländern.

Die beiden wissen also, wovon sie reden. In ihrem Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD lassen sie auch interessierte LeserInnen an ihrem Wissen teilhaben. Über 70 Anleitungen zum richtigen Anlegen von Tapes sollen nicht nur gegen Schmerzen grundsätzlich helfen, sondern auch bei über 160 Beschwerden (unter anderem etwa gegen Ödeme, Menstruations- oder Atemprobleme). Wobei sollen eindeutig die falsche Formulierung ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich um die Wirksamkeit einer solchen Behandlung.

Bevor man auf Seite 49 in zwei Tabellen jeweils von A bis Z etwas über Beschwerdebilder und die dafür geeigneten Tapes oder die in der Inhaltsangabe angekündigten 70 Tape-Anlagen, ihre Anwendungsgebiete und Kombinationsmöglichkeiten nachschlagen kann, sollte man sich durch die ausführlichen Informationen arbeiten.

Die findet man im ersten Teil des Buches, von Inhaltsverzeichnis und Vorwort gut abgegrenzt durch ein ganzseitiges Foto und eine farbige Trennseite mit der Überschrift Was sie über Taping wissen sollten. Bereits die Lektüre dieser Informationen verweist auf das fundierte Wissen der Autoren. Hier erfährt man Grundsätzliches über die Einsatzmöglichkeiten und Kontraindikationen. Denn auch beim Taping gilt natürlich: Keine Wirkung ohne Gegenwirkung und so sollten beispielsweise Lernwillige mit Herzproblemen den Kontraindikationen Beachtung schenken, wenn sie ihren Lymphfluss anregen wollen, um im Do-it-yourself-Verfahren gegen Wassereinlagerungen vorzugehen. Beachtet man die Warnhinweise, hat man jedoch tatsächlich eine Behandlungsform ohne Nebenwirkungen für sich entdeckt (sofern man sie noch nicht persönlich kennt). Man erfährt etwas über die Wirkweise, die Funktion und die Entwicklungsgeschichte. Doch damit nicht genug. Das Autorenduo geht ebenso ausführlich auf die Materialien, die Herstellung, den Tragekomfort, vorherige Enthaarung, Tragedauer und Entfernung der Tapes ein. Oder auf die Wirkweise der Farben, wobei grundsätzlich fürs Tapen jede Farbe genutzt werden kann. Ab Seite 35 widmen sie sich der Vorbereitung der Tapes (etwa Abmessen und Zuschneiden), der Suche nach der Ausgangs- und Endstellung der Tapes oder geben Tipps zur Fehlervermeidung.

Dann beginnt der zweite Buchteil, wieder gut abgegrenzt durch ein ganzseitiges Foto sowie eine farbige Trennseite mit der Überschrift Alle Tape-Anlagen von Kopf bis Fuß. Es wird auf sechs Basis-Tapes, elf Fuß- und Unterschenkel-Tapes, dreizehn Knie- und Oberschenkel-Tapes, siebzehn Brust-, Bauch- und Rücken-Tapes, sieben Hand- und Finger-Tapes, sieben Ellbogen- und Unterarm-Tapes, acht Schultergürtel-Tapes, sieben Halswirbelsäulen-Tapes und vier Tapes am Kopf bzw. im Gesicht eingegangen. Bei einem der Hüftgelenks-Tapes umfasst die Anleitung vier Seiten, ansonsten widmen sich je zwei Seiten einem Tape.

Auf den geraden Seiten findet man dabei die schriftliche Anleitung, auf den ungeraden entsprechende Fotos. Die Anzahl dieser Fotos variiert je nach Anleitung zwischen drei und sieben Stück. Die Größeren zeigen dabei jeweils das fertige Tape. Die Kleineren, zum besseren Verständnis unten links nummeriert, den Aufbau. Der schriftliche Teil daneben ist fast rezeptartig aufgebaut. Nach der jeweiligen Bezeichnung des Tapes, und dem Hinweis, warum man es wo einsetzt, folgt eine kleine Einleitung. Dann kommt linksseitig quasi die Zutat (wie viele Tape-Streifen, welche Zuschnittsform, Anwendungsdauer, wie viel Zug auf das Tape gebracht werden darf), sowie mögliche Kombi-Tape-Bezeichnungen. Überaus praktisch empfinde ich hier die kleinen Zeichnungen zu den benötigten Tapes/Tape-Zuschnitten. Rechtsseitig folgt dann die ausführliche Anleitung, die durch die nachfolgenden Bilder lehrreich unterstützt wird.

Ein weiteres ganzseitiges Foto sowie eine farbige Trennseite schaffen die Abgrenzung oder den Übergang zum dritten Buchteil. Wie die Autoren von Aku-Taping beschäftigen sich auch Langendoen und Sertel mit Sonderpunkten, gehen auf Gitter-Tapes und ihre Anwendung sowie deren unterstützende Wirkung ein. Man erfährt, dass die Gitter-Tapes auch durch andere kleinere Pflaster ersetzt werden können, bzw. durch welche. Sodann widmet sich das Autorenduo auf vierzehn Seiten den dafür in Frage kommenden Punkten. Wer bis jetzt noch nichts darüber wusste, kennt nach der Lektüre den einen oder anderen Meridian- und Akupunkturpunkt oder relevante Nervenstellen.

Abschließend enthält Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD auch Hinweise auf Tapemarken, ihre Erhältlichkeit, auf Kurse oder Therapeuten und etwaige Kosten. Eine Danksagung, eine Schlussbemerkung und ein Stichwortverzeichnis rundet alles ab.

Alles? Nicht ganz. Denn ganz am Schluss, schon auf dem rückseitigen Schmutzblatt (hat mit Schmutz natürlich nichts tun, sondern heißt einfach so) des Buches findet man nochmals eine kleine Fotoserie mit den Top Ten von Selbsthilfe-Tapes und direkt gegenüber natürlich die in einer kleinen Plastikhülle steckende DVD, auf der man eben diese Top-Ten-Tapes vorgeführt bekommt.

Allerspätestens beim Ansehen der DVD wird klar, dass man zwar vielleicht nicht alle Tapes im Alleingang für sich selbst anlegen kann. Selbsthilfe bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man alles immer selbst an sich machen muss oder kann. Helfende Hände sind manchmal durchaus nötig. Doch nicht immer müssen diese zu perfekt ausgebildetem Fachpersonal gehören. Wadenwickel oder Verbände können schließlich auch nicht nur Krankenschwestern anlegen.

Fazit

Ein sehr gut gelungenes Lehr- und Praxisbuch, in dem fundiertes Wissen lebendig vermittelt wird. Einen Arzt ersetzt es natürlich nicht. Länger anhaltende und vor allem unklare Beschwerdebilder sollten zuvor fachmännisch abgeklärt werden. Dennoch hält man mit Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD eine wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe in der Hand, die man mit Sorgfalt umsetzen sollte. Und wer einmal davon infiziert ist, wird vielleicht auch noch den einen oder anderen Kurs belegen. Notwendig ist das jedoch dank der bildhaften Darstellung wie auch anhand der leicht nachvollziehbaren Beschreibungen im Buch nicht zwingend. Das Buch zeigt, dass man die Grundzüge des Tapens relativ leicht lernen kann. In Das Taping-Selbsthilfe-Buch mit DVD wird gleichermaßen kompakt wie ausführlich elementares Wissen über diese Behandlungsform vermittelt, was das Buch nicht nur für Fachleute, sondern auch für interessierte Laien überaus aufschlussreich macht. Ein empfehlenswertes Buch und eine Bereicherung für mein Buchregal. Jetzt muss ich mir nur noch neue Tapes besorgen. Die sind nämlich schon alle aufgebraucht. Nicht nur weil ich mir durch das Tapen meines Unterschenkels und Fußes in Kombination mit Akupunktur selbst geholfen habe, sondern auch und vor allem weil mir die vielen Anleitungen so Spaß gemacht haben, dass ich mir alle möglichen Übungsopfer gesucht habe. Lesen allein hilft ja bekanntlich nicht, man muss üben, üben, üben. Und das geht mit diesem Lehr- und Praxisbuch sehr gut.

Copyright © 2012 by Antje Jürgens (AJ)

geschrieben am 10.11.2012 | 1381 Wörter | 8587 Zeichen

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